Ke07111978 hat geschrieben:Und ich kenne aus mehreren Restrukturierungen und Verkäufen aus der Insolvenz das Vorgehen der Verwalter sehr genau. Das eine ist eine Klage - das andere ob Du sie durchsetzen kannst. Der Zeitraum vor 2009 wurde in allen Forderungen nach Untersuchungen immer ausgespart. Aus Sicht derer, die das vorangetrieben haben aus gutem Grund. ....
Hinsichtlich meiner Anträge teile ich deine Auffassung in keiner Art und Weise. Hier wird versucht mit juristischen Taschenspielertricks auf Kaninchenzüchtervereinniveau entsprechende Diskussionen auf der HV im Keim zu ersticken. Deine Grundthese und auch die des Vorstands ist schlicht falsch.
@Ken
Sei versichert, dass ich aus meiner beruflichen Praxis das Verhalten von Insolvenzverwaltern sehr gut kenne. Die versuchen immer -und sei es mit den am weitest hergeholten Begründungen - die Masse zu erhöhen, um sich zuerst einmal selbst schadlos zu halten.
Das Vereinsverhalten in den Jahren 2007/2008 war in großen Teilen aus der Staatskanzlei in Mainz gesteuert, da ging es in erster Linie darum, die Konstruktion der Stadionfinanzierung zu retten, oder warum glaubst du, wurde plötzlich Bauckhage, von November 2007 bis April 2008 Vorstandssprecher des 1. FC Kaiserslautern aus dem Hut gezogen, als Nachfolger des glücklosen Jäggi Buchhalters Göbel. Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr und Weinbau von August 1999 bis Mai 2006 im Kabinett Beck II und stellvertretender Ministerpräsident, übernahm auf Wunsch seines Dutzfreundes Kurt die Funktion im Vorstand, zusammen mit dem ex-Holzmann Manager Johannes Ohlinger, der später von Stefan Kuntz zugunsten seines Freundes und Südpfälzer Wirtschaftswunderkindes Fritz Grünewalt aus dem Amt als Finanzvorstand gedrängt wurde. Fritz war es auch, der den Kohlfreund Reinfried Pohl von der DVAG beim Antrittsbesuch von Stefan Kuntz beim damaligen Hauptsponsor DVAG so vor den Kopf stieß, dass Pohl umgehend seinen Millionenvertrag (damals ca 3,5 Millionen/Jahr mit Nebenleistungen) kündigte und auslaufen ließ.
Pohl war es auch, der dem FCK in Vorbereitung zur Hauptversammlung 2007 beim drohenden Abstieg in die 3. Liga das Angebot der Beteiligung gemacht hatte, Volumen 10 Millionen auf 3 Jahre mit 3 Millionen direkt zur Lizenzsicherung.
Die Nichtzahlung der Stadionmiete, die übrigens immer als Argument für die angebliche Zahlungsunfähigkeit des FCK Anfang 2008 herangezogen wird, war übrigens ein Druckmittel von Göbel gegen den damaligen neuen Bürgermeister Weichel, der sich weigerte, die sich auftuende Finanzlücke beim FCK entweder durch eine radikale Mietsenkung oder durch Auszahlung der Eigentümergrundschuld von 3,5 Millionen zu schließen, die der FCK als Eigenkapitalzuschuss beim Stadionverkauf erhalten hatte.
Die Mietsenkung (Stundung und später Verzicht gegen Besserungsschein) konnte Stefan kurz nach seinem Amtsantritt erreichen, die Eigentümergrundschuld wurde 2 Jahre später abgezinst auf 2,8 Millionen mit der Auflage, daraus Investitionen in das Stadion und den Fröhnerhof zu tätigen, vorzeitig ausgezahlt.
Das nur mal so zum Hintergrund der verschleppten Insolvenz im Jahre 2008.
Ohne dass ich Buchholz hier aus seiner Verantwortung für das unglückliche Agieren des FCK im Bereich Finanzen, Personal und auch Vereinspolitik in 2007 und 2008 nehmen will, er hatte damals mit einem persönlichen Kredit über 1 Million dem FCK in der Winterpause die Gehälter bezahlt.
Richtig wild wurde die Finanzakrobatik beim FCK erst nach dem Ausscheiden Ohlingers und dem Start von Fritz Grünewalt als Vorstand für Unternehmensentwicklung.
Solange er Stefan die Gelder für dessen exzessives Spielerkarussell zur Verfügung stellte, hatte er Carte Blanche, zumal der Aufsichtsrat unter Rombach dem Stefan aber auch Garnichts abschlagen konnte.
