Vorbericht: SpVgg Fürth - 1. FC Kaiserslautern

Auftakt der englisch-fränkischen Woche für den FCK

Auftakt der englisch-fränkischen Woche für den FCK


Ausgerechnet in der Woche des Schottland-Votums startet die englische Woche in der Bundesliga. Der 1. FC Kaiserslautern hat dabei keine einfachen Partien vor der Brust: Zu Hause trifft der FCK am Mittwoch auf die kriselnden Berliner vom 1. FC Union, bevor es zum ersten Montagsauswärtsspiel beim Club in Nürnberg geht. Aber zuerst geht es zum fränkischen Rivalen des FCN, dem „Kleeblatt“ aus Fürth und Vestenbergsgreuth. Und die wollen den Anschluss an die Spitzenplätze nicht schon frühzeitig verlieren.

Die Ausgangslage

Derzeit trennen den FCK – dessen Saisonstart mittlerweile als geglückt durchgehen kann – und die Franken vier Punkte. Schaffen die Roten Teufel am Samstag den ersten Auswärtsdreier und damit den ersten Sieg am Ronhof seit 2008, wären es also schon satte sieben Zähler. Die Fürther, die nach dem 0:1 in Sandhausen sicherlich mit einem gehörigen Brass in die Partie gehen werden, haben also schon frühzeitig Druck. Quasi wie der FCK in der vergangenen Saison, als der verkorkste Start schon früh Substanz kostete.

Das Personal

Amin Younes, der Neuzugang aus Mönchengladbach, kam bislang zweimal überzeugend als Einwechselspieler zum Einsatz, bevor er angeschlagen von der U21-Länderspielreise zurückkehrte. Die Frage „Younes oder Gaus?“ war somit für das Spiel gegen den FSV Frankfurt schnell beantwortet, doch nun fällt Younes mindestens noch die kommenden zwei bis drei Partien aus. Die Diskussion, ob der bislang nicht restlos überzeugende Marcel Gaus nun durch Kevin Stöger ersetzt wird, ist somit entbrannt. Stöger, der wiederum gegen Frankfurt nicht an seine bisherigen Leistungen anknüpfen konnte, ist durchaus ein Kandidat für die linke Außenbahn, offensiv kann der Österreicher auf vielen Positionen ran. Auch Ruben Jenssen könnte dort spielen. Es wird spannend, für welche Option sich Kosta Runjaic entscheidet.

Erstmal ins Team hat sich Neuzugang Kerem Demirbay gespielt, der bei seinem ersten Einsatz für den FCK ein richtig starkes Debüt hinlegte – als sei er schon deutlich länger im Klub als nur ein paar Tage. Wenn der junge Türke daran anknüpfen kann, werden wir noch viel Freude an ihm haben.

Außer Younes fällt glücklicherweise kein Stammspieler aus, womit die Elf vom FSV-Spiel möglicherweise wieder starten wird. Einen Kredit hat sie sich zumindest erstmal erspielt. Weiter so!

Der Gegner

Wie erwähnt ist die SpVgg Fürth eher holprig in die Saison gestartet. Zwar konnten beide Heimspiele deutlich gewonnen werden, unter anderem das Derby gegen den Club mit 5:1, auswärts steht allerdings erst ein Punkt zu Buche (Unentschieden in Bochum). Die erste Niederlage in Sandhausen kam dabei – typisch SVS – kurz vor Schluss durch ein Wooten-Tor zustande, nachdem Fürth einige Chancen kläglich vergeben hat. Die Chancenauswertung ist auf dem Ronhof wohl genauso ausbaufähig wie auf dem Betze, da täuscht das 5:1 gegen Nürnberg etwas.

Frank Kramer, seit Ende der bislang einzigen Erstligasaison Trainer beim „Kleeblatt“, muss auf einige Akteure verzichten. Besonders Florian Trinks ist ein großer Verlust, der Mittelfeldakteur kam bislang bei allen Spielen zum Einsatz. Für ihn wird wohl Thomas Pledl zu seiner zweiten Partie von Beginn an kommen.

Das letzte Spiel

Kurios: In den letzten vier Aufeinandertreffen gab es vier Heimsiege, davor vier Auswärtssiege. Dieses Jahr strebt der FCK einen Kompromiss an: Einen Auswärtssieg in Fürth bei einem Heimsieg in Kaiserslautern. Doch erstmal zur letzten Partie – dieses gewannen die Roten Teufel zum Auftakt der Rückrunde knapp mit 2:1, im Hinspiel fügten die Fürther den Roten Teufeln mit eben diesem Ergebnis die erste Saisonniederlage zu. Wie erwähnt war der FCK zuletzt zweimal im Jahr 2008 in Fürth erfolgreich: In der Rückrunde der Katastrophensaison netzte Axel Bellinghausen zum 1:0-Sieg, in der Hinrunde der anschließenden Saison konnte Martin Amedick den Siegtreffer erzielen.

Fan-Infos

In den vergangenen 17 Jahren trug der Ronhof für seine Tradition eher peinliche Namen, zuletzt den eines Süßwarenfabrikanten. Doch seit Juli trägt die SpVgg ihre Partien im „Stadion am Laubenweg“ (früher: Sportpark Ronhof) aus, bis ein neuer Sponsor gefunden wird. Schön, dass es auch andersherum geht! Über 2.000 mitreisenden Lautrer Schlachtenbummlern im ausverkauften Gästeblock wird das aber scheißegal sein, sollten die „orangen Teufel“ nicht mindestens einen Punkt mit in die Pfalz nehmen. Insgesamt werden ca. 13.500 Zuschauer erwartet.

O-Töne

„Kaiserslautern ist ein Gegner, der einen viel öfter vor das eigene Tor bringt“, hat Frank Kramer richtig beobachtet, zumindest im Vergleich zum Betonmischerklub aus Sandhausen. Der Respekt vor dem wiedererstarkten FCK ist also wieder da. Dies beruht aber auch auf Gegenseitigkeit: „Das wird sicherlich die schwierigste Aufgabe bis jetzt“, gibt Chris Löwe zu Protokoll. Zwei Teams, die sich auf Augenhöhe begegnen und sich nichts schenken werden – es kann richtig gut werden. Und drei Punkte aus Fürth zu entführen wäre sogar noch viel besser und ein perfekter Start in die englische Woche!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Voraussichtliche Aufstellungen

SpVgg Fürth: Hesl – Schröck, Korcsmar, Röcker, Gießelmann – Fürstner, Sukalo – Stiepermann, Weilandt, Pledl - Przybylko

Ersatz: Mickel, Guilherme, Lam, Zulj, Rojas, Caligiuri, Holter

Es fehlen: Trinks, Flekken, Mohr, Azemi, Wurtz

1. FC Kaiserslautern: Sippel – Löwe, Heintz, Orban, Zimmer – Karl - Stöger (Gaus), Ring, Demirbay, Matmour – Lakic

Ersatz: Müller, Heubach, Schulze, Fomitschow, Gaus, Jenssen, Hofmann

Es fehlen: Younes (Muskelfaserriss), Zellner (Reha), Occean (nicht nominiert)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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