Vorbericht: VfL Wolfsburg - 1. FC Kaiserslautern

Mit neuem Selbstbewusstsein nach Wolfsburg

Die Woche nach dem Sieg gegen Mainz 05 tat gut. Die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern um Trainer Marco Kurz zeigte, dass sie lebt und dass sie mit dem Herzen am rechten Fleck Spiele drehen und gewinnen kann. Die Reise nach Wolfsburg dürfte also mit deutlich gesteigertem Selbstbewusstsein angetreten werden - und im Hinterkopf steckt hoffentlich noch das Erfolgserlebnis aus der letzten Saison.

Die Ausgangslage

Mal wieder treffen sich beide Clubs in Wolfsburg zum Abstiegskampf. Zwar sind erst sechs Spieltage absolviert, aber mit jeweils einem Saisonsieg stecken Wölfe und Teufel schon jetzt im Ligakeller. Allerdings hat sich die Lage für den FCK ein wenig gebessert, nach dem 3:1-Erfolg über die Mainzer wurde der Abstiegsplatz verlassen und Anschluss an das Mittelfeld hergestellt.

Das Personal

Marco Kurz wird mit dem Auftritt seiner Jungs am Samstag großteils zufrieden gewesen sein. Höchstens die Leistung von Clemens Walch wird ihm nicht ganz so gut gefallen haben, so dass Konstantinos Fortounis für den Österreicher auflaufen könnte. Ansonsten dürfte die Mannschaft in der Formation des letzten Spieltags auflaufen - also wahrscheinlich mit Richard Sukuta-Pasu, dessen beherzter Auftritt und die Beteiligung am Ausgleichstreffer die benötigte Ruhe in die Reihen der Kritiker brachte, der mit dem ebenfalls starken Dorge Kouemaha aber auch einen neuen Konkurrenten hat. Adam Nemec wird am Wochenende noch einmal Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln und spätestens nach der Länderspielpause wieder ein Thema für die Bundesliga sein.

Der Gegner

Felix Magath scheint der Zaubertrank ausgegangen zu sein. Nachdem es der Meistertrainer in der letzten Saison leider nicht geschafft hat, den VfL in die zweite Liga zu führen, tummeln sich die Geldscheißer wieder im Ligakeller und stehen mit einem Punkt mehr als der FCK auf dem 14. Tabellenplatz: Ein Sieg, drei Unentschieden und zwei Niederlagen dürften der VW-Vorstandsetage nicht wirklich schmecken und sollte am Samstag ein weiterer Misserfolg serviert werden, kann sich vielleicht auch Magath nicht mehr so einfach aus der Affäre grinsen.

Auch Srdjan Lakic konnte sich in seinen bisherigen Bundesligaeinsätzen für die Wölfe noch nicht positiv bemerkbar machen und steht bei null Saisontoren. Gegen seinen alten Arbeitgeber wird er mit Sicherheit sehr motiviert auftreten und mit Mario Mandjukic den Angriff bilden. Im Tor wird wieder Diego Benaglio stehen, nachdem sein Konkurrent Marvin Hitz bei der 1:3-Pleite in Hoffenheim nach einer Schiedsrichterbeleidigung vom Platz flog. Auch Magaths Einkäufe in Rudis Resterampe wie Chris, Thomas Hitzlsperger und Aliaksandr Hleb fallen neben Oldie Hasan Salihamidzic verletzt aus.

Das letzte Spiel

Wir erinnern uns noch alle an den letzten Sieg in Wolfsburg - das 2:1 in der vergangenen Saison bedeutete den hundertprozentigen Klassenerhalt und brachte den VfL in allerhöchste Abstiegsgefahr. Die damaligen Kapitäne Lakic und Martin Amedick konnten noch in der ersten Halbzeit die VfL-Führung durch Mandzukic in den ersten Auswärtssieg in Wolfsburg verwandeln. Play it again, Sam!

Fan-Infos

Etwa 1.500 Lautrer Fans werden diesmal nach Wolfsburg reisen, möglicherweise Minusrekord für die laufende Saison. Und deutlich weniger als beim letzten Mal, aber damals ging es auch um deutlich mehr - und die VW-Stadt ist nunmal einfach kein lockendes Reiseziel. Dennoch werden die Anwesenden auch diesmal für eine gute Atmosphäre sorgen und das Stadion rocken, eine Auswärtsfahrt mit dem FCK lohnt sich schließlich fast immer. Vor Ort findet am Bus der „Generation Luzifer“ mit einer Woche Verspätung der Fanzine-Verkauf des aktuellen „WegbeGLeiters“ statt.

O-Töne

Wolfsburgs Coach Felix Magath hat genau hingeschaut und überraschendes festgestellt: „Ich erwarte eine engagierte Defensivleistung der Lautrer. Selbst das Spiel zu machen, ist nicht ihre Stärke - bei ihnen wird der Einsatz großgeschrieben“. Vergessen hat er allerdings die von Thanos Petsos angesprochene „Leidenschaft“, die am Samstag hoffentlich wieder zu hundert Prozent in die Wagschale geworfen wird - dann ist auch diese zusammengewürfelte Star-Auswahl zu besiegen. Und wenn alles gut läuft, sehen wir um 17:30 Uhr wieder eine Wolfsburger Mannschaft bei Strafrunden vor dem Gästeblock. Auf geht’s!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)

Voraussichtliche Aufstellungen

VfL Wolfsburg: Benaglio - Hasebe, Kyrgiakos, Russ, Schäfer - Träsch, Josue, Ochs, Jönssen - Lakic, Madzukic

Ersatz: Lenz - Madlung, Schulze, Dejagah, Koo, Polak, Helmes

Es fehlen: Hitz (Sperre), Chris, Hitzlsperger, Hleb, Kahlenberg, Salihamidzic (alle Aufbautraining)

1. FC Kaiserslautern: Trapp - Jessen, Amedick, Rodnei, Dick - Tiffert, Petsos, Kirch, Fortounis – Sukuta-Pasu (Kouemaha), Shechter

Ersatz: Sippel, Abel, de Wit, Bilek, Vermouth, Sahan, Kouemaha

Es fehlen: Simunek (Reha), Orban (Außenmeniskusriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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