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Betze-Fans meet Brazil

Betze-Fans meet Brazil


Wenn die Deutsche Nationalmannschaft heute zu ihrem zweiten Spiel in Brasilien antritt, wird sie wie immer auch von einigen FCK-Fans unterstützt. „Der Betze brennt“ hat mit Guido Marklofsky gesprochen, der mit einigen Lautrern die Reise zur Weltmeisterschaft 2014 angetreten hat.

„Mein Freund Günter Wunder hat vor etwa einem halbe Jahr die Idee gehabt, Fritz Walter irgendwie mit in unsere WM-Reiseplanung einzubeziehen. Der Gedanke wurde sofort zu Ehren unseres Fritz und des ersten WM-Erfolges von Deutschland umgesetzt“, erzählt Guido Marklofsky. So ist der bekannte Leitspruch „Der Schlüssel zum Erfolg ist die Kameradschaft“ nun neben einem großen Konterfrei von Fritz Walter und der – etwas unkonventionellen – Aufschrift „Kaiserslauterer“ auf einer der Deutschland-Fahnen bei den Spielen der Nationalmannschaft zu sehen (Foto der Zaunfahne).

Damit wurde natürlich auch das Interesse von anderen Anhängern geweckt: „Wir wurden in Salvador von mehreren deutschen und brasilianischen Fußballfans auf unsere Zaunfahne angesprochen. Auch einige Fernsehteams haben uns schon interviewt.“ Und so wurde die FCK-Flagge auch schon im deutschen Fernsehen hochgehalten, am brasilianischen Strand mit „Let's go Betze“-Shirt, Kaiserslautern-Deutschlandfahne und eben dem neuen Fritz-Walter-Banner.

Auch im Stadion war der Empfang zunächst freundlich, wie Guido zu berichten weiß. Als Mitglied des Fanbeirats ist der gebürtige Leipziger in der Heimat für die überregionalen FCK-Fanclubs zuständig und ein bekanntes Gesicht. Bei der Nationalmannschaft hat er die Gruppe „Supporters United“ mitgegründet, die Fan-Reisen zu den Spielen von Jogis Jungs organisiert. Beim ersten Spiel der Deutschen gegen Portugal allerdings mussten sie einmal mehr feststellen, dass bei der FIFA andere Regeln gelten: „Wir gingen auf unsere Plätze, Mittelrang erste Reihe, eigentlich optimal. Dann haben wir die erste Zaunfahne aufgehängt und schon waren Heerscharen von Ordnern um uns herum, die uns daran hindern wollten. Nach sehr heftigen Diskussionen auf englisch und fast schon Handgreiflichkeiten verteidigten wir unsere Banner und konnten sie schließlich doch aufhängen.“

Der Spielverlauf entschädigte dann aber für allen Ärger und nach dem 4:0-Auftaktsieg der deutschen Elf gegen die Portugiesen ging die Party innerhalb des Stadions erst so richtig los. Einziger Wermutstropfen: Das Bier, auch noch exklusiv von WM-Sponsor Budweiser, kostet im Stadion 13 Reals (umgerechnet 4,20 Euro). „Da haben wir unser Bier doch lieber bei und mit den Einheimischen vor dem Stadion für zwei Euro getrunken“, so Guido.

„Mein erstes Fazit nach einer Woche WM: Die Brasilianer interessiert nur die Seleção und fertig, aus. Der FIFA ist der wirkliche Fußballfan nur noch ein Dorn im Auge. So macht das alles keinen Spaß mehr, mit diesem ganzen Kommerz. Aber sich dann mit der Vielfältigkeit der Fans schmücken. Quo vadis, Copa?“

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

Weitere Links zum Thema:

- Die Fußball-WM 2014 im Diskussionsforum von „Der Betze brennt“

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