Vorbericht: Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern

It's Derbytime

Nach den emotionalen Ausbrüchen während und nach dem Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Hamburg hat sich die Gemütslage vor dem Gastspiel der Roten Teufel bei Eintracht Frankfurt mittlerweile wieder beruhigt. Die wohl noch am ehesten als Derby zu bezeichnende Bundesligapartie bei den Hessen steht mal wieder auf dem Programm, wenn auch unter anderen Vorzeichen als in der Hinrunde.

Die Ausgangslage

Schaut man nur auf die Rückrundentabelle, dann empfängt der Letzte den Vorletzten. Die Eintracht ist im Jahr 2011 nach wie vor noch ohne eigenen Treffer und eroberte bisher nur einen Punkt, auch für den FCK stehen erst drei Unentschieden zu Buche. Eines davon gab es am letzten Wochenende gegen den HSV, während die SGE trotz Überzahl und vielen Chancen mit 0:2 gegen Abstiegskonkurrent Stuttgart verlor.

Beide Teams brauchen die Punkte also dringend, wobei der FCK die Eintracht im Falle eines Sieges in der Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses überholen würde. Bei einer Niederlage droht hingegen das erstmalige Abrutschen auf einen Abstiegsplatz, falls Stuttgart zeitgleich gegen Schalke gewinnt. Auf die Nervenschlacht am Samstag bereiteten sich die Frankfurter mit einem Kurztrainingslager im Westerwald vor.

Die Personalsituation

Bei den Gastgebern fallen Hinspielheld Oka Nikolov, Chris und Caio weiterhin aus. Pirmin Schwegler steht noch auf der Kippe, Kapitän Patrick Ochs ist wieder am Start. Auch der ungeliebte Ex-Lautrer Ioannis Amanatidis ist wieder begnadigt, wird aber trotz der Ladehemmung von Theofanis Gekas und dessen Sturmkollegen wohl nur auf der Bank Platz nehmen. Mit Halil Altintop wird ein weiterer ehemaliger FCK-Stürmer in der Startformation erwartet.

Beim FCK stieg Oliver Kirch nach mehrwöchiger Verletzung am Dienstag wieder ins Teamtraining ein und wird wohl mindestens im Kader stehen. Jiri Bilek fällt grippebedingt aus, auch Ivo Ilicevic ist verletzungsbedingt noch kein Thema. Alternativen sind hingegen wieder für den Sturm vorhanden, in dem Srdjan Lakic trotz eintägiger Trainingspause erneut von Beginn an auflaufen wird - neben Adam Nemec sind auch die zuletzt angeschlagenen Jimmy Hoffer und Ilian Micanski ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Die Statistik

In insgesamt 77 Bundesliga-Duellen der beiden Traditionsvereine siegte die SGE bisher 26 mal. Es gab auch 26 Unentschieden, der FCK gewann 25 mal (auf den wohl legendärsten Auswärtssieg in Frankfurt blickt Betze-Legende Hans-Peter Briegel im Buch „Wenn der Betze bebt“ zurück). Diese fast ausgeglichene Statistik riecht also nach Auswärtssieg!

Fan-Infos

Viele FCK-Fans haben sich direkt in Frankfurt mit Karten für dieses Spiel eingedeckt, so dass man mit etwa 7.000 Schlachtenbummlern aus der Pfalz rechnen kann. Bis auf den letzten Platz ausverkauft sein wird das Waldstadion aber wohl nicht, knapp 50.000 Zuschauer werden erwartet.

Während die Frankfurter Ultras unter anderem die Konfetti-Choreo der Lautrer aus dem Hinspiel übertreffen wollen, haben diese sich auch einige Aktionen ausgedacht - nein, keine „Frankfurtschweine“-Schals, aber viele Fahnen und hoffentlich auch eine mächtige Stimmgewalt.

Wie immer bei Spielen gegen die Eintracht sind außerdem alle FCK-Fans dazu aufgerufen, sich mit offenen Augen zu bewegen und und auf streitsuchende Heimfans zu achten. Betzeschals und -fahnen sollten außerhalb des Stadions nicht unbedingt in kleinen Gruppen präsentiert werden.

O-Töne

Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen: „Sollte auch das Spiel gegen Kaiserslautern schieflaufen, müssen wir eben auf Schalke gewinnen.“

SGE-Trainer Michael Skibbe: „Ich verspreche mir mehr Power über die rechte Seite, die immer unser Paradestück war. Mit Patrick Ochs können wir mehr Schnelligkeit und Zielstrebigkeit auf den Platz bringen. Unser Torrezept? Flanke - Kopfball - Tor.“

FCK-Coach Marco Kurz: „Natürlich steht für uns im Vordergrund, selbst ein positives Ergebnis zu erzielen. Daneben haben wir aber auch sportlich die große Chance, einen Konkurrenten mit in den Abstiegskampf hineinzuziehen.“

Spielgestalter Christian Tiffert: „Wir beschäftigen uns natürlich mit der aktuellen Situation, wissen, dass es bis zum Ende spannend wird und viele Mannschaften mit unten drinstecken. Wir werden unsere Nerven im Griff behalten und haben die ganze Saison schon bewiesen, dass wir mit schwierigen Situationen umgehen können und den Mut nicht verlieren.“

Schiedsrichter der Begegnung wird Michael Weiner, der noch am Dienstag das Pokal-Halbfinale zwischen Duisburg und Cottbus leitete. Er pfiff den FCK bei dessen letztem Bundesligasieg am 17. Spieltag in Bremen, in besonderer Erinnerung ist aber nach wie vor der Elfmeterskandal gegen Mainz von 2005. Spielbeginn im Frankfurter Waldstadion ist am Samstag um 15.30 Uhr.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Weiner (Giesen)

Voraussichtliche Aufstellungen

Eintracht Frankfurt: Fährmann - Jung, Franz, Russ, Tsavellas - Schwegler (Köhler), Rode, Ochs, Meier, Altintop - Gekas

Ersatz: Rössl, Amanatidis, Fenin, Heller, Kittel, Kraus, Vassoski

Es fehlen: Nikolov, Bajramovic, Caio, Chris

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Abel, Rodnei, Jessen - Kirch, Tiffert, Rivic, Moravek, Hlousek - Lakic

Ersatz: Trapp, Bugera, Amedick, Amri, Walch, Petsos, de Wit, Hoffer, Nemec, Micanski

Es fehlen: Ilicevic (Innenbandverletzung), Bilek (Grippe), Simunek (Adduktorenteilabriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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