
1:1 gegen Magdeburg: Remis bei Schommers-Debüt
Der 1. FC Kaiserslautern muss weiter auf den ersten Heimsieg der Saison warten. Beim Debüt des neuen Trainers Boris Schommers reichte es gegen den 1. FC Magdeburg nur zu einem 1:1 (0:0).
Florian Pick hatte die Lautrer mit seinem bereits siebten Saisontreffer in der 63. Minute vor 19.316 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion in Führung gebracht. Tobias Müller gelang in der 79. Minute der Ausgleich.
Schommers schickte die Mannschaft mit insgesamt vier Änderungen in seinem ersten Spiel auf der Trainerbank in die Partie und stellte auch die Grundformation um auf ein 4-4-2 mit Timmy Thiele und Christian Kühlwetter als Doppelspitze. Nach einer ersten Halbzeit auf schwachem Niveau kamen die Roten Teufel besser aus der Kabine und erzielten in dieser Phase auch das 1:0. Die Gäste kamen zum Ende der Partie wieder besser auf und erzielten im Anschluss an eine Ecke den Ausgleich.
In der Tabelle stecken die Lautrer nach der Punkteteilung weiter im unteren Tabellendrittel. Das nächste Ligaspiel steigt am kommenden Samstag bei 1860 München (14:00 Uhr). Vorher müssen die Roten Teufel am Mittwoch im Verbandspokal beim Oberligisten SV Gonsenheim ran (19:00 Uhr).
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Quelle: Der Betze brennt
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Ergänzung, 18:32 Uhr:

Schommers: "Müssen mit dem 1:1 zufrieden sein"
Auch im fünften Heimspiel der Drittliga-Saison bleibt der 1. FC Kaiserslautern sieglos, am Ende hieß es trotz Führung nur 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg. Vor allem eine Szene, die sich kurz vor dem Ausgleich der Gäste ereignete, sorgte für Verwirrung.
Es lief die 78. Minute im Fritz-Walter-Stadion, als der neue FCK-Coach Boris Schommers seinen Torschützen Florian Pick auswechseln wollte, weil dieser seiner Aussage zufolge viele Wege gemacht hatte. Der 23-Jährige war schon auf halbem Weg an die Seitenlinie, als er von der Trainerbank das Kommando bekam, dass er doch noch auf dem Spielfeld bleiben soll - denn Gegner Magdeburg hatte in diesem Moment einen Eckball auszuführen. Pick lief zurück, erreichte aber nicht mehr rechtzeitig den Strafraum, und prompt fiel im Nachschuss der Ausgleichstreffer für den FCM.
"Da müssen sie den Schiedsrichter oder den Linienrichter fragen", sagte Trainer Schommers mit Blick auf diese spielentscheidenden Sekunden. "Aus meiner Sicht wollen wir in der Situation schon eine Minute vorher bei einem Einwurf wechseln. Das haben wir klar an den Schiedsrichter-Assistenten kommuniziert. Dann dürfen wir es aber nicht." Aus dieser Szene habe sich der Magdeburger Eckball entwickelt und da "wechsle ich grundsätzlich nicht aus, wenn es nicht unbedingt nötig ist". Weil der Linienrichter und die Assistentin schon zum Wechsel bereit standen, lief Pick dann aber trotzdem zunächst nach draußen.
Pick: "Ich laufe langsam raus, dann wechseln wir doch nicht"
Pick selbst sah die Situation wie folgt: "Wir haben einen Eckball gegen uns. Ich laufe dann langsam raus, weil ich wollte, dass die Jungs ein bisschen durchschnaufen können. Dann wechseln wir doch nicht. Ich laufe dann zurück und der Schiedsrichter pfeift den Eckball an." Das sei zwar "ein bisschen komisch" gewesen, habe aber weniger mit dem Gegentor zu tun, weil er bei solchen Situationen sowieso nicht im Strafraum, sondern vielmehr im Rückraum eingeteilt sei, so Pick.
Auch Schommers wollte den Punktverlust nicht an besagter Szene festmachen. "Wir haben es aus dem Spiel heraus ordentlich gemacht. Ich glaube, wir hätten da auch kein Tor kassiert. Wir kriegen es dann nach einem zweiten Ball nach einer Standardsituation. Das ist extrem bitter", sagte der neue FCK-Coach.
Schommers: "Wir haben Stabilität und Struktur reinbekommen"
Schommers konnte mit dem ersten Auftritt der Mannschaft unter seiner Regie leben: "Am Ende dieser turbulenten Woche müssen wir mit dem 1:1 zufrieden sein. Wir wollten erstmal eine Stabilität und eine Struktur reinbekommen. Das haben wir geschafft." Der 40-Jährige hatte nach seiner Vorstellung nur rund 48 Stunden Zeit, um sein Team auf den Gegner aus Magdeburg einzustellen: "Wir haben den Spielern ein paar Hilfestellungen an die Hand gegeben, aber wir müssen auch realistisch bleiben. Wir haben heute gegen einen Absteiger aus der zweiten Liga gespielt und ich glaube, dass wir nicht schlechter waren als der Gegner."
Kühlwetter: "In der Halbzeit hat es heute auch mal gekracht"
Stürmer Christian Kühlwetter erzählte, dass Schommers in den vergangenen beiden Tagen Tag und Nacht gearbeitet habe: "Er hat alles probiert, was möglich ist. Er hat versucht Ruhe, aber auch Emotionalität reinzubringen. In der Halbzeit hat es heute aber auch mal gekracht. Das gehört aber dazu."
Nun steht die erste komplette Woche an, in der Schommers mit seiner neuen Mannschaft arbeiten kann. "Es geht darum, über 90 Minuten eine konstante Leistung zu zeigen. Wir werden akribisch arbeiten", versprach der Nachfolger von Sascha Hildmann.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 20:23 Uhr:
Fans würdigen Hildmann und fordern "Bader raus"
Beim abermals enttäuschenden 1:1 des 1. FC Kaiserslautern gegen den 1. FC Magdeburg äußerten die FCK-Fans mehrfach ihren Unmut, würdigten aber auch den am Montag entlassenen Trainer Sascha Hildmann. Die Kritik richtet sich vor allem gegen Sportchef Martin Bader.
Offiziell 19.316 Zuschauer wollten bei angenehmem Spätsommerwetter die Partie gegen den Zweitliga-Absteiger im Fritz-Walter-Stadion sehen. In Wirklichkeit dürften es aber deutlich weniger Besucher gewesen sein: In der Westkurve waren beim fünften sieglosen Heimspiel große Lücken in den unteren Bereichen zu sehen, vor allem in den Blöcken 6.1 und 10.1 blieben offensichtlich viele Dauerkartenbesitzer gleich zuhause. Die oberen Blöcke im x.4-Bereich waren fast komplett leer, ebenso wie die Südtribüne.

