Vorbericht: 1860 München - 1. FC Kaiserslautern

Coach Kosta gegen Coach Korkut

Coach Kosta gegen Coach Korkut


Sechzig gegen Lautern, oder: Runjaic gegen Korkut. Während ihre Teams am Montagabend um den Anschluss an die obere Tabellenhälfte kämpfen, stehen auch der ehemalige FCK-Trainer und sein Nachfolger im Blickpunkt.

Wiedersehen mit dem Ex: Wenn der 1. FC Kaiserslautern zum Auswärtsspiel bei 1860 München antritt (Montag, 20:15 Uhr), wird erstmals wieder Kosta Runjaic bei einem Spiel der Roten Teufel an der Seitenlinie stehen. Von September 2013 bis September 2015 trainierte Runjaic den FCK, seit Sommer 2016 steht er bei den Löwen unter Vertrag. In München hat „Coach Kosta“ schon im ersten Saisondrittel das erlebt, was auch seine zwei Jahre in der Pfalz kennzeichnete: Erst ein starker Beginn, dann zeigte die Formkurve nach unten (aktuell Platz 14). Genau den gegenteiligen Weg hat Tayfun Korkut in Kaiserslautern eingeschlagen – dem kapitalen Fehlstart in diese Saison folgte zuletzt ein deutlich spürbarer Aufwärtstrend.

Wie wollen die beiden Trainer den nächsten Sieg landen? Auf welche Spieler können sie dabei setzen? Hier kommen die wichtigsten Fakten vor dem Duell der „Wilden Löwen“ gegen die „Roten Teufel“:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Der 1. FC Kaiserslautern hat die Kurve gekriegt und kletterte zuletzt mit drei Siegen in Folge gen Mittelfeld. Gegen 1860 steht nun die nächste Richtungsentscheidung an: Mit einem Auswärtssieg könnten die Roten Teufel die Abstiegszone hinter sich lassen und bis zur Winterpause erstmal höhere Tabellenziele anstreben. Bei einer Niederlage hingegen müsste der Blick weiter nach unten – wo unter anderem die drei nachfolgenden Gegner des FCK stehen – gerichtet werden.

In der zurückliegenden Länderspielpause hat Tayfun Korkut laut eigener Aussage eine hohe Intensität und Konzentration im FCK-Training festgestellt, die ihn optimistisch nach München reisen lässt. Ein Fragezeichen steht noch hinter der Einsatzfähigkeit von Abwehrchef Ewerton (Fleischwunde am Fuß) und Jacques Zoua (Achillessehnenschmerzen), während mit Daniel Halfar nach auskuriertem Muskelbündelriss eine weitere Alternative in den 18-Mann-Kader zurückkehrt. Der Kapitän muss sich aber wohl erstmal mit der Rolle als Joker begnügen (Korkut: „Wir warten die letzten Trainingseinheiten ab“), nachdem zuletzt drei Mal in Folge die gleiche Startelf für Siege gesorgt hat.

Der FCK wird in München mit Trauerflor auflaufen, in Gedenken an den diese Woche verstorbenen früheren Mannschaftskapitän Hans-Günter Neues.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Während beim FCK zurzeit mal wieder über den Einstieg eines Investors gesprochen wird, liefert 1860 München genau hierfür ein abschreckendes Beispiel: Im Sommer 2011 kaufte sich der Jordanier Hasan Ismaik für 18 Millionen Euro bei den Löwen ein. Wirklich vorangekommen ist der Traditionsklub aus Giesing seither allerdings nicht, auch weil Ismaik sich immer wieder in die Vereinsangelegenheiten einmischt. Wie das Online-Magazin dieblaue24 berichtet, wird der Investor zum Spiel gegen den FCK extra aus Abu Dhabi einfliegen. Sollte es erneut eine Niederlage geben, ist eine interne Krisensitzung angekündigt und die Trennung von Kosta Runjaic könnte folgen.

Nach zuletzt nur einem Sieg aus acht Liga-Spielen steht Runjaic gehörig unter Druck. Gegen seinen Ex-Klub hofft er auf die Rückkehr von Stefan Aigner in den Spieltagskader, der im Sommer als Königstransfer von Eintracht Frankfurt heimgeholt und gleich zum Kapitän ernannt wurde. Seit Aigner sich vor zwei Monaten im Training verletzte, läuft es beim TSV nicht mehr rund. Für FCK-Fans gibt es im namhaft besetzten Löwen-Kader außerdem ein Wiedersehen mit Stefan Mugosa und Karim Matmour, der mit drei Assists (gemeinsam mit den Stürmern Ivica Olic und Sascha Mölders) der beste Vorbereiter im Runjaic-Team ist.

Dass man die „Sechzger“ trotz ihres Abwärtstrends nichts unterschätzen darf, zeigte das letzte Heimspiel: Vor drei Wochen fegten die Münchner Erzgebirge Aue mit 6:2 aus der Arena.

Frühere Duelle

Der letzte Vergleich beider Teams in München war zugleich das letzte Auswärtsspiel mit Kosta Runjaic als FCK-Trainer: Zum Wiesn-Auftakt im September 2015 errangen die strauchelnden Roten Teufel ein 1:1 bei den Löwen, Milos Degenek (15.) und Ruben Jenssen (59.) erzielten die Tore. Vier Tage und eine Heimniederlage später musste „Coach Kosta“ trotzdem seinen Hut nehmen.

Fan-Infos

Auch in diesem Jahr wird die Münchner WM-Arena nur spärlich gefüllt sein: Aus der Pfalz nehmen knapp 1.000 Fans den ungeliebten Montagstermin in Kauf (und damit verbunden evtl. Urlaubstage oder Müdigkeit am Arbeitsplatz). Insgesamt rechnen die Gastgeber mit etwa 19.000 Zuschauern.

O-Töne

Für Lauterns Kämpfernatur Lukas Görtler spielt es keine Rolle, ob der gegnerische Trainer Kosta Runjaic oder sonstwie heißt: „Wer beim Gegner an der Seitenlinie steht, ist vollkommen egal. Bei den letzten drei Spielen stand da auch kein Ehemaliger und wir waren trotzdem top motiviert.“

Der angesprochene Löwen-Coach Kosta Runjaic möchte die Besonderheit des Wiedersehens hingegen nicht verhehlen: „Ich habe Lautern sehr viel zu verdanken, dort hat meine Trainerkarriere begonnen. Aber desto näher wir an den Spieltag kommen, desto pragmatischer muss man das als Trainer sehen und sich auf den Gegner vorbereiten – egal wie er heißt.“

Daten und Fakten

Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus (Langenhagen)

Voraussichtliche Aufstellungen

1860 München: Zimmermann - Stojkovic, Mauersberger, Uduokhai, Wittek - Lacazette, Adlung - Matmour, Liendl, Olic - Mölders

Es fehlen: Andrade (Kreuzbandriss), Ribamar, Simon (beide Aufbautraining)

1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Mwene, Koch, Ewerton (Vucur), Aliji - Moritz, Ziegler, Stieber, Gaus - Görtler, Osawe

Es fehlen: Kerk (Syndesmosebandriss), Mujdza (Knie-OP), Przybylko (Fußblessur), evtl. Ewerton (Fußblessur), evtl. Zoua (Achillessehnenschmerzen)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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