Vorbericht: FSV Zwickau - 1. FC Kaiserslautern

Mit Mut und Selbstvertrauen ins Kampfspiel

Mit Mut und Selbstvertrauen ins Kampfspiel


Der 1. FC Kaiserslautern braucht dringend Siege, und zwar mehr als nur einen, um in der Drittliga-Tabelle in die Spur zu kommen. Vor dem Geisterspiel beim FSV Zwickau werden Erinnerungen an einen philosophischen Ex-Star wach.

Spätestens seit Andreas Brehme wissen wir: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Für den FCK wird dies langsam aber sicher zum echten Problem. Nach acht Spielen warten die Roten Teufel noch immer auf ihren ersten Saisonsieg, haben einen Trainerwechsel bereits hinter sich und stecken - trotz zwischenzeitlich verbesserter Performance - auf dem vorletzten Tabellenplatz fest. "Seit ich hier bin haben wir in sechs Partien fünf Mal unentschieden gespielt. Das gibt es nicht oft", weiß auch der sich seit rund einem Monat im Amt befindende Trainer Jeff Saibene. Doch was dagegen tun? "Wir versuchen uns auf die Trainingsarbeit zu konzentrieren. Aus harter und guter Arbeit werden über kurz oder lang auch Siege resultieren", so Saibene weiter. Und so starten die Lautrer am Samstag in Zwickau (14:00 Uhr) den nächsten, diesmal hoffentlich erfolgreichen Versuch.

Was muss man zum Auswärtsspiel in Zwickau wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 9. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Beim 0:0 gegen das momentane Spitzenteam aus Rostock zeigte sich der 1. FC Kaiserslautern gegenüber dem desolaten Auftritt in Meppen (2:3) eine Woche zuvor verbessert, allerdings fehlten insbesondere im Offensivspiel die klare Linie, die Präzision und die letzte zündende Idee. Tabellarisch steckt die Saibene-Elf mit mageren fünf Zählern auf dem 19. Tabellenplatz fest - alarmierend! Drei Punkte befindet sich der FCK hinter einem Nichtabstiegsplatz, wobei die dort stehenden Teams aus Duisburg, Unterhaching und Halle alle noch ein Spiel weniger absolviert haben. Die ursprünglich anvisierten Aufstiegsplätze sind sogar schon neun beziehungsweise zehn Punkte entfernt.

Abgesehen von den Langzeitverletzten wie Anas Bakhat und Dominik Schad, muss Saibene am Samstag auch auf den rot-gesperrten Marius Kleinsorge verzichten. Dafür dürfte nach drei Monaten Verletzungspause erstmals Neuzugang Nicolas Sessa eine ernsthafte Alternative für den Kader darstellen. Taktisch weiß Saibene bislang zu überraschen. Startete der Luxemburger in den ersten Spielen noch in seinem 4-4-2-Wunschsystem, stellte er zum Auswärtsspiel bei Bayern II auf ein 4-1-4-1 um. Gegen Rostock spielte seine Elf nun in einem 4-2-3-1, was gegen den Ball wieder zu einem 4-4-2-System wurde. Gut möglich, dass dies auch der Plan am Samstag sein wird.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der FSV Zwickau ist eigentlich ganz passabel in die Saison gestartet. Nach acht Spieltagen haben die Schwäne doppelt so viele Zähler auf dem Konto wie der FCK. Doch sie sind verwundbar: Sieht man vom 2:1-Auftaktssieg gegen Unterhaching ab, verloren sie alle drei danach folgenden Heimspiele, so auch vorgestern im Nachholspiel gegen Aufsteiger Türkgücü (0:1). Bereits zweimal mussten Partien des FSV aufgrund von Corona-Fällen verschoben werden. So durfte die Mannschaft von Trainer Joe Enochs auch am vergangenen Wochenende nicht spielen. Die Partie in Verl wurde aufgrund positiv getesteter Spieler beim Gegner verschoben. Unter der Woche gab es dann auch in den eigenen Reihen eine schlechte Nachricht: Sportdirektor Toni Wachsmuth wurde ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet, der Trainings- und Spielbetrieb kann aber fortgesetzt werden.

Gegen den FCK muss neben Verteidiger Maurice Hehne, der eine Rot-Sperre aus der 1:2-Heimniederlage am 5. Spieltag gegen Uerdingen absitzt, auch Mittelfeldspieler Marius Hauptmann (Meniskus-OP) passen. Mit dabei sind dagegen zwei alte Bekannte: Zum einen treffen die Roten Teufel mit Manfred Starke auf einen ehemaligen Spieler, der noch bis Sommer das rot-weiß-rote Trikot getragen hat. Zum anderen wird bei den Schwänen Lautern-Schreck Ronny König auflaufen. Der mittlerweile 37-Jährige - von 2004 bis 2006 selbst Teil der FCK-Amateure - traf in neun Spielen gegen die Lautrer bereits sechs Mal, so oft wie gegen keinen anderen Verein. Und auch in dieser Spielzeit netzte der Stürmer bereits dreimal.

Frühere Duelle

Die Historie von Duellen beider Mannschaften ist eher jüngerer Natur. Vor der Drittliga-Saison 2018/2019 trafen beide Mannschaften erst zweimal - in der Zweitliga-Spielzeit 1996/97 - aufeinander. Damals gewann der FCK sein Heimspiel mit 4:1, das Rückspiel gewann wiederum Zwickau mit 2:1, was für die Roten Teufel aber durchaus verschmerzbar war: Denn sie hatten ein paar Tage vorher gerade den Bundesliga-Aufstieg perfekt gemacht und durch die Punkte für Zwickau stieg am Saisonende der alte Rivale Waldhof Mannheim ab.

Fan-Infos

Durch die kürzlich beschlossenen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie werden mindestens den gesamten November sämtliche Spiele im Profisport noch ohne Zuschauer ausgetragen werden müssen. Gästefans wären jedoch ohnehin 2020 nicht mehr zugelassen gewesen. Für die FCK-Fans wird die Partie somit ausschließlich kostenpflichtig beim Streamingdienst "Magenta Sport" live zu sehen sein.

O-Töne

FCK-Trainer Jeff Saibene: "Wir müssen noch mutiger und präsenter werden, uns noch mehr zutrauen. In Zwickau wird uns ein Kampfspiel erwarten, das gilt es anzunehmen und es nicht zu verschlafen wie in Meppen. Uns erwartet ein sehr robuster Gegner, gegen den wir von Anfang an dagegen halten müssen."

FSV-Trainer Joe Enochs: "Wir brauchen mehr Überzeugung in unserem Spiel. Für uns geht es nach den letzten Partien nur um Punkte und nicht darum, schönen Fußball zu spielen."

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Haslberger (St. Wolfgang)

Voraussichtliche Aufstellung:

FSV Zwickau: Brinkies - Stanic, Frick, Schikora - Reinhardt, Jensen - Schröter, Drinkuth, Coskun - König, Wolfram

Es fehlen: Hehne (Rotsperre), Hauptmann (Meniskus-OP)

1. FC Kaiserslautern: Spahic - Hercher, Kraus, Sickinger, Hlousek - Rieder, Ciftci - Hanslik, Ritter, Redondo - Pourié

Es fehlen: Bakhat (Bänderriss), Gottwalt (Sprunggelenk-OP), Schad (Wadenbeinbruch), Spalvis (Reha), Winkler (Trainingsrückstand)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Gerrit1993

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