Am Anfang ging das ja noch alles gut, der Wiederaufstieg und die Erstligasaison 2010/11 mit Platz 7 und einem Zuschauerschnitt von 46.392 waren Zeichen der wirtschaftlichen Gesundung, doch die Folgesaison mit ein paar Griffen ins Klo bei Spielertransfers und dem kläglichen Abstieg ließen Fritz den Finanzroulettekessel immer schneller drehen. Die Hauptsponsorenverträge wurden immer kleiner (DVAG; ALK; paysafecard; Maxda; top12.de)- jetzt Layenberger in der 3. Liga ist da nicht vergleichbar, die Zuschauer weniger und selbst Gerry konnte Torwartnachwuchs garnicht so schnell nachliefern, wie sie verkauft wurden. Als alle Kontokorrents, Signing Fees, Mietstundungen… ausgereizt waren, wurde mit der Anleihe der letzte große Deal gezogen.
Übrigens die 2,8 Millionen für den Kauf des Fröhnerhofs wurden von der Stadiongesellschaft zur Speisung des Mietpools genutzt, aus dem die Mietreduzierung in den letzten Jahren refinanziert wurde, solange bis er dann leer war. Insofern war auch das auf Doppelpump bezahlt.
Bei diesen ganzen Geschäftchen mal draufzuschauen war sicher gerechtfertigt, aber das Ergebnis ist für beide Seiten nicht befriedigend. Juristisch lässt sich nichts richtig festmachen, vieles war Grauzone, aber nicht wirklich kriminell und die kleinen Unregelmäßigkeiten oder „moralisch“ zweifelhaften Aktionen haben nicht genug Fleisch am Knochen.
Die Beschäftigung mit gut dotierten Verträgen von Buddies , zB. Ansgar Schwenken, oder der Edelanimateur der Busreisen Marco Haber haben sicherlich ein Geschäckle, sind aber nicht kriminell, solange sie im Rahmen von Vollmachten und Budgets erfolgen.
Selbst der berüchtigte Feng Shui Meister Thorsten Teiler der Firma Bazai, den Stefan für 50.000 anheuerte, um den Geist des Misserfolgs zu vertreiben, und über den Rombach stürzte, war eigentlich innerhalb der Verfügungsgrenzen und deshalb nicht anfechtbar. Es ist ein Treppenwitz der FCK-Geschichte, dass der Professor, der so viel abnickte, über ein Dossier stürzte, welches er gar nicht zu verantworten hatte.
Nun zu deinen Anträgen:
Es nutzt nix, sich über den Kaninchenzüchtervereinskram aufzuregen, wenn der satzungsgemäß ist. Das ist ein Spiel mit Regeln, die man für sich nutzen kann oder nicht, aber man kann nicht gegen die Regeln spielen, ohne als Falschspieler ausgeschlossen zu werden.
Sicher hast du recht und deine Anträge sind sinnvoll, aber wenn sie Satzungsanträge sind, müssen sie auch in der satzungsgemäßen Frist gestellt werden.
Auch der 2. Ablehnungsgrund, die MV sei nicht zuständig ist, ist absolut richtig. Wir haben für die Aufsichtsräte kein imperatives Mandat und die Berichtspflicht ist in der Satzung niedergelegt. Der Verein als Gesellschafter wird durch den Vorstand bzw. den entsandten Aufsichtsrat im Beirat vertreten, er muss im Vereinsinteresse handeln, der Verein muss informieren, aber er ist nicht an Weisungen der MV gebunden.
Das Konstrukt des Beirates mit dem doppelten indirekten Mandat habe ich scharf kritisiert, aber so wurde es dann in den Gesellschaftsvertrag aufgenommen und von den Mitgliedern abgesegnet.
Ke07111978 hat geschrieben:
Der Verein hat als 100% Gesellschafter volle Durchgriffsrechte. Er muss Sie aus DFL Gesichtspunkten sogar behalten wenn er Minderheitsgesellschafter wird. Daher die gewählte Konstruktion. Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben aber offensichtlich kein Interesse diese Rechte ausreichend wahrzunehmen.
Auch hier gebe ich dir vollkommen recht, nur das ändert nix. Was du tun kannst ist ihnen die Entlastung zu verweigern und ggf. sie in Haftung nehmen,
denn die Aufsichtsratsmitglieder haften dem Verein nur für jeden grob fahrlässig oder vorsätzlich verursachten Schaden.