Vorbericht: Hansa Rostock - 1. FC Kaiserslautern

Für eine Überraschung sorgen

Für eine Überraschung sorgen


Der 1. FC Kaiserslautern reist ohne seinen besten Torschützen zu Aufstiegskandidat Hansa Rostock. Dass die Gastgeber verwundbar sind, zeigte am Mittwoch der bis dato Tabellenletzte.

Es gilt aufgrund der Leistungsdichte als ungeschriebenes Gesetz: In der 3. Liga kann jeder jeden schlagen. Einen weiteren Beweis dafür erbrachte am Mittwochabend der bisherige Tabellenletzte VfB Lübeck, der zuhause den kommenden FCK-Gegner Hansa Rostock mit 1:0 besiegte. Der Lübecker Überraschungserfolg hat das Feld im Abstiegskampf zwar weiter zusammengezogen, dürfte für die Roten Teufel aber auch ein guter Anschauungsunterricht gewesen sein, wie man die Rostocker knacken kann.

Hinten wieder konzentrierter stehen, offensiv Nadelstiche setzen und einfache Fehler vermeiden. Das ist die Marschroute von FCK-Trainer Marco Antwerpen für die Partie an der Ostsee. Antwerpen kann dort erstmals auf zusätzliche Unterstützung bauen, denn der neue Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen wird in Rostock erstmals mit auf der Bank sitzen. Um eine gute und dennoch bezahlbare Spielvorbereitung zu gewährleisten, reisen die Lautrer zum weitesten Auswärtsspiel der Saison erst am Samstagmorgen per Flugzeug an. An den Reisekosten beteiligen sich auch die FCK-Spieler, die Hotelübernachtung entfällt, lediglich ein gemeinsames Essen in Rostock ist noch geplant. Anpfiff im Ostseestadion ist um 14:00 Uhr.

Noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache: Unser Partner "Createfootball" wird künftig interessante Fakten zum Gegner mit denen des FCK vergleichen.

Was muss man zum Geisterspiel in Rostock wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 27. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Zwölf Spieltage vor Ende der Saison steht der 1. FC Kaiserslautern immer noch über dem Strich, wenn auch weiter nur knapp. Warum, das zeigt sich unter anderem beim Blick auf die Statistik der Chancenverwertung. Nur jede fünfte Torchance können die Roten Teufel in einen Treffer ummünzen. Nichtsdestotrotz gilt es, den Nichtabstiegsplatz jetzt bis zum Ende der Saison zu verteidigen, denn der Weg ins Mittelfeld ist auch aufgrund noch ausstehender Nachholspiele der vor dem FCK platzierten Mannschaften schon sehr weit. Da es in den verbleibenden Partien im direkten Duell noch gegen nahezu alle direkten Konkurrenten im Tabellenkeller geht, wären drei Zähler bei Aufstiegskandidat Rostock umso wertvoller.

Am Samstag wird der erfolgreichste FCK-Stürmer Marvin Pourié wie schon gegen Meppen nicht zum Kader gehören. Offiziell wurden vor allem Fitnessprobleme als Grund genannt, aber auch disziplinarische Gründe spielen wohl eine Rolle. Für Pourié könnte Meppen-Torschütze Elias Huth in die Startelf rücken und dort Daniel Hanslik verdrängen. Kapitän Jean Zimmer kann trotz erhöhter Entzündungswerte im Blut spielen, ebenso wie der weiterhin an einem Leistenbruch laborierende Marius Kleinsorge. Möglicherweise verändert Antwerpen auch seine taktische Ausrichtung, um in der Defensive etwas stabiler zu stehen.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Die eingangs erwähnte Niederlage in Lübeck war für Hansa Rostock die erste Schlappe seit dem 16. Dezember 2020. Durch die vorher ergatterten 19 Punkte im Jahr 2021 ist der FCH aber weiter dick im Aufstiegsrennen dabei und belegt derzeit den Relegationsplatz. Nach neun Jahren 3. Liga scheint die Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse möglich. Stärken hat die Kogge vor allem bei den sogenannten Schnittstellenpässen. Also die Pässe, die die gegnerische Deckung wirklich in Bewegung bringen, Lücken schaffen und Torchancen generieren. Zudem ist die Chancenverwertung mit 29 Prozent deutlich besser als die des FCK. In dieser Statistik belegt der FCH ligaweit den vierten Platz.

Nachdem Hansa-Trainer Jens Härtel in Lübeck personell erheblich rotiert hatte, dürfte er am Samstag wieder seine stärkste Elf aufbieten. So könnte unter anderem der mit acht Saisontreffern beste Torjäger John Verhoek wieder von Beginn an spielen. Verteidiger Lukas Scherff sah am Mittwoch seine fünfte Gelbe Karte und ist somit gesperrt.

Frühere Duelle

17-mal trafen Rostock und Kaiserslautern bislang im Ostseestadion aufeinander. Neun Mal gewann die Kogge, drei Partien endeten unentschieden, fünf Mal siegten die Roten Teufel. Das erste Duell gewann der FCK am 05. Mai 1992 mit 1:0, die bis dato letzte Begegnung endete am 23. Juni 2020 1:1-Unentschieden.

Fan-Infos

Nach dem neuesten Bund-Länder-Beschluss muss mindestens bis Ende März weiter ohne Zuschauer gespielt werden. Der SWR überträgt das Geisterspiel aus Rostock am Samstag ab 14:00 Uhr live im Free-TV. Ausführliche Highlights der Begegnung sind ab 17:30 Uhr in der Sendung "Sport am Samstag" zu sehen.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Wir haben nur noch zwölf Spiele. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Jetzt zählt jeder Pass und jeder Zweikampf. Wir brauchen eine hohe Konzentration auf dem Platz."

FCH-Trainer Jens Härtel: "Kaiserslautern kommt ausgeruht und wird uns früh anlaufen. Sie wollen das Heft in die Hand nehmen, darauf müssen wir uns einstellen. Wir müssen bei unserer Linie bleiben."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

Hansa Rostock: Kolke - Neidhart, Riedel, Löhmannsröben, Schwede - Bahn, Rhein - Omladic, Herzog, Türpitz - Verhoek

Es fehlen: Butzen (Schambeinentzündung), Litka (Reha nach Kreuzbandriss), Reinthaler (Trainingsrückstand), Rother (muskuläre Probleme), Scherff (Gelbsperre)

1. FC Kaiserslautern: Spahic - Zimmer, Rieder, Winkler, Zuck (Hlousek) - Bakhat (Ritter), Ciftci - Redondo, Ouahim, Kleinsorge - Huth

Es fehlen: Gottwalt (Trainingsrückstand nach Sprunggelenk-OP), Götze (Adduktorenprobleme), Pourié (Individualtraining), Schad (Wadenbeinbruch), Sessa (Muskelfaserriss), Spalvis (Knorpelschaden)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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