Vorbericht: MSV Duisburg - 1. FC Kaiserslautern

Nächster Halt im Abstiegskrimi

Nächster Halt im Abstiegskrimi


Der 1. FC Kaiserslautern ist endgültig zurück im Kampf um den Klassenerhalt und könnte die Abstiegsplätze mit einem Erfolgserlebnis schon am Dienstagabend verlassen. Beim ebenfalls wiedererstarkten MSV Duisburg wartet aber eine schwere Aufgabe.

Es war der 27. März 2021 gegen 16:00 Uhr. Der KFC Uerdingen hatte im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau gerade ein 1:1 erkämpft. Was wie eine bedeutungslose Drittliga-Randgeschichte klingt, hatte an diesem Samstag aber direkte Auswirkungen auf die Tabellensituation des 1. FC Kaiserslautern. Denn der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz war durch den Punktgewinn der Krefelder auf sieben Zähler angewachsen. Einige hatten die Antwerpen-Elf zu diesem Zeitpunkt schon abgeschrieben, zumal sie sieben Tage zuvor bei der eigenen 0:1-Niederlage in Magdeburg eine desaströse Leistung geboten und keine ernsthaften Argumente geliefert hatte, warum sie den Klassenerhalt noch schaffen sollte.

Aber wie das im Fußball eben so ist: Nur dreieinhalb Wochen nach dem besagten 1:1 zwischen Uerdingen und Zwickau ist alles anders. Der FCK ist zurück im Klassenkampf und hat alles wieder in eigener Hand. Nach dem 2:1-Derbysieg gegen Saarbrücken fahren die Roten Teufel sogar mit einer Menge Selbstbewusstsein zum direkten Konkurrenten nach Duisburg und könnten mit drei Punkten im Wedaustadion auch den MSV wieder richtig mit in den Abstiegssumpf ziehen.

Was muss man zum Geisterspiel in Duisburg wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 33. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Die Ausbeute von acht Zählern aus vier Spielen kann sich für den nach der Länderspielpause noch ungeschlagenen FCK durchaus sehen lassen. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz ist dadurch egalisiert, nur noch das minimal schlechtere Torverhältnis trennt das Team von Marco Antwerpen vom rettenden Ufer. Doch nicht nur die Punktausbeute darf Hoffnung machen. Auch die Einstellung stimmte in den vergangenen Partien weitgehend und es sieht so aus, als ob die Männer in Rot endlich verinnerlicht hätten, was Abstiegskampf bedeutet. Trotzdem gibt es keinen Grund, sich auf den Leistungen auszuruhen, denn erreicht ist noch nichts. Hier sei an die erste Halbzeit des Lübeck-Spiels erinnert, die die Roten Teufel nahezu komplett verschliefen. Das darf in den sechs ausstehenden Spielen nicht noch einmal passieren!

Personell hat sich die Lage vor dem Spiel in Duisburg etwas verbessert. Möglich ist, dass Antwerpen wegen der hohen Belastung in diesen Tagen auf einigen Positionen rotiert. Große Änderungen sind nach einer starken Leistung wie gegen Saarbrücken aber erfahrungsgemäß nicht zu erwarten. Spannend wird sein, ob der Trainer an der erfolgreichen Dreier-/Fünferkette in der Abwehr festhält oder wieder auf die gewohnte Viererkette umstellt. Hierfür stünden mit Alexander Winkler nach seiner Gelb-Rot-Sperre und Adam Hlousek nach Krankheit zwei weitere Optionen zur Verfügung.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Nach nur 18 Punkten in der Vorrunde, die auf dem letzten Platz beendet wurde, hat der MSV Duisburg in der Rückserie eine Aufholjagd gestartet. In den bisherigen zwölf Partien holten die Zebras 20 Zähler und damit schon zwei mehr als in der gesamten Hinrunde. Großen Anteil daran hat Coach Pavel Dotchev, der auch schon der dritte MSV-Übungsleiter der Saison ist.

Dotchev wird am Dienstagabend aber nicht an der Seitenlinie stehen können. Der 55-Jährige sah bei der letzten Partie des MSV gegen den SV Waldhof seine vierte Gelbe Karte. Weil das Spiel am Wochenende gegen Dynamo Dresden wegen der Quarantäne-Anordnung für die SGD kurzfristig ausfiel, muss Dotchev seine Sperre gegen den FCK absitzen. Ähnlich ergeht es Innenverteidiger Dominik Schmidt, der wegen einer Gelb-Roten Karte aus dem Waldhof-Spiel fehlt. Für die mit 52 Gegentoren zweitschlechteste
Abwehr der Liga sicher eine weitere Schwächung.

Frühere Duelle

In den bisherigen drei Begegnungen beider Klubs in der 3. Liga fielen immer vier Tore. Allerdings ist der FCK in diesen drei Spielen gegen den MSV noch sieglos. Letzte Saison verloren die Roten Teufel zweimal mit 1:3, im Hinspiel dieser Saison sicherte ein später Doppelschlag von Marvin Pourié wenigstens noch ein 2:2-Unentschieden.

Fan-Infos

Das Geisterspiel in Duisburg wird am Dienstag nicht live im Free-TV gezeigt und ist somit nur im kostenpflichtigen Stream von "Magenta Sport" zu sehen. Im Ausland lebende FCK-Fans (sowie technisch affine Benutzer mit VPN-Client) können die Partie jedoch auch legal und kostenlos im internationalen YouTube-Kanal des DFB anschauen. Ausführliche Highlights der Begegnung sind nach Abpfiff auf dem YouTube-Kanal von "SWR Sport" abrufbar.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "In den letzten vier Partien haben wir gezeigt, dass wir ein komplett anderes Gesicht auf den Platz gebracht haben. Durch den Derbysieg sind wir selbstbewusst - dementsprechend werden wir auch in Duisburg auftreten."

MSV-Trainer Pavel Dotchev: "Der FCK hat nach dem Sieg gegen Saarbrücken gejubelt, als hätte er die Champions League gewonnen. Ich erwarte auch am Dienstag ein sehr emotionales und knappes Spiel. Es ist ärgerlich, gegen einen direkten Konkurrenten nicht dabei zu sein."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

MSV Duisburg: Weinkauf - Sauer, Fleckstein, Gembalies, Sicker - Kamavuaka, Frey - Engin, Krempicki, Stoppelkamp - Bouhaddouz

Es fehlen: Bretschneider, Velkov (beide Aufbautraining), Hettwer (Sprunggelenkverletzung), Schmidt (Gelb-Rot-Sperre), Palacios (Muskelbündelriss)

1. FC Kaiserslautern: Spahic - Rieder, Götze, Senger - Hercher, Sessa, Ouahim (Sickinger), Zuck - Zimmer, Pourié, Hanslik

Es fehlen: Ciftci (Muskelbündelriss), Gottwalt (Sprunggelenkfraktur), Gözütok (Rot-Sperre), Hainault (Achillessehnenanriss), Kleinsorge (Leistenbeschwerden), Kraus (Muskelfaserriss), Schad (Wadenbeinbruch), Skarlatidis (krank), Spalvis (Reha nach Knorpelschaden)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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