Vorbericht: FC St. Pauli - 1. FC Kaiserslautern

Ranschaffen auf dem Kiez

Ranschaffen auf dem Kiez


Nach den vereinspolitisch wichtigen und wegweisenden Wochen geht der Blick beim 1. FC Kaiserslautern wieder aufs Sportliche: Am Sonntag wartet das Gastspiel beim FC St. Pauli auf die Roten Teufel. Ein Sieg beim Tabellenvorletzten ist dabei quasi Pflicht.

Die Ausgangslage

Nach fünf Unentschieden in Folge ist der FCK mittlerweile vom zweiten auf den achten Tabellenplatz abgerutscht. Teams wie Braunschweig, die einen miserablen Saisonstart hinlegten, sind bereits am FCK vorbeigezogen, weitere drohen zu folgen. Dennoch bleiben die Aufstiegsränge in Schlagdistanz: Nur zwei Punkte trennen die Roten Teufel vom Relegationsplatz, drei Zähler gilt es auf den zweiten Platz aufzuholen. Etwas absetzen an der Tabellenspitze konnten sich die Schanzer aus Ingolstadt, die trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende insgesamt fünf Punkte vor den Roten Teufeln liegen. Ein Sieg in Hamburg ist also Pflicht, um mit den gehorteten Punkten in ein paar Wochen in Reichweite der Aufstiegsränge überwintern zu können.

Das Personal

In den letzten Wochen wurden einige wichtige Vertragsverlängerungen unter Dach und Fach gebracht, die der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz voller Stolz auf der Jahreshauptversammlung der Mitgliedschaft präsentierte. So verlängerte nicht nur Cheftrainer Kosta Runjaic seinen in diesem Sommer auslaufenden Kontrakt vorzeitig bis 2016, sondern auch Publikumsliebling Jean Zimmer konnte der FCK vorzeitig bis Sommer 2018 an sich binden. Personell kann „Coach Kosta“ am Sonntag aus dem Vollen schöpfen: Bis auf die Langzeitverletzten Alexander Ring und Marcel Gaus stehen alle Profis zur Verfügung. Dabei deuten sich als Reaktion auf die Sieglos-Serie einige Veränderungen an, insbesondere im Mittelfeld könnte es zu Umstellungen kommen – unter anderem Kerem Demirbay und Jean Zimmer scharren schon mit den Hufen.

Der Gegner

Nach 14 Spieltagen steht der FC St. Pauli mit zwölf Punkten auf einem Abstiegsplatz. Aus den letzten fünf Spielen holten die Kiezkicker lediglich einen Zähler. Zu wenig, auch für die Ansprüche des besonderen Sankt-Pauli-Publikums und der sportlich Verantwortlichen, weshalb Anfang September Roland Vrabec als Chefcoach beurlaubt wurde. Thomas Meggle übernahm das Traineramt, holte jedoch insgesamt noch weniger Punkte als sein Vorgänger (im Schnitt 1,00 Punkte pro Spiel; Vrabec 1,20). Längst hat man begriffen, dass es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt gehen kann. Der Gastgeber muss am Sonntag auf Thorandt (Knieprobleme), Kalla (Innenbandriss), Rzatowski (Außenbandriss im Sprunggelenk) und Nöthe (Muskelfaserriss) verzichten. Mitwirken kann hingegen Ex-FCK-Spieler Enis Alushi, der im Sommer in Kaiserslautern aussortiert wurde.

Das letzte Spiel

Wer das letzte Aufeinandertreffen beider Teams im April dieses Jahres gesehen hat, der wird wohl wochenlang davon geschwärmt haben. Als der FCK bis zur 89. Minute nach Treffern von Srdjan Lakic und Markus Karl auswärts auf St. Pauli mit 2:1 führte. Als Florian Kringe kurz vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleichtreffer erzielte. Als Willi Orban in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Und als Ruben Jenssen mit einem Gewaltschuss in der „allerneunzigsten Minute“ den Gästeblock in kollektivem Torjubel versenken ließ (90.+7). Oder, wie es „Der Betze brennt“ ganz einfach und in Erinnerung an die alten, großen Betze-Fights betitelte: „Einfach mal wieder ein Spiel gewonnen.“

Fan-Infos

Aufgrund des Umbaus des Millerntor-Stadions stellte St. Pauli dem FCK nur ein begrenztes Kartenkontingent von knapp 2.000 Tickets zur Verfügung, welches natürlich schon längst vergriffen ist. An Stelle der „alten“, gewohnten Gäste-Stehplätze kommt am Sonntag eine mobile Tribüne zum Einsatz, was leider zur Folge hat, dass die Gästefans auf ebendieser und der Haupttribüne verteilt werden. Viele Fußballfans nutzten das Spiel am Sonntag, um die Zeit für einen günstigen Wochenendtrip in Hamburg zu nutzen. Unter anderem machten sich einige FCK-Anhänger bereits am Samstag via ICE-Gruppenfahrt auf den Weg in die Hansestadt.

O-Töne

Kosta Runjaic sieht trotz fünf Unentschieden in Folge „eine Entwicklung von Spiel zu Spiel bei der Mannschaft.“ Es gelte nun, Punkte zu holen. „Wir haben genügend Qualität, um auswärts zu gewinnen. Ich persönlich bin zuversichtlich, dass wir die Punkte mitnehmen, wenn wir wieder unsere Art Fußball zeigen.“

FCSP-Coach Thomas Meggle stellte nach dem letztwöchigen Spiel gegen Leipzig das Saisonziel der Kiezkicker noch einmal klar: Es geht für uns nicht darum, am Ende Platz sechs, neun oder zehn zu erreichen. Wir wollen am 34. Spieltag auf Platz 15 stehen und die Klasse halten. Es geht nur noch darum und um nichts anderes.“ Gegen einen Klassenerhalt des „Freudenhauses“ der Liga hätten wohl nur wenige in Kaiserslautern etwas einzuwenden – der Beginn der Punktejagd hierzu sollte allerdings noch eine Woche warten.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im Allgäu)

Voraussichtliche Aufstellungen

FC St. Pauli: Tschauner – Schachten, Sobiech, Gonther, Buballa – Kurt, Buchtmann – Thy, Alushi, Maier - Budimir

Ersatz: Himmelmann, Halstenberg, Ziereis, Verhoek, Daube, Startsev, Görlitz

Es fehlen: Thorandt (Knieprobleme), Kalla (Innenbandriss), Rzatowski (Außenbandriss), Nöthe (Muskelfaserriss)

1. FC Kaiserslautern: Sippel – Zimmer, Orban, Heintz, Löwe – Karl, Jenssen – Matmour (Zimmer), Demirbay, Younes – Lakic

Ersatz: Müller, Schulze, Fomitschow, Heubach, Stöger, Hofmann, Jacob

Es fehlen: Gaus (Oberschenkel-OP), Ring (Innenbandriss)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: grumbeerstambes

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