oleola hat geschrieben:Wir stellen fest:
Im großen und ganzen ist es egal wer bei uns Trainer wird. Der neue wird vielleicht erstmal euphorisch begrüßt, bekommt ein paar Monate Zeit (weil er ja keine Vorbereitungszeit hatte), und spätestens im Frühjahr merken hier etliche Schreiber, dass sie von Anfang an wussten, dass es nix wird mit diesem Trainer. Natürlich wünsche ich mir das genaue Gegenteil. Dass wir wieder richtig geilen Fußball auf dem Betze erleben dürfen, glauben mag ich leider nicht daran.
@ Newtrial hat es doch bestens beschrieben. Spätestens mit der Meldung, dass man Schommers angezählt hat, war der Rauswurf besiegelt. Und was mich doch am meisten ankotzt: Die Spieler hatten es mitunter selbst in der Hand (oder den Füßen). Für diese unterirdische Leistung gestern konnten sie ja nichts, das war selbstverständlich die alleinige Schuld des Trainers.
Willkommen in Chaoslautern

Das Ding hat zwei Seiten: Dass man Notzon sehr gute Kaderspieler zur Verfügung gestellt hat - und jetzt ohne Ausrede Leistung von Spiel 1 und Minute 1 erwartet - ist die eine. Diese Anforderung hat er ganz klar nicht erfüllt. Von einer kompetenten Vereinsführung erwarte ich in so einer Situation dann keine Affekthandlung, sondern eine nüchterne Analyse: Wie schwer will man die Verletzungen von Winkler, Sessa und Kleinsorge in diesem Zusammenhang gewichten? Wie die bislang ausgebliebenen - aber vollmundig angekündigten - Verpflichtungen von zwei "Kalibern" in der Offensive? Wie die bis dato nicht kompensierten Abgänge von Pick, Kühlwetter und Thiele? Wobei am Weggang des letzteren Schommers wohl nicht ganz unschuldig ist. Erklären oder relativieren diese Faktoren den Fehlstart? Gibt es eine günstige Prognose für eine Zukunft mit ihm? Dann müsste man mit Schommers weitermachen. Oder kommt die Führung zu dem Schluß, dass die Leistungen einfach zu schwach sind, die Vorbereitung komplett verpufft ist und die Spieler nicht verstehen, was von ihnen erwartet wird? Dann ist eine Trennung selbst zu diesem frühen Saisonzeitpunkt nicht nur legitim, sondern auch unbedingt geboten.
Die andere Seite besteht darin, dass die Führung hier als von einer gezielten Medienkampagne getrieben erscheint - und jetzt möglicherweise wider bessere Überzeugung einknickt. Und die Angst der Investoren, ihr Geld zu verlieren, bei alledem vermutlich die ausschlaggebende Rolle spielt. In diesem Fall kann die Entscheidung zur Trainerentlassung sachlich dennoch richtig sein, die Gründe und Motive der Führung sind dann aber höchst alarmierend, vor allem was die Dynamik der künftigen Entscheidungsfindung am Berg angeht. Wer hat hier das Sagen? Spätstens für den Fall, dass wir Gerry demnächst in unbefristeter Stellung als TW-Trainer wiedersehen, bin ich von diesem Szenario komplett überzeugt. In diesem Fall würde ich nächstes Jahr keinen AR mehr im Amt bestätigen.
Es ist alles derart unappetitlich - und zwar völlig unabhängig von der Entscheidung als solcher! Und wenn ich dann die ganze Häme lese, die hier und anderswo kübelweise über dem Trainer ausgeschüttet wird, schäme ich mich ernsthaft, FCK-Fan zu sein. Mit den meisten "Fans", die sich da äußern, würde ich niemals ein Bier oder eine Schorle trinken gehen wollen. Ein unsympathisches Volk sondergleichen. Für mich rückt der FCK dadurch persönlich weiter weg, als er es durch sportlichen Misserfolg jemals tun könnte. Und ich bin seit den frühen 1970er-Jahren dabei. Gegrantelt wurde am Berg immer, aber diese Missgunst und Verachtung ist deutlich neueren Datums.
Der neue Trainer tut mir jedenfalls jetzt schon leid. Dass Menschen in solchen Atmosphären keine Leistung bringen können, kommt hinzu. Der "12. Mann" ist heute für uns in Heimspielen ein Gegenspieler (auswärts sieht das dann aber immer noch komplett anders aus, da ist der Support weiterhin großartig!), der Zuschauerausschluss hat uns in der Heimbilanz eindeutig Punkte gerettet. Das ist alles sehr, sehr traurig und zerstört jede Hoffnung auf eine Kehrtwende.