Die Frenetic Youth würdigte zum Einlaufen der Mannschaften den am Montag beurlaubten Sascha Hildmann mit einem Spruchband: "Hildmann - Einmal Lautrer, immer Lautrer!" Auf einem weiteren Spruchband kritisierte die Generation Luzifer pauschale Stadtverbote gegen Fußballfans.
Bereits zur Halbzeit verabschiedeten die FCK-Fans ihr Team ob der schlechten Offensivleistung mit hörbaren Pfiffen in die Kabine. Diese wurden nach Abpfiff noch lauter: Wieder hatten die Roten Teufel geführt und für großen Jubel bei den anwesenden Fans gesorgt, aber wieder standen sie am Ende doch mit halb leeren Händen da. Der Frust entlud sich dann vollends, als mehrmals und lautstark die Trennung von Sportchef Martin Bader gefordert wurde: "Bader raus, Bader raus", hallte es nach dem Spiel aus der Westkurve.

Rund 4.000 Fans aus Magdeburg waren mit zu ihrem allerersten Auftritt in Kaiserslautern gereist und unterstützen ihre Mannschaft phasenweise mit brachialer Lautstärke. Vor dem Gästeblock hing die große Heim-Zaunfahne des "Block U", im oberen Bereich war groß der Slogan "Sogenannte Fußballfans" geflaggt. Und auch sonst hatten die FCM-Fans eine beachtliche Menge an Bannern und Zaunfahnen rund um den ganzen Gästebereich angebracht. Auch ohne Schwenkfahnen oder sonstige optische Hilfsmittel lieferte der FCM-Anhang sicher einen der besten Gäste-Auftritte dieses Jahrzehnts im Fritz-Walter-Stadion ab.

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Quelle: Der Betze brennt