Vorbericht: VfR Aalen - 1. FC Kaiserslautern

Mission: Tabellenführer stürzen

Mission: Tabellenführer stürzen

Hintergrundfoto: Memorino / Creative Commons

Zwei Spiele in der ersten Saisonwoche, erst Montag, dann Freitag - auch nicht schlecht... Rein statistisch findet in Aalen ein Spitzenspiel statt, der Tabellenführer empfängt den Fünften. Zweiter Spieltag hin oder her, diese Konstellation ist höchst überraschend. Dennoch geht der 1. FC Kaiserslautern als Favorit in die Partie beim VfR Aalen und könnte zumindest am Freitagabend kurzzeitig von der Tabellenspitze grüßen.

Die Ausgangslage

Der erste Punkt ist eingefahren, Platz 5 steht zu Buche - mehr ist noch nicht passiert. Nun geht es zum Tabellenführer aus Aalen, wo der erste Dreier erobert werden soll. Dabei helfen würden eine Wiederholung der Offensivleistung aus der zweiten Hälfte vom Union-Spiel sowie eine deutliche Steigerung um Defensivverbund - selbst wenn man in guter Marco-Kurz-Tradition „den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte“. Denn dass Aalen offensiv durchaus gefährlich ist, zeigte deren 4:1-Erfolg beim MSV Duisburg.

Das Personal

Franco Foda lässt also tatsächlich in einem 4-4-2-System spielen und traut sich, dieses im Verlauf eines Spiels sehr offensiv zu interpretieren - das ist die erste Schlussfolgerung nach dem Saisonauftakt. Hinzu kommt, dass mit Mohamadou Idrissou ein möglicher Nachfolger für Srdjan Lakic als Brecher mit Killerinstinkt in der vordersten Reihe ackert, der sich nicht zu schade ist, Bälle am eigenen Strafraum zu ergrätschen. Klasse! Überzeugen konnten auch weitere Offensivakteure, so dass im Mittelfeld wohl nur Kostas Fortounis für den eher blassen Gil Vermouth beginnen wird.

Auch in der Abwehr könnte es einen Wechsel geben, wenn Jan Simunek sich spielfähig meldet, ob für Mathias Abel oder Anthar Yahia steht auf einem anderen Blatt. Aber auch Dominique Heintz ist ein ernsthafter Kandidat, nachdem die Konkurrenz sich nicht gerade empfehlen konnte. Auf der Kippe steht noch Ilian Micanski, über dessen Einsatz nach seinem Mittelhandbruch kurzfristig entschieden wird.

Der Gegner

Das war mal ein Ausrufezeichen am ersten Spieltag vom Liganeuling von der schwäbischen Alb! Mit einem 4:1-Erfolg beim MSV Duisburg setzte sich der VfR Aalen direkt an die Tabellenspitze, was dort natürlich auch genossen wird. Vor allem der Trainer, Ralph Hasenhüttl, wird diese Tage nicht vergessen, stand er doch kurz vor dem Aus beim VfR: Eine Viruserkrankung setzte ihn über mehrere Wochen matt, doch wie Phoenix aus der Asche kam der Österreicher wieder, saß auf der Bank und triumphierte. Auch gegen den FCK wird Hasenhüttl die Mannschaft coachen und möglicherweise auf seinen erfahrensten Abwehrspieler, Oliver Barth, zurückgreifen können. Erstmal nur auf der Bank Platz nehmen wird der Lautrer Kultspieler Cidimar, der diesen Status erreichte, ohne jemals das FCK-Trikot getragen zu haben. Stattdessen stürmen mit Marcel Reichwein und Robert Lechleiter zwei Spieler, die letzte Saison zusammen 31 Treffer in der dritten Liga erzielten und auch schon am ersten Spieltag netzen konnten. Aufpassen!

Das letzte Spiel

Diese Partie findet erstmals im Profifußball statt. Gegen den FCK II hingegen spielten die Aalener schon öfter, zuletzt gab es im April 2007 einen 2:1-Heimsieg für den VfR vor 1.728 Zuschauern.

Fan-Infos

Ein kleines Stadion mit 12.000 Plätzen, ausverkauft, ein neuer Gegner - wäre nicht die Anstoßzeit von 18:00 Uhr am Freitagabend, könnte man sich fast schon auf diese Partie freuen. Dennoch werden wie gewohnt mehrere tausend Lautrer Schlachtenbummler den Weg nach Baden-Württemberg auf sich nehmen: 2.200 Gästetickets wurden verkauft, mit bis zu 3.000 Lautrern wird gerechnet. Noch gibt es einige wenige Tickets für das Waldstadion, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis das „Alarmstufe Rot Spiel“ vollständig ausverkauft sein wird. Der FCK zieht noch immer - trotz der trostlosen letzten Spielzeit.

Alarmstufe Rot Spiel? Tatsächlich hat die Aalener Polizei die Partie gegen den FCK als „High Risk Spiel“ eingestuft und rät den Anwohnern sogar dazu, ab 16:30 Uhr beim Eintreffen des Lautrer Sonderzugs die Innenstadt zu meiden - ob aus Angst vor den pfälzischen Schlachtenbummlern oder schlichtweg zur Vermeidung von Verkehrsproblemen, blieb zunächst offen. Die überschaubare Aalener Fanszene freut sich jedenfalls auf den großen Gegner und einen vollen Gästeblock, warnt aber gleichzeitig davor, sich von den wohl manchmal übermotivierten BFE-Polizeieinheiten nicht provozieren zu lassen. Ansonsten dürfte im Normalfall aber eine entspannte, gastfreundliche Atmosphäre zu erwarten sein.

O-Töne

Markus Schupp, früherer Lautrer Meisterspieler und heute Sportdirektor in Aalen, erwartet einen spannenden Abend: „Ich gehe davon aus, dass es ein enges Spiel wird. Und ich hoffe, dass wir als Gewinner den Platz verlassen.“

In der Pfalz indes begeisterte neben der endlich wieder als gefährlich einzustufenden Offensive vor allem der letzte Saison völlig fehlende Kampfgeist und Wille, ein Spiel umzubiegen. FCK-Trainer Franco Foda erwartet diese Leidenschaft in jedem Spiel: „Es war eindrucksvoll zu sehen, mit welcher Power, welchem Elan und welcher Begeisterung wir nach dem 0:2 gespielt haben. So müssen wir in jedem Spiel über 90 Minuten auftreten.“ Auch wir erwarten das, liebe Mannschaft. Also auf zum zweiten Sieg 2012!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Voraussichtliche Aufstellungen

VfR Aalen: Bernhardt - Traut, Kister, Hübner, Buballa - Hofmann, Leandro - Lechleiter, Kampl - Dausch - Reichwein

Ersatz: Fejzic, Valentini, Zimmermann, Klauß, Haller, Junglas, Cidimar

Es fehlen: Mössmer (Knieentzündung), Schulz (Reha), evtl. Barth

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Yahia (Simunek), Abel, Bugera - Zuck, Borysiuk, Alushi, Fortounis - Bunjaku, Idrissou

Ersatz: Hohs, Heintz, Jessen, Linsmayer, Vermouth, Derstroff, Micanski

Es fehlen: Rodnei (Adduktorenverletzung), Azaouagh (Kniebeschwerden), Amri (Wadenbeinbruch), De Wit (Meniskusverletzung), Nsor (Virus) evtl. Simunek (Zerrung), evtl. Micanski (Mittelhandbruch)

- Ca. 30-45 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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