Zuallererst, denn das gebietet der Respekt: Danke, Wolfgang Wolf, für die geleistete Arbeit in dieser schweren Zeit und alles Gute für die Zukunft!!!
Erfreulich, dass auch hier im Forum praktisch kaum mit Häme auf die Entlassung reagiert wird. Denn in einem Punkt sind sich wohl alle einig: Einem alten, verdienten FCK'ler hätte man sicher mehr Erfolg und auch einen schöneren Abschied gewünscht, aber besser so als unter gellenden Pfiffen nach dem nächsten Heimspiel...
Wolfs Fehler (Doppel-Sechs, ein Stürmer, taktische Unflexibilität bis Planlosigkeit...) wurden hier schon ausführlich diskutiert. Selbst ein Verpassen des Saisonzieles Aufstieg hätte wohl nicht zwingend zu einer Entlassung geführt. Wirklich gescheitert ist Wolf daran, dass er es nicht geschafft hat, ein Team auf den Platz zu stellen, dass die vielbeschworenen "Lauterer Tugenden" verkörperte: den
absoluten Siegeswillen und
Kampf bis zum Umfallen! Eine Mannschaft (und nicht nur Einzelspieler als rühmliche Ausnahme!), die begeistert und und sich den Arsch aufreißt!
Wo war
dieses alte Betze-Gefühl?
Und das ist die wahre Enttäuschung mit dem Trainer Wolf. Er als "Pfälzer mit Stallgeruch" hätte doch wissen müssen, was angesagt ist bei einem Heimspiel. Er war Spieler unter Feldkamp und hat miterlebt, wie man den Berg zum ausbrechenden Vulkan machen kann.
Wie kaum ein anderer wäre Wolf prädestiniert gewesen, diesen Stil zu vermitteln!
Aber absolute Fehlanzeige!!! Im richtungsweisenden Spiel vor 39.000 erwartungsfrohen Zuschauern (Montagabend, 2. Liga) wird gegen keinesfalls überzeugende Duisburger ängstlich und defensiv agiert, und zwar in der ersten Viertelstunde...
In den letzten Wochen war abzusehen, dass es mit Wolf keine Wende zum Besseren mehr geben würde - im Gegenteil: es wurde immer schlimmer. Wolfs Sturheit hat sicher ihren Teil dazu beigetragen. Dennoch war der Zeitpunkt der Trennung überraschend. Über die Gründe, die letztlich den Ausschlag gaben, können wir nur spekulieren. Aber zwischen Burghausen und gestern muss es intern heftig gekracht haben zwischen Wolf und Vorstand/Aufsichtsrat/Schjönberg.
Und die These, die Fans trügen eine Mitschuld, ist absoluter Quatsch! Bei dieser Kombination von leidenschaftslosem Gewürge auf dem Platz und Trainer-Äußerungen, über die man nur den Kopf schütteln konnte, wäre jeder andere längst vom Berg gejagt worden. Aber Wolf hatte bis zuletzt einen relativ großen Rückhalt bei den FCK-Fans (Kritik in Internet-Foren ist eines, Pfiffe und Trainer-Raus-Rufe im Stadion wären ein anderes gewesen).
Und nun? Wie immer werden die üblichen Säue durchs Dorf getrieben! In Form aller erdenklichen Trainernamen.
Für mich gibt es keinen Wunschtrainer. Alle erlebt in den letzten Jahren - und alle gescheitert: der Haudegen mit Bundesliga-Erfahrung (Jara), der Nachwuchsmann aus dem eigenen Verein (Moser), der vermeintlich Innovative mit neuen Konzepten (Henke), der Ur-Pfälzer mit großer FCK-Vergangenheit (Wolf)...
(Trainer-)Namen sind Schall und Rauch!
Aber nocheinmal: Nicht gescheitert an den Erwartungen der Fans. Die können so hoch nicht sein, wo ein fußballerisch limitierter Kämpfer wie Bellinghausen (Sorry, Axel!) mit Sprechchören gefeiert wird!
Klar, mit 11 Bellinghausens reißt man auch in Liga zwei nix. Aber 11 Typen auf dem Platz, die Bellinghausens Einstellung haben, das muss man in Kaiserslautern verlangen dürfen!
Die FCK-Mentalität auf dem Platz muss endlich wieder absoluten Vorrang haben!
Wer im Frühjahr 1990 das 0:4-Auswärtsdebakel in Mannheim erlebte, was zur Entlassung Roggensacks führte, und dann den Einstand Feldkamps im Heimspiel gegen Hamburg, weiß wovon ich rede. Der Berg brannte von der ersten Minute an, da spielte unser FCK! Jeder im Stadion spürte die Veränderung. Nebensächlich zu erwähnen, dass das Spiel 1:3 verloren ging... Der erste, notwendige Schritt war getan!
Lasst den Betze beben am Sonntag!
Für unseren Verein, den Mythos FCK! 