Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Köln

Spiel um Platz 3

Spiel um Platz 3


Bei einer Fußball-Weltmeisterschaft ist das „Spiel um Platz 3“ jenes Match, das niemanden mehr interessiert. Ganz anders ist es, wenn sich der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Köln am Freitag um diesen Platz duellieren: Es geht um die Chance auf alles - oder nichts.

Die Ausgangslage

Zwar betonen die Verantwortlichen auf beiden Seiten, dass auch nach dem direkten Aufeinandertreffen noch viel passieren kann, dennoch wird das Duell zwischen FCK und FC vorentscheidend sein. Zumindest wird nach dem Spiel feststehen, wer die Relegation noch aus eigener Kraft schaffen kann und wer auf Patzer des Konkurrenten angewiesen ist. Hier liegt der Vorteil seit dem vergangenen Wochenende bei den Kölnern, die seit 15 Spieltagen ungeschlagen sind und erstmals auf den dritten Platz klettern konnten. In der Rückrundentabelle sind die Geißböcke hinter Hertha BSC sogar Zweiter (Lautern: Platz 8). Aber allen Statistiken zum Trotz: Als Außenseiter gehen die Roten Teufel keinesfalls in das Spiel, sondern als ebenbürtiger und - hoffentlich - voll motivierter Gegner!

Das Personal

Der FCK ist in dieser Saison von der „Sechser-Seuche“ geplagt. Nach dem längerfristigen Ausfall von Markus Karl steht Franco Foda vor einem Problem, denn auch Ariel Borysiuk, Enis Alushi, Steven Zellner, Denis Linsmayer sind angeschlagen oder (immer noch) verletzt. Borysiuk ist aber voraussichtlich einsatzbereit, ansonsten wären noch Benjamin Köhler, Pierre De Wit und Mimoun Azaouagh als Alternativen denkbar.

Abgesehen von den Problemen im defensiven Mittelfeld steht dem FCK-Trainer fast der komplette Kader zur Verfügung. Das bedeutet, es ist mit einer ähnlichen Aufstellung zu rechnen wie in den letzten Spielen, mit Fragezeichen höchstens bei den Härtefällen Simunek/Heintz, Baumjohann/Fortounis und Bunjaku/Hoffer. Vom gewählten Spielsystem wird abhängen, ob eventuell Köhler als zweiter „Sechser“ aufläuft oder Fortounis neben Baumjohann auf Linksaußen.

Der Gegner

Am Geißbockheim herrscht derzeit eine enorme Euphorie, die Holger Stanislawski und Co. kaum bremsen können. Aber das wollen sie auch gar nicht, obgleich ein zu selbstsicheres Auftreten genauso gefährlich sein kann, wie die Rolle des Underdogs. Im Fritz-Walter-Stadion kann Stanislawski auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, aus dem zwei Spieler besondere Verantwortung für etwas Zählbares tragen sollen: Timo Horn im Kasten und der von Mainz ausgeliehene Torjäger Anthony Ujah sind die aktuell wichtigsten Spieler im FC-Kader.

Das letzte Spiel

Ein Verlauf wie im Oktober in Köln wäre ganz nach dem Geschmack zumindest jedes neutralen Beobachters: Das 3:3 im Müngersdorfer Stadion hatte fast alles, was ein gutes Fußballspiel braucht. Alexander Baumjohann und Mo Idrissou (2) erzielten in einem turbulenten Match die Tore für den FCK.

Fan-Infos

Mit 49.780 Zuschauern ist das Fritz-Walter-Stadion zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauft! Das bedeutet auch mehr als doppelt so viele (!) Zuschauer wie beim vergangenen Heimspiel gegen Ingolstadt. Zwischen 7.000 und 10.000 Kölner werden erwartet, aber auch auf FCK-Seite wird sich eine fünfstellige Anzahl „neuer“ Fans einfinden. Jedem Beteiligten, egal ob auf dem Platz oder auf den Rängen, muss dabei eines klar sein: Heute zählt nur ein Heimsieg!

Vor dem Spiel verkauft die „Perspektive FCK“ an mehreren Ständen die limitierten Pins, aus deren Erlös eine Meisterschale für das FCK-Museum finanziert werden soll (wir berichteten auf „Der Betze brennt“). Bitte kauft die Pins zahlreich und unterstützt damit diese tolle Aktion!

O-Töne

So viel wie vor diesem Spiel wurde schon lange nicht mehr geredet, was nicht zuletzt auf das große Medieninteresse vor allem aus Köln zurückzuführen ist. Bei aller aufgesetzten Zurückhaltung war auf beiden Seiten aber die Brisanz dieser Partie deutlich zu spüren. FC-Trainer Holger Stanislawski hat die Zeichen der Zeit erkannt: „Kaiserslautern muss gewinnen, wir wollen gewinnen. Das ist eine hochinteressante Situation, die sich Kaiserslautern sicher anders vorgestellt hat. Wir haben uns eine Ausgangsposition geschaffen, aus der wir einen Big Point landen können.“ Das weiß auch FCK-Coach Franco Foda, der auf den zuletzt in Frage gestellten Siegeswillen seiner Profis setzt: „Noch haben wir alles in der eigenen Hand. Wenn wir an unser Limit und darüber hinaus gehen, werden wir unser Ziel erreichen.“ Den beeindruckenden Lauf der Kölner bewertet Foda mit umgekehrter Psychologie: „Jede Serie ist irgendwann einmal zu Ende.“ Und zwar hoffentlich am Freitag! Wenn nicht jetzt, wann dann?

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek (Heintz), Torrejon, Löwe - Borysiuk, Köhler (Fortounis) - Weiser, Baumjohann, Bunjaku - Idrissou

Ersatz: Hohs, Riedel, Heintz, Drazan, Azaouagh, Fortounis, Hoffer

Es fehlen: Karl (Innenbandriss), Alushi (Reha nach Kreuzbandriss), Amri (Reha nach Beinbruch), Zellner (Trainingsrückstand)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

1. FC Köln: Horn - Brecko, Maroh, McKenna, Eichner - Strobl - Matuschyk, Clemens - Bröker - Maierhofer, Ujah

Ersatz: Kessler, Bruno Nascimento, Lehmann, Jajalo, Royer, Przybylko, Chihi

Es fehlt: -

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

Kommentare 240 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken