Ke07111978 hat geschrieben:@bradnex, @FCK-Ralle @miro.klose @ rückkorb @ fck schwabe: Danke! Es gibt sie noch die vernünftigen Stimmen. Ich hatte schon Angst ich stehe alleine auf weiter Flur. Die Optimalkonstellation wäre Kuntz+Klatt+Gries gewesen. Rombach war ja noch derjenige, der die Gespräche mit Klatt aufgenommen hat. Aber das ist alles Vergangenheitsbewältigung. Die Frage ist ja nun: Wie kann es weitergehen?
Klatt ist aktuell in einer ganz undankbaren Situation. Die Finanzierung des FCK der letzten 15 Jahre kann man am besten als von der Hand in den Mund beschreiben. Was in dem SZ-Artikel drinsteht ist richtig: Wir haben Kosten von rd. 10 Mio. für das Stadion. Das bedeutet unser Break-Even für das Stadion liegt bei rd. 20.000 Zuschauern. Die übliche Quote bei anderen Stadien liegt in etwa bei 50-60% der des FCK. Das heißt wir müssten eigentlich bei bereits bei rd. 10-12.000 Zuschauern Break Even erreichen. Es gibt in der zweiten Liga zwei Möglichkeiten dies zu adressieren: Ich fahre eine Risikostrategie und versuche mit hohen Etat => sportlicher Erfolg => hohe Zuschauerzahlen zu erreichen. Oder ich versuche den Pachtvertrag anzupassen. Aufgrund mangelnder sportlicher Expertise ist die Risikostrategie ausgefallen. Das Resultat ist die sich rasant beschleunigende Abwärtsspirale die wir aktuell bewundern dürfen.
Gries ist Marketingfachmann - kein Vertriebsmann. Sponsoren zu gewinnen, insbesondere regional, ist aber Vertriebsarbeit. Mit Kuntz oder Briegel hätte Gries jemanden, den er steuern kann. Kuntz ist ziemlich unkoordiniert durch die Gegend gelaufen und hat versucht Sponsoren aufzutreiben, hatte allerdings viel zu viel am Hals. Jeder der ihn dabei mal erlebt hat weis, dass es kaum einen gab, der den FCK besser verkaufen konnte als er. Er ist Menschenfänger, was sowohl bei vielen Transfers als auch bei Sponsoren wichtig war. Briegel kann das auf seine Art auch und hat das in der Südpfalzinitiative auch unter Beweis gestellt. Eigentlich braucht man jemanden wie Gries erst in der ersten Liga, aber er hat am meisten darunter gelitten, das es wohl kaum ein ramponierteres Image im deutschen Fußball gibt, als das des FCK.
Riesenkampff ist ein erfahrner Private Equity Manager und Self-Made Millionär. Er hat mehrfach Investorenkapital eingesammelt und dachte er könne seine Erfahrungen aus solchen Prozessen auf den FCK dublizieren. Er als Zugpferd vorneweg.
Und jetzt kommen wir zu dem was @bradnex geschrieben hat: Es gibt einen Businessplan, es gibt eine Equity Story (slang für Strategie / Ziele / Struktur) und es gibt einen strukturierten Investorenprozess. Und es gibt viele Dinge auf die wir als FCK stolz sein können. Tolle Jugendarbeit, Ausbildungsverein, permanenter Transferüberschuss, treue Fans, mordsmässige Geschichte etc.
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Last not least, wird man nicht darum herumkommen, den handelten Akteuren bei Stadt und land aufzuzeigen, was passiert wenn sie den Pachtvertrag nicht anpassen. Das muss gut und sauber vorbereitet werden und Klatt hat eigentlich die Fähigkeiten das zu tun. Wir müssen ihm nur die Kompetenzen geben.
Ich kann das bestätigen, was du schreibst. Es gibt eine konkrete, gar nicht mal so schlechte Equity Story für potentielle Investoren. Von sehr gut informierten Personen aus dem - sagen wir mal im weiteren Sinne "Umfeld des FCK" - weiß ich, dass sich sogar schon ein Investorenpool formiert hat.
Wir sprechen hier also nicht von einem einzelnen Unternehmen ("die BASF sollte doch ...") oder über eine einzelne Person, sondern um gesammeltes Kapital, das unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung gestellt werden könnte.
Bitte, um Missverständnisse zu vermeiden: Investoren sind keine Sponsoren oder Mäzene und mit Herzblut für den FCK hat ein solches Investment rein gar nichts zu tun. Investiertes Kapital muss sich früher oder später auszahlen, mit ordentlicher Rendite. Und je höher das dabei eingegangene Risiko ist, desto höher muss der zu erwartende Profit sein.
Zwei Möglichkeiten gibt es dabei. Entweder führt die Investition zu einer sehr attraktiven zukünftigen jährlichen Gewinnbeteiligung / -ausschüttung, also z.Bsp. eine hohe Dividendenzahlung bei einer AG.
Oder der Wert der von mir erworbenen Anteile steigt, da die Attraktivität des Unternehmens, in das ich investiert habe, sich deutlich erkennbar und auf Dauer erhöht hat. Dann verkaufe ich meine Anteile weiter und mache einen schönen Gewinn dabei.
Der zweite Fall ist die Regel bei Private Equity Kapital ... investieren, sanieren, neu positionieren, Braut attraktiv machen, Kasse machen.
Und dann? Im Idealfall gehts dann weiter mit dem nächsten Investor, der die Anteile gekauft hat und an eine weitere Wertsteigerung glaubt und das Unternehmen mit dem Ziel weiterer positiver Entwicklung unterstützt.
Wenn es ganz ganz schlecht läuft, geht es einem Unternehmen jedoch wie Toys R Us, die gerade Insolvenz angemeldet haben. Wegen Überschuldung, da ausgesaugt von den falschen Investoren, die eine dringend benötigte Zukunftstrategie (inkl. Online!) nicht zugelassen haben.