Das vielleicht wichtigste Spiel der Rückrunde gleich zum Auftakt, da bleibt nicht viel Zeit zum Erwachen aus dem Winterschlaf: Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Samstag (13:00 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) die SpVgg Fürth empfängt, geht es um nicht anderes als den direkten Aufstiegsplatz.
Die Ausgangslage
Diesen zweiten Rang belegt momentan das Kleeblatt mit 35 Punkten, während vier Zähler dahinter die Roten Teufel auf dem Relegationsplatz eine ganze Verfolgerschar anführen. Die Losung ist somit klar: Während es für Fürth um einen großen Schritt in Richtung Bundesligarückkehr geht, wollen Lautern und die anderen Verfolger erstmal überhaupt den Anschluss wieder finden. Sollte der FCK verlieren, droht sogar ein Absturz bis auf Platz 7.
Die Vorbereitung beim FCK wird als gut bewertet: Die Ergebnisse in den Testspielen stimmten und mit Chinedu Ede und Srdjan Lakic wurden zwei potentielle Verstärkungen verpflichtet. In etwas abgeschwächter Form gilt das aber auch für den Gegner aus Franken (u.a. Siege gegen Aalen und Sandhausen), der in der Winterpause Benedikt Röcker vom VfB Stuttgart als zusätzliche Alternative für Abwehr geholt hat.
Das Personal
In den verbleibenden 15 „Endspielen“ will Kosta Runjaic seine Taktik noch mehr vom jeweiligen Gegner abhängig machen, was die voraussichtlichen Aufstellungen noch schwieriger macht als sowieso schon. Fest steht bereits: Simon Zoller fällt weiterhin mit einer Muskelverhärtung aus, die Neuzugänge Ede und Lakic sowie der lange verletzte Ex-Kapitän Albert Bunjaku gelten als noch nicht fit genug für die Startelf.
Runjaic ließ in der Winterpause vor allem die Systeme 4-2-3-1 und das altbekannte 4-4-2 trainieren, zwischen diesen wird sich wohl auch die Aufstellung gegen Fürth orientieren. Während die Abwehr in bekannter Formation gesetzt ist, deuten die Signale in der Offensive auf das Ein-Stürmer-System mit Mo Idrissou ganz vorne und einer Dreierkette aus Karim Matmour, Kostas Fortounis und Marcel Gaus dahinter. Die Schaltzentrale auf der „Doppel-Sechs“ könnten der gesetzte Markus Karl und der im Aufwärtstrend befindliche Ruben Jenssen bilden. Weitere Gedankenspiele zur möglichen Aufstellung und Strategie gibt es wie immer im Taktik-Thread im Diskussionsforum von „Der Betze brennt“.
Der Gegner
Fürths Trainer Frank Kramer stehen mit den lange verletzten Goran Sukalo und Nikola Djurdjic (Kreuzbandriss im Hinspiel) zwei Leistungsträger wieder zur Verfügung, für die aber - ähnlich wie bei Lautern mit Lakic und Ede - ein Einsatz in der Startelf noch zu früh kommt. Mit 35 Toren ist die Offensive das Prunkstück der Franken, Mittelstürmer Niclas Füllkrug und Linksaußen Zoltan Stieber (sieben bzw. sechs Tore) stechen hier hervor. Eine weitere Parallele zum FCK: Auch bei den Gästen ist am Samstag mit dem modernen 4-2-3-1-System zu rechnen.
Das letzte Spiel
1:2 hieß es am dritten Spieltag aus Sicht der Roten Teufel: Mo Idrissou hatte den FCK in Führung gebracht, die Sukalo und Ognjen Mudrinski noch umdrehen konnten. Lauterns Trainer Franco Foda setzte damals auf den Ex-Fürther Olivier Occean und ließ Senkrechtstarter Simon Zoller auf der Bank schmoren - diese Taktik ging total nach hinten los und die Kritik an Foda wurde lauter.
Fan-Infos
Da hätte man sich mehr erhofft: Erst 30.000 Karten sind für das wichtige Match gegen Fürth verkauft, was auch am mal wieder nur mäßig gefüllten Gästeblock liegt. Viel mehr Zuschauer als im Testspiel gegen Dortmund (33.717; Anm. d. Red.) sind also nicht zu erwarten - die Anwesenden müssen dafür umso mehr Vollgas geben, egal wie viele leere Plätze die Atmosphäre killen, egal wie träge einen die frühe Anstoßzeit macht!
Für Stimmung im VIP-Bereich wird „viervierzwei“ sorgen, der sich die Herbstmeisterschaft im Zuschauer-Tippspiel von „Der Betze brennt“ sichern konnte und die Partie gegen Fürth aus besonderer Perspektive verfolgen darf. Für ihn und alle anderen gilt natürlich nach acht Wochen Heimspielpause wieder: Tippen nicht vergessen und tolle Preise gewinnen!.
Eine Besonderheit gibt es am Samstag außerdem im Fanshop: Ab 11:00 Uhr verkauft der FCK das Sondertrikot „Die Kurve im Rücken“, mit dem zwei Stunden später auch die Mannschaft das Spiel bestreiten wird (siehe Meldung auf „Der Betze brennt“).
O-Töne
FCK-Trainer Kosta Runjaic betont den nächsten Schritt, den er sich von seinem Team nach der Wintervorbereitung erhofft: „Wir haben hart gearbeitet und unser Spiel modelliert und variiert, um flexibler zu agieren.“ Unterdessen freut sich Fürth-Torhüter Wolfgang Hesl auf sein erstes Spiel im Fritz-Walter-Stadion: „Einen schöneren Ort als den Betzenberg für so eine Begegnung gibt es nicht. Ich habe noch nie dort gespielt und freue mich besonders darauf.“
Die PR-Abteilungen beider Vereine ließen sich derweil zu ihren ganz eigenen Wortspielen hinreißen (Kaiserslautern / Fürth). Dem möchten auch wir uns nicht verschließen, wenn auch etwas platt, aber dafür umso sehnsüchtiger: Führt Fürth vor - und holt die drei Punkte!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Torrejon, Löwe - Karl, Jenssen - Matmour, Fortounis (Occean), Gaus - Idrissou
Ersatz: Müller, Orban, Heintz, Alushi, Ede, Lakic, Occean
Es fehlen: Zoller (Muskelfaserriss), Riedel (Schulterverletzung), Zellner, Swierczok (beide Kreuzbandriss)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
SpVgg Fürth: Hesl - Brosinski, Korcsmar, Mavraj, Baba - Fürstner, Sparv - Stieber, Trinks, Gießelmann - Füllkrug
Ersatz: Flekken, Kleine, Röcker, Drexler, Sukalo, Weiland, Azemi, Djurdjic
Es fehlt: -
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas
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