Tag 3: Lautern ist unser Leben

Manche kleine Geschichten brauchen eine zeitlang, um sich durch die Ferienhaussiedlung von Campoamor zu sprechen. Um die gestern erwähnten Ruhestörungen etwas zu relativieren, sollte aber auch mit Verspätung diese Anekdote nicht fehlen: Mit den meisten Nachbarn hier kommt man gut klar, auch wenn die Golfurlauber nicht viel mit deutschem Fußball am Hut haben. Die Vorwarnung beim freundlichen Balkongespräch, dass es vielleicht mal laut werden könnte, winkte eine ältere Dame aus Holland locker ab mit einem Griff zum Ohr: „Dann mache ich einfach so“, sprach sie und hielt den belustigten Fußballfans ihr Hörgerät entgegen.

Beim Frühtraining, wo es mittlerweile schon die ersten Verluste im Publikum zu beklagen gibt, wurde dann der Wanderpokal für die „Tagesbestleistung“ vergeben. Diesen erhielt W. aus H. für das auffälligste Gesamtpaket - immerhin konnte er ein Trainingsplatzverbot für den nächsten Tag noch gerade so vermeiden und somit sein Überlebenstraining fortsetzen.

Während die Fans es mit kleinen Augen erstmal langsam angehen ließen, absolvierte die Mannschaft trotz des anstehenden Testspiels noch eine volle Einheit. Aussetzen mussten dabei die angeschlagenen Nicolai Jörgensen und Adam Nemec, die aber Anfang der neuen Woche wieder mit dabei sein sollen. Trainiert wurden unter anderem das Abwehrverhalten in der Viererkette und allgemeines Positionsspiel.

Mittags sprangen zur Stärkung einige Wasserspatzen in den Swimmingpool. Ein Fan verletzte sich dabei leicht und wurde später vom gut aufgelegten Christian Tiffert zum Mannschaftsarzt des FCK gebracht, der den Spontangast mit Desinfektion und Pflaster der Heilung näher brachte.

Nachdem um 15:00 Uhr die Ersatzspieler eine Trainingseinheit absolviert hatten, stand anderthalb Stunden später dann das Testspiel gegen KAA Gent an. Nebenbei: Gegen 18:00 Uhr geht hier unten die Sonne unter, was relativ schnell einen Temperatursturz von gefühlten 20 Grad mit sich bringt. Während dem Testspiel knallte aber zunächst noch die Sonne und die Lautrer Leistung ging dann auch in Richtung Sommerfußball. Während es in der ersten Halbzeit noch einige Torchancen gab, unter anderem hätte Jakub Swierczok sein erstes Tor für den FCK erzielen müssen, ging es im zweiten Abschnitt bergab. Auch für ein naturgemäß nicht wirklich relevantes Testspiel war die Leistung beim 1:5 gegen die Belgier erschreckend schwach. Die Fakten: Das FCK-Tor erzielte Gil Vermouth, Dorge Kouemaha wird nach einem dummen Platzverweis (Revanchefoul/Schubser) wohl für ein Testspiel gesperrt und Jan Simunek hatte nach seinen ersten 90 Minuten seit 14 Monaten erstmal Krämpfe.

Auf der Naturtribüne hatte sich eine ordentlich dreistellige Zahl an Zuschauern eingefunden. Die etwa 40 anwesenden Ultras - Trainingslager ist eben Trainingslager - probten ohne Singzwang ein paar neue Lieder. Erster Hit der Tage in Spanien: „Lautern ist unser Leben, Lautern unser Verein, was kann es schöneres geben, als Lauternfan zu sein?! Wir singen: Lautern ist...“ (Melodie: „Schatzi, schenk mir ein Foto“). Das der Spaß dabei im Vordergrund steht muss an dieser Stelle wohl nicht extra nochmals erwähnt werden.

Weitgehend in Ruhe gelassen wird der FCK wie gewohnt von den Medien. Nach der Rheinpfalz am Vorabend traf am Sonntagabend auch der zuständige Redakteur des Kicker ein, weitere Journalisten haben sich für einzelne Tage im Laufe der Woche angemeldet. Alles sehr überschaubar.

Während für die Mannschaft am Abend Regeneration angesagt war, gibt es für die Fans nur wenige Gelegenheiten zum durch schnaufen. In den Ferienwohnungen waren überwiegend kleinere Hauspartys angesagt, die reichlich Training für Leber und Lachmuskeln mit sich brachten. Spannend wird diesmal der Kampf um den Tagesbesten-Pokal, aber dazu morgen mehr...

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

Weitere Links zum Thema:

- Fotogalerie: Testspiel 1. FC Kaiserslautern - KAA Gent
- Fotogalerie: Trainingslager-Tagebuch, Tag 3

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