Im Gesamten bin ich beim Beitrag von @playball. Habe ja auch schon geschrieben, dass uns DER Führungsspieler diese Saison fehlt. (Die Herausgedeuteten spielen leider nicht die erwartete Rolle oder sind über ihrem Zenit.) Das ist das Hauptproblem.
Nun kommen hier und da ein paar Stimmen, die den Kopf von Hildmann fordern. Natürlich auch sportlich irgendwie verständlich. Es wirkt alles defensiv, destruktiv, nicht attraktiv genug. Wir spielen so bieder wie die 3. Liga halt ist. Aber wir Fans wollten doch Spektakel, Offensivfußball, begeistert werden. Immer die Bude voll haben! Und nun das, Tristesse auf allen Ebenen. Und dann kommt die (berechtigte) Frage warum man dann Frontzeck ausgetauscht hat. Da waren wenigstens die PK´s ein Highlight in der Woche...

Also ist jetzt Hildmann doch nicht der richtige Trainer?
Man sollte bei der Frage ein paar Ecken weiterdenken. Gibt es denn einen Trainer, der für uns den sofortigen Erfolg garantiert? Und der überhaupt für uns finanzierbar wäre?
Hier schwebt schon seit Monaten das Damoklesschwert über uns. Jeder weiß, dass wir finanziell am Limit sind (oder drüber) und dann sollen wir einfach so den Trainer wechseln?
Es war doch schon bei der Verpflichtung von Hildmann klar, dass wir das auch wegen dem lieben Geld gemacht haben. Eine große Lösung war einfach nicht drin. Und für den Umstand haben wir einen richtig guten Fang gemacht. Ein Neuhaus, Keller etc. hätte uns sportlich evtl. vielleicht mehr weitergeholfen, aber wissen wir das genau? Würden wir wirklich oben mitspielen?
Hildmann macht mir einen kompetenten Eindruck. Er kennt die Liga, er kennt den Verein. Ob er nachhaltig sportlich Erfolg bei uns hat, können wir erst später beurteilen. Zu sehr ist doch die Mannschaft vom Vorgänger "zertrümmert" worden (sorry für die harsche Wortwahl). Zudem muss er mit einem Kader arbeiten, der evtl. doch nicht so stark ist wie erhofft.
Dazu kommt noch, dass Führungsspieler wie Albaek, Spalvis verletzt sind und waren, Thiele in der Luft hängt und Hoffnungsträger wie Bergmann oder Biada ausser Form sind.
Denke auch, dass man hier für die nä. Saison das Gerüst halten und punktuell die Mannschaft verstärken sollte. Besonders mit unseren Jungen können wir noch Freude haben. Sickinger, Grill, Jonjic, Kühlwetter... Es ist wirklich nicht so viel schlecht, wie alle denken. Es fehlt auch mal DAS Erfolgserlebnis über Wochen, dass man mal eine Serie hat, dass man mal Sicherheit bekommt. Bei uns brennt ja schon aufgrund der Tabellensituation bei einem Unentschieden der Baum. Mich würde es mal interessieren, wie sie befreit spielen würden. (Natürlich sollte man auch unter Druck Leistung bringen, dennoch spielt der Kopf eine nicht unerhebliche Rolle)
Was ich ausserdem noch für ein "Problem" halte ist die momentane Haltung oder Verfassung vieler Fans. Ich nenne es mal so, und da gehöre ich auch dazu.
Wann waren wir mal richtig begeistert in letzter Zeit? Wann haben wir mal ausgelassen über ein Tor gejubelt? (ok, es gibt je nicht so viele

)
Mir geht es ja schon so, dass ich ein Tor
gegen Hoffenheim (wie das 3:2 von Frankfurt) mehr bejuble als das 1:1 von Kühli gegen Köln.

Warum ist das so?
Vielleicht ist mir der FCK in der jetzigen Situation ein Stück weit egal geworden, oder ist es Selbstschutz? Geht es euch auch so?
Mir fehlt bei der aktuellen Lage ein Stück Identität. Es ist nicht mehr der FCK von früher. Natürlich hat sich vieles geändert, wir können nicht mehr die glorreichen Zeiten zurückholen. Vieles ging leider die letzten Jahre durch den Misserfolg, durch die Querelen, durch das ständige Austauschen der Trainer und noch mehr Spieler verloren. Da ist es verständlich, wenn sich Fans ein Stück weit abwenden, bzw. die "emotionale" Bindung schwächer wird.
Aber wir können an unserer Identität und DNA arbeiten. Wir sind noch nicht tot. Jedenfalls auf der sportlichen und Fan-Seite.
Wo fehlt es denn nun bei uns? Sind es die Spieler?
Ich will den Spielern gar nicht mal den Vorwurf machen, die jungen Spieler identifizieren sich mit dem Verein wie jeder Jugendspieler bei anderen Vereinen. Wir haben auch Typen in der Mannschaft, denen nehme ich es ab, dass sie gerne hier spielen. Spalvis, Kraus, Thiele, Dick, Hemlein etc.) Wir haben einen Lautrer als Trainer, also wo liegt hier das Problem?
Wenn ich es wüsste, wäre vieles einfacher, aber vielleicht hängt es ein Stück weit an Bader. Vielleicht ist er zu Geschäftsmann und zu wenig FCK? Vielleicht wird das zu nüchtern angegangen, zu strukturiert? Man muss bedenken, dass der FCK nicht wie jeder andere Klub ist. Vielleicht müssen wir uns wieder finden und das herausheben, was uns so stark gemacht hat.
Der FCK hatte in der Vergangenheit nicht nur wegen den Spielern Erfolg, ein ganzes Stück hatten die Fans ihren Anteil. Keiner wollte gerne auf dem Betze spielen. Und jetzt? Sehen es die Mannschaften als schönen Betriebsausflug an, und sie nehmen gerne die Punkte mit. Der Schrecken vor diesem Stadion ist verloren gegangen. Es hat natürlich auch mit der Spielweise zu tun. Aber wir befinden uns auch hier in einer Spirale, die kaum zu stoppen ist. Spielen wir erfolgreicher, kommen wieder mehr Fans.
Es gilt (mal wieder) die Fans zu begeistern. Das geht nicht nur mit nüchterner, sachlicher Herangehensweise. Der FCK lebt auch von den Emotionen, das wünsche ich mir zurück.
Nicht falsch verstehen, das ist keine Kritik an den Fans, sondern ein Wink mit dem Zaunpfahl an die Verantwortlichen. Machen die nämlich so weiter, verliert man immer mehr Fans und somit die Stärke des FCK, weil sie immer weiter gefrustet sind.
Man kann z.B. von Layenberger halten was man will, aber er bringt diese Emotion rein, manchmal ungefiltert. Aber das gehört auch zum FCK. Und genau so jemand spricht die Sprache der Fans. So einen in der sportlichen Führung, der Ahnung hat vom Sportlichen, der die Fans mitnimmt, emotional, auf Augenhöhe, das wäre auch mal eine Überlegung.