Der kommende Gegner ist bisher das Maß der Dinge in der Zweiten Liga. Bei Fortuna Düsseldorf will der 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend für eine Überraschung sorgen - und sich für das Vorjahr revanchieren.
Manche Teams scheinen in der 2. Bundesliga mehr zu ziehen als andere. Das ist an sich nichts Neues, spiegelt sich aber am Beispiel des FCK extrem wider. Am 10. Spieltag treten die Roten Teufel bei Spitzenreiter Düsseldorf nach den Heimspielen gegen Hertha, den HSV und Paderborn schon zum vierten Mal zur Samstags-Prime-Time-Anstoßzeit an. Weil jeder Klub maximal acht Mal zu diesem Termin angesetzt werden darf, bleiben in den danach noch verbleibenden 24 Spieltagen nur noch vier Slots und man darf dann gespannt sein, welche FCK-Partien in der Folge von der DFL dann noch ausgewählt werden. Anpfiff der Begegnung in Düsseldorf ist also am Samstag um 20:30 Uhr.
Was muss man zum 10. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Puh. Durchatmen. Endlich ist die Negativserie gestoppt. Beim 3:0 gegen den bis dahin noch ungeschlagenen Tabellendritten Paderborn verdiente sich der 1. FC Kaiserslautern vor allem durch Kampf und Einsatz den ersten Sieg seit dem 24. August und konnte den Sturz in die Abstiegszone vermeiden. In Düsseldorf treten die Roten Teufel aufgrund der Tabellensituation als Underdog an, sind aber nun nachweislich in der Lage, den Favoriten zu ärgern.
Da passt es ganz gut, dass sich das Lazarett etwas gelichtet hat. Aaron Opoku und Kenny Redondo trainierten nach wochenlangen Pausen wieder mit. Während bei beiden ein Mitwirken aufgrund des Trainingsrückstands noch fraglich ist, sieht es bei Boris Tomiak etwas besser aus. Der Allrounder scheint gutes Heilfleisch zu haben, denn nur knapp drei Wochen nach seinem in Elversberg erlittenen Bänderriss ist er wieder eine Option. Gut möglich, dass Tomiak in Düsseldorf gleich wieder von Beginn an aufläuft. Auch der gegen Paderborn bärenstarke Luca Sirch dürfte in der ersten Elf bleiben. Nicht dabei sein können Jan Gyamerah, Almamy Touré und Hendrick Zuck. Auch Philipp Klement kann wegen einer in dieser Woche erlittenen Knie- und Wadenblessur nicht im Kader stehen.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Es war (mal wieder) ein wahres Relegationsdrama, das sich im Mai in der Düsseldorfer Arena abspielte. 3:0 hatte die Fortuna das Hinspiel bei Erstligist Bochum gewonnen und sah schon wie der sichere Aufsteiger aus. Doch im Rückspiel schaffte der VfL noch das Wunder, holte dank der Ex-Lautrer Philipp Hofmann und Kevin Stöger die drei Tore auf und qualifizierte sich im Elfmeterschießen mit einem gewissen Andi Luthe im Tor für ein weiteres Jahr Bundesliga. Die Wunden scheinen in Düsseldorf aber schnell verarztet worden zu sein, denn nach neun Spielen steht die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune mit 20 Zählern ganz oben in der Tabelle. Bemerkenswert: Nur fünf dieser 20 Punkte holte Düsseldorf zu Hause, auswärts wurden bislang alle fünf Partien gewonnen. Zuletzt am vergangenen Spieltag beim 3:0 in Regensburg.
Gegen Kaiserslautern muss Coach Thioune auf einzig auf Nicolas Gavory und Valgeir Lundaal, die mit muskulären Problemen ausfallen, verzichten. Ansonsten stehen alle Akteure zur Verfügung.
Frühere Duelle
Das Spiel am Samstag ist das 63. Duell zwischen beiden Klubs. 27 Mal konnte der FCK gewinnen, 23 Siege stehen für F95 in der Bilanz. In der vergangenen Saison konnte Düsseldorf beide Partien für sich entscheiden. Neben dem 4:3 nach 0:3-Rückstand vor fast exakt einem Jahr - dazu dürfte alles gesagt sein - konnte man auch beim 3:1 im Rückspiel alle drei Punkte einfahren.
Fan-Infos
Die Fortuna erwartet rund 45.000 Zuschauer. Das gesamte Gästekontingent von 5.142 Karten wurde abgesetzt. Eine Tageskasse gibt es nicht mehr. Auch in den umliegenden Blöcken sind Karten an FCK-Fans verkauft worden, sodass am Ende geschätzte 7.000 Schlachtenbummler den Roten Teufeln die Daumen drücken dürften. In der DBB-Kartenbörse werden von FCK-Fans noch übrige Tickets angeboten.
Informationen zu Anfahrt, Parkmöglichkeiten und Stadionumfeld findet ihr in den vom FCK veröffentlichten Fan-Infos. Auch die Gastgeber informieren rund um den Stadionbesuch ausführlich. Die Stadiontore öffnen zwei Stunden vor dem Spiel, also um 18:30 Uhr.
O-Töne
FCK-Trainer Markus Anfang: "Düsseldorf kann alles. Sie können das Spiel machen, sie können aber auch kompakt stehen und auf das Umschaltspiel setzen. Sie sind eingespielt, eine homogene und stabile Mannschaft. Man merkt, dass Daniel Thioune schon das dritte Jahr da ist."
Fortuna-Trainer Daniel Thioune: "Für uns ist es cool, uns mit Teams von Markus Anfang zu messen. Seine Mannschaften spielen sehr flexibel. Der FCK ist in der Lage überall zu gewinnen. Wir wollen den ersten Platz verteidigen."
Daten und Fakten
Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier - Iyoha, Hoffmann, Oberdorf, Quarshie - Zimmermann, Haag - Klaus, Johannesson, Rossmann - Kownacki
Es fehlen: Gavory, Lunddal (beide muskuläre Probleme)
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Sirch, Heuer - Zimmer, Tomiak, Kaloc, Kleinhansl - Ritter (Hanslik) - Yokota, Ache
Es fehlen: Gyamerah (Muskelfaserriss), Klement (Knie- und Wadenverletzung), Touré (Oberschenkelprobleme), Zuck (Kreuzbandriss), evtl. Opoku, evtl. Redondo (beide Trainingsrückstand)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis