Vorbericht: 1860 München - 1. FC Kaiserslautern

Jetzt gilt's!

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Ein Neuanfang zum Endspurt. Klingt irgendwie merkwürdig, aber sechs neue Spieler im Kader können nichts anderes bedeuten. Manche Clubs nehmen einen solchen Wirbel im Kader nicht einmal in der Sommerpause vor, der 1. FC Kaiserslautern hingegen räumte mal wieder ordentlich auf. Allerdings eher im Stile eines Messis, denn „weggeworfen“ wurde mal wieder weniger als neu verpflichtet. Mal sehen, was es bringt. Einen ersten Eindruck gewinnen wir morgen Abend beim „Spitzenspiel“ des 20. Spieltags bei 1860 München. Gewinnen ist ein gutes Stichwort - ein Sieg nach drei Niederlagen ist Pflicht. Jetzt gilt’s!

Die Ausgangslage

Zur Ausgangslage vor den letzten 15 Saisonspielen hat Marky in seinem Vorwort zur Rückrunde alles Wesentliche gesagt: Alles wieder auf Null. Was er da noch nicht wusste war nur, dass Union Berlin und der 1. FC Köln den Roten Teufeln durch ihre Heimsiege ordentlich auf die Pelle gerückt sind und sich Eintracht Braunschweig weiterhin keine Blöße gibt. Wenn die Niedersachsen diesen Vorsprung noch verspielen und nicht aufsteigen, gehört ihnen der „Der Club ist ein Depp“-Award. Definitiv.

Für den FCK bedeuten die Ergebnisse des Spieltages vor allem, dass in München ein Sieg sowas von Pflicht ist. Auch um den Konkurrenten ein wenig den Wind aus den aufgeblasenen Segeln zu nehmen.

Das Personal

Elf Spieler auf dem Rasen, sieben auf der Bank, sechs Ausfälle und dennoch sitzen sieben Spieler auf der Tribüne. Ordentlich! Bemerkenswert ist, dass Franco Foda nur im Mittelfeld Ausfälle zu beklagen hat, die anderen Mannschaftsteile sollten komplett zur Verfügung stehen. Wenn sich daran nichts kurzfristig ändert, werden die Abwehr (Florian Dick, Marc Torrejón, Dominique Heintz, Chris Löwe) und der Angriff (Mo Idrissou, Albert Bunjaku) wie erwartet auflaufen. Auf wen Foda im Kasten setzt, wurde noch nicht nach außen kommuniziert, David Hohs scheint Tobias Sippel allerdings im Genick zu sitzen. Spannend ist es auch im Mittelfeld - von den sieben „Gesunden“ sind wohl nur Mimoun Azaouagh und Denis Linsmayer keine Option für die Startelf, die anderen vier Plätze werden im neuen taktischen Konzept möglicherweise an Mitchell Weiser (rechts), Markus Karl, Benjamin Köhler (zentral) und Alexander Baumjohann (links) vergeben. Möglich ist aber auch ein Einsatz von Christopher Drazan auf links. Varianten gibt es zuhauf.

Gespalten sind die Meinungen über die erneute Ausleihe von Erwin Hoffer. Einerseits sei er technisch und taktisch nicht wirklich der Heilsbringer, andererseits kann er auch als Einwechselspieler durchaus eskalieren und wichtige Buden machen. Auf jeden Fall sollte ein einfach drauflos spielender und kämpfender Hoffer eine Bereicherung im Vergleich zu einem lethargischen und lustlosen Ilian Micanski sein.

Der Gegner

1860 München scheint eine der letzen echten Diven im deutschen Profifußball zu sein. Einen beträchtlichen Anteil daran hat Investor Hasdan Ismaik. Die letzte Posse war die scheinbare Verpflichtung von Sven-Göran Eriksson als Trainer neben Alexander Schmidt. Doch Eriksson sagte ab, Schmidt blieb Trainer und bekam mit Rob Friend und Malik Fathi bundesligaerprobte Spieler für seinen Kader, in dem der ehemalige Lautrer Daniel Halfar noch immer eine wichtige Rolle einnimmt. Halfar und seine Kollegen sollen möglichst noch in den Kampf um Platz 3 ein gewaltiges Wörtchen mitreden, ein Sieg gegen den derzeitigen Dritten aus der Pfalz käme den Löwen gerade Recht. Umso wichtiger ist also ein Auswärtssieg im Münchner WM-Stadion!

Das letzte Spiel

Im August trennten sich beide Teams friedlich mit 0:0 auf dem Betzenberg. Das letzte Aufeinandertreffen in der bayrischen Landeshauptstadt konnte der FCK mit 1:0 (Torschütze: Erik Jendrisek) in der letzten Aufstiegssaison für sich entscheiden. Drei der damals eingesetzten Spieler (Sippel, Dick, Bugera) stehen auch morgen im Kader.

Fan-Infos

Das erste Pflichtspiel im neuen Jahr, direkt montags im viele hundert Kilometer entfernten München, höchstwahrscheinlich arschkalt und nass. Denkt bei der Fahrt daran! Es ist auch das erste Pflichtspiel seit der 0:1-Niederlage gegen Aalen vor „halbstummer“ Westkurve. Der Stimmungsboykott gegen das DFL-Sicherheitskonzept ist erstmal beendet und die Unterstützung der Mannschaft steht wieder im Mittelpunkt. Etwa 1.500 Pfälzer Schlachtenbummler werden in der halbleeren „Arroganz-Arena“ dabei sein.

O-Töne

Neuzugang Benjamin Köhler sagte den Satz, auf den es alleine ankommt: „Wir wollen unbedingt mit einem Sieg starten.“ Zumindest vermeidet er das Wort „rocken“ bei seinen Ausführungen, aber die Entschlossenheit ist dem Ex-Frankfurter deutlich anzumerken: „Ich habe bislang in meiner Karriere immer hundert Prozent für den Verein gegeben. Ich will einfach auch den Erwartungen hier in Kaiserslautern gerecht werden“. Einverstanden, also lass(t) Worten teuflische Taten folgen!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Voraussichtliche Aufstellungen

1860 München: Kiraly - Volz, Vallori, Bülow, Fathi - Stoppelkamp, Stahl, Bierofka, Halfar - Friend, Kamara

Ersatz: Eicher, Aygün, Feick, Maier, Makos, Blanco, Wood

Es fehlen: Lauth (Rot-Sperre)

1. FC Kaiserslautern: Sippel (Hohs) - Dick, Torrejón, Heintz, Löwe - Weiser, Karl, Köhler, Baumjohann (Drazan) - Bunjaku, Idrissou

Ersatz: Hohs, Riedel, Abel, Bugera, Azaouagh, Drazan, Hoffer

Es fehlen: Alushi (Kreuzbandriss), Fortounis, Borysiuk (beide Länderspiele), De Wit (Knieverletzung), Zellner (Syndesmoseriss), Amri (Wadenbeinbruch)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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