Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg 0:3

Das letzte Spiel von Kosta Runjaic – und weiter?

Das letzte Spiel von Kosta Runjaic – und weiter?


Unruhige Zeiten am Betzenberg: Der FCK geht zuhause gegen Nürnberg unter und der Trainer sowie voraussichtlich auch der Sportdirektor gehen über Bord. Die Kritik der Fans geht indes noch eine Ebene höher.

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Die Rufe aus der Westkurve waren am Ende nicht mehr zu überhören. „Vorstand raus, Vorstand raus“, hallte es nach der 0:3-Niederlage des 1. FC Kaiserslautern gegen den 1. FC Nürnberg in Richtung Betze-Rasen, durchmischt mit einzelnen „Kosta raus“-Rufen. Die wenigen noch verbliebenen FCK-Fans hatten „die Schnauze voll“.

Dabei hatte es gar nicht so schlecht begonnen für die Elf von Kosta Runjaic, die bis zur Roten Karte für Patrick Ziegler (unnötiges Foulspiel an der Mittellinie) die klar bessere Mannschaft war. Als Ausrede wollte diese gute Phase jedoch niemand ernsthaft verwenden – denn sie währte nur eine Viertelstunde. Nach dem frühen Platzverweis übernahm Nürnberg weitgehend das Kommando und kam durch die Treffer von Hovland (42.), Schöpf (56.) und Burgstaller (61.) zu einem ziemlich ungefährdeten Auswärtsdreier. Zuvor waren die Franken 212 Tage lang ohne Sieg in der Fremde geblieben.

Besonders symbolträchtig war, dass ausgerechnet jene Statistik die Unterlegenheit der Heimelf am meisten widerspiegelte, auf die der Trainer stets so stolz war – und die ihm von seinen Kritikern immer wieder vorgehalten wurde: Der Ballbesitz der Roten Teufel in Unterzahl betrug kümmerliche 35%. Zwei Gegentore fielen zudem nach Eckbällen, was bisher eigentlich eine der Stärken der Runjaic-Elf gewesen war. Und auch nach vorne lief außer einem Lattentreffer von Daniel Halfar gar nichts: Im vierten Heimspiel in Folge gelang dem FCK kein Treffer aus dem Spiel heraus.

Auf den Rängen wurde der fortgesetzte Niedergang fast schon mit Gleichgültigkeit aufgenommen. Nur noch offizielle 21.459 Zuschauer mühten sich zur fanfeindlichen Anstoßzeit am Dienstag um 17:30 Uhr ins Fritz-Walter-Stadion – die niedrigste Zuschauerzahl seit der Horrorsaison 2007/08. Sie sahen bei teils heftigen Regenschauern eine völlig überforderte FCK-Mannschaft, in der weder die Führungsspieler noch die Nachwuchshoffnungen Akzente setzen konnten. Aktivposten Daniel Halfar wurde nach 65 Minuten völlig frustriert ausgewechselt, da war das Spiel schon längst entschieden. Feiern konnten somit nur die rund 1.000 mitgereisten Nürnberger Fans, während in der Westkurve weitgehend brutales Schweigen herrschte, unterbrochen nur von vereinzelten Unmutsäußerungen. Absolute Schockstarre, die sich erst nach dem Schlusspfiff löste und in wütenden Protestrufen mündete.

Der Trainer wurde mittlerweile freigestellt, auch Sportdirektor Markus Schupp muss wohl seinen Hut nehmen. Die Probleme aber bleiben. Vorstand und Aufsichtsrat haben den gleichen Fehler wie vor zwei Jahren gemacht, als Franco Foda zuerst bleiben durfte und dann doch gehen musste. Die FCK-Mannschaft, die trotz Transfereinnahmen von 7 Millionen Euro nicht ordentlich verstärkt wurde, hat sich in eine Negativspirale manövriert und muss sich jetzt völlig neu orientieren. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 beträgt nur noch drei Punkte. Willkommen im Abstiegskampf!

Alle weiterführenden Informationen zur Trennung von Kosta Runjaic – und voraussichtlich auch von Sportdirektor Markus Schupp – erfahrt Ihr am heutigen Mittwoch jederzeit live auf der Startseite von Der Betze brennt.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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