Nach dem 2:0-Sieg gegen Sandhausen

Kleider machen Leute - und bringen Punkte

Kleider machen Leute - und bringen Punkte


Die Erleichterung über das Ende der Serie von fünf Niederlagen am Stück war groß beim 1. FC Kaiserslautern. Der FCK siegte 2:0 dank einer konzentrierten Leistung, ein bisschen Glück – und womöglich einem neuen Pullover des Trainers.

Der feuerrote Pullover mit dem etwas abgewetzten Aufdruck was schon so etwas wie sein Markenzeichen. Zumindest hatte man Fünfstück in seinen bisherigen 20 Spielen als FCK-Trainer nicht anders in Erinnerung. Doch zur Heimpartie gegen Sandhausen trug der 35-Jährige plötzlich ein anderes Oberteil: Einen weinroten Pullover. "Der alte war ein bisschen eingelaufen", sagte Fünfstück. "Oder ich habe ein bisschen zugelegt", fügte er lachend hinzu.

Doch ob oder wie eng der Pullover gepasst hätte, spielte eigentlich nur eine Nebenrolle. Denn hinter Fünfstücks Pulloverwechsel steckt noch eine andere, kuriose Geschichte, die mit dem Hinspiel in Sandhausen zu tun hat.

Es war der 16. Oktober 2015, als der FCK zum Auswärtsspiel im Hardtwaldstadion gastierte. Es stand die dritte Partie unter Konrad Fünfstück an, der nach dem Ausscheiden von Kosta Runjaic die schlingernden Roten Teufel übernommen und mit zwei Siegen, unter anderem beim damaligen Tabellenführer Bochum, auf Kurs gebracht hatte. Noch wenige Tage zuvor hatte Fünfstück in einer Runde mit Journalisten nach dem 3:0-Heimsieg gegen Düsseldorf gescherzt, dass er am Spielfeldrand auch mal aufbrausend sein und sich einen Tribünenverweis einhandeln könne, wie es ihm als U23-Coach schon widerfahren war.

Doch so schnell, erklärte der gebürtige Franke damals, müsse ihm das ja als Profi-Trainer nicht passieren. Sein Vorhaben hielt am darauffolgenden Wochenende genau 41 Minuten. Dann wurde er wegen lautstarken Reklamierens nach dem 0:1 durch ein Eigentor Stipe Vucurs auf die Tribüne verbannt.

Begonnen hatte der Ärger mit dem Schiedsrichter-Gespann damals aber schon vor dem Spiel. Der vierte Offizielle Arno Blos kritisierte Fünfstück, weil er einen roten Pullover trug – genauso wie sein Gegenüber, SVS-Trainer Alois Schwartz. Blos fürchtete deshalb Verwechslungsgefahr, sehr zum Unverständnis Fünfstücks.

Der Zufall (oder besser der DFB) wollte es, dass Blos nun auch beim Rückspiel am vergangenen Sonntag an der Seitenlinie assistierte. "Da habe ich gedacht, dass ich den roten Pullover besser nicht noch einmal anziehe", sagte Fünfstück. "Vor dem Spiel habe ich zu Blos gesagt, dass er sich heute keine Sorgen zu machen braucht", fügte der FCK-Trainer augenzwinkernd an. Dabei wäre ein Farbwechsel gar nicht nötig gewesen. Sandhausens Trainer Schwartz trug nämlich im Fritz-Walter-Stadion ein graues Oberteil.

Ein Zurück zum alten roten Kleidungsstück gibt es jedoch nicht. Denn nachdem mit dem neuen Pullover die Serie von fünf Niederlagen am Stück beendet werden konnte, erklärte Fünfstück: "Jetzt muss ich ihn auch am Sonntag gegen Karlsruhe anziehen." Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: paulgeht

Weitere Links zum Thema:

- Spielbericht: Perfekter Start. Perfektes Ende. Drei Punkte. (Der Betze brennt)
- Schiedsrichter-Frust und Selbstkritik beim FCK (Der Betze brennt, 16.10.2015)

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