Im Blickpunkt: Saisonstart in der Regionalliga Südwest

Der FCK II vor einer harten, aber interessanten Saison

Der FCK II vor einer harten, aber interessanten Saison


Eine Woche später als die Konkurrenz startet am Sonntag die U23-Mannschaft des FCK in die neue Saison. Wir werfen einen Blick auf den Stand der Dinge bei den „Amateuren“.

Für Gegner Eintracht Trier ist es schon das dritte Saisonspiel, wenn der 1. FC Kaiserslautern II am Sonntag (14:00 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) zum ersten Mal ins Geschehen eingreift: Weil die Regionalliga Südwest in dieser Saison aus 19 Vereinen besteht, hat jede Woche eine Mannschaft spielfrei, und am ersten Spieltag traf dieses Los eben den FCK. Bei Trier kommt aufgrund der DFB-Pokal-Teilnahme noch eine vorgezogene Partie gegen Homburg hinzu, so dass gleich zu Saisonbeginn eine krumme Tabellenkonstellation entsteht.

Was steht dem in den letzten Jahren relativ erfolgreichen FCK-Nachwuchs in dieser Saison bevor? Aus Fan-Sicht zweifellos eine Liga mit vielen interessanten Gegnern. In der sportlichen Betrachtung muss man hingegen kein Prophet sein, um der U23 eine schwierige Spielzeit vorherzusagen. Oder, um NLZ-Leiter Manfred Paula zu zitieren: „Der Trainer soll die Spieler in der U23 weiterentwickeln und die Mannschaft in der Liga halten. Das ist eine Herausforderung.“

Das Team: Neuer Trainer, neue Spieler, neue Philosophie

Mitten in der bereits laufenden Saisonvorbereitung wurde mit Hans-Werner Moser ein alter Bekannter als neuer Trainer präsentiert, dem zuzutrauen ist, das Erbe seiner Vorgänger Oliver Schäfer und Konrad Fünfstück erfolgreich fortzusetzen. Schäfers Statistik von September 2015 bis Mai 2016 war allenfalls durchschnittlich (28 Punkte in 25 Spielen), während Fünfstück nachgesagt wurde, zu sehr auf die kurzfristigen Ergebnisse statt auf das wirkliche Voranbringen der Jugendspieler geachtet zu haben. Dies soll jetzt vorbei sein, wenn es nach NLZ-Leiter Manfred Paula und FCK-Sportdirektor Uwe Stöver geht: Noch krasser als bei den Profis soll bei den „Amateuren“ an den Personalkosten gespart und der ganz junge Nachwuchs gefördert werden. Dass dies im Saisonverlauf einige Punkte kosten – und im schlimmsten Fall sogar zum Abstieg führen – könnte, wird zugunsten dieser übergeordneten Ziele in Kauf genommen.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass einige Leistungsträger den FCK II verlassen haben: Kapitän Mario Pokar und Stammspieler wie Außenverteidiger Johannes Reichert, Innenverteidiger Michael Schultz oder Stürmer Jan-Lucas Dorow werden der Mannschaft sicherlich fehlen, konnten sich aber in den vergangenen Jahren auch nicht nachhaltig für höherklassige Einsätze beweisen. Neu hinzu gekommen sind dafür Linksverteidiger Wilfried Sarr (Borussia Mönchengladbach II), der kürzlich auch schon mit den FCK-Profis trainieren durfte, und Linksaußen Florian Pick, der vor drei Jahren wehmütig zu Schalke 04 verabschiedet wurde und nun seinerseits reumütig zum FCK II zurückkehrt. Außerdem sind natürlich die Nachwuchsprofis Nicklas Shipnoski und Nils Seufert zu nennen, die erstmal Spielpraxis in der Regionalliga sammeln dürften, sowie vorläufig noch die „oben“ ausgemusterten Profis Michael Schulze, Zlatan Alomerovic und Erik Wekesser.

Folgende Aufstellung könnte die Wunschformation von Hans-Werner Moser sein:

Jan Ole Sievers – Robin Koch, Bernard Kyere, Michael Schindele, Wilfried Sarr – Johannes Hofmann, Dino Bajric – Tino Schmidt, Nils Seufert, Floran Pick – Nicklas Shipnoski (alternativ: Robert Glatzel)

Die Vorbereitung: Positive Bilanz der kleinen Roten Teufel

Trotz der skizzierten Probleme mit später Trainerverpflichtung und ausgedünntem Kader – einige Leistungsträger trainierten im Juli auch noch größtenteils bei den FCK-Profis – verlief die Vorbereitung des Moser-Teams sehr positiv. Die Nachwuchsteufel absolvierten kein externes Trainingslager, dafür aber einige erfolgreiche Testspiele: In sechs Partien gab es sechs Siege, unter anderem gegen West-Regionalligist 1. FC Köln II (2:0), den luxemburgischen Erstligisten Fola Esch (2:0) und zuletzt ohne Bekanntgabe an die Presse in Waldalgesheim gegen Drittligist Mainz 05 II (1:0). Wächst da am Fröhnerhof vielleicht doch ein kleiner, verschworener Haufen heran, der die bescheidenen Erwartungen übertreffen könnte?

Die Gegner: Viele Traditionsvereine, aber leider ungünstige Termine

Was für eine Liga! Die Gegner des 1. FC Kaiserslautern sind attraktiv wie selten zuvor in der vierten Liga. Eine Auswahl: Eintracht Trier, Stuttgarter Kickers, Waldhof Mannheim, FC Homburg, Hessen Kassel, SSV Ulm, TuS Koblenz, Kickers Offenbach, Wormatia Worms, 1. FC Saarbrücken, FK Pirmasens. Zu dieser geballten Fußball-Tradition gesellen sich sportlich hochkarätige Teams wie die SV Elversberg oder Drittliga-Absteiger VfB Stuttgart II. Selbst ein vermeintlich farbloser Klub wie der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg sorgte schon für ein Ausrufezeichen: Zum Saisonauftakt gegen den TSV Steinbach begrüßte der Aufsteiger beachtliche 3.300 Zuschauer in seinem Stadion im hessischen Wetzlar.

Für die FCK-Fans könnte das eigentlich eine Menge interessante Spiele bedeuten und für die junge Mannschaft eine entsprechend ordentliche Unterstützung von den Rängen – wäre da nicht das altbekannte Problem: Die interessanten Spiele der U23 werden fast alle zeitgleich mit denen der Profis terminiert, offiziell aus Sicherheitsgründen (ist es wirklich so schwierig, eintausend oder zweitausend Zuschauer im modernen WM-Stadion im Griff zu behalten?). So werden die ersten beiden Heimspiele gegen Trier und Waldhof parallel zu den Partien der Profis in Würzburg und Halle ausgetragen, das Spiel gegen den Erzrivalen aus Mannheim sogar zur exakt gleichen, in der Regionalliga eigentlich gar nicht vorgesehenen Anstoßzeit um 15:30 Uhr. Da fragt man sich, wieso in Kaiserslautern nicht möglich ist, was in anderen Städten (Beispiel: Münchner Amateure-Derby) einfach gemacht wird. So bleibt den FCK-Fans nur die Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch die eine oder andere interessante Gelegenheit ergeben wird, die „Amateure“ auch in der neuen Saison zu unterstützen. Verdient hätte es die junge Truppe jedenfalls.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

Weitere Links zum Thema:

- Übersicht: Die U23-Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern
- Übersicht: Regionalliga-Spielplan des 1. FC Kaiserslautern II

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