Vorletzte Etappe auf dem Weg nach Berlin

Zweitligist gegen Erstligist im Viertelfinale des DFB-Pokal, dazu noch das Duell mit Ex-Trainer Milan Sasic und Lauterns Antreiber Christian Tiffert, der letzte Saison noch für den Gegneram Ball war: Die Partie des 1. FC Kaiserslautern beim MSV Duisburg hat es in sich, beide Mannschaften rechnen sich gute Chancen auf die Teilnahme im Halbfinale aus.

Die Ausgangslage

Die Meidericher spielen bislang eine beachtliche Saison und stehen nicht zu Unrecht derzeit auf dem dritten Rang der zweiten Liga. Dennoch gilt der FCK als Erstligist natürlich als Favorit, eine leichte Aufgabe wird es dennoch nicht werden - auch wenn in dieser Saison mit Arminia Bielefeld und dem VfL Osnabrück schon zwei Zweitligisten aus dem Wettbewerb gekegelt wurden. Im Vergleich dazu ist der MSV allerdings ein größeres Kaliber. Eine bessere Leistung als in Osnabrück oder in der ersten Halbzeit von Koblenz wird also wohl nötig sein.

Der MSV, der am Wochenende nur zu einem 1:1 in Ingolstadt kam, erreichte das Viertelfinale mit Siegen über Lübeck, Halle und einem 2:1-Erfolg beim 1.FC Köln. Die Elf von Trainer Sasic weiß also, wie man einen höherklassigen Vertreter aus dem Wettbewerb kickt.

Die Personalsituation

FCK-Trainer Marco Kurz hat die Qual der Wahl, nur Jan Simunek und Ilian Micanski fallen verletzungsbedingt aus. Als Sturmspitze wird Srdjan Lakic auflaufen, der mit sieben von zehn Pokaltoren einen herausragenden Anteil am Viertelfinaleinzug hat. Ob Kurz in der erprobten 4-2-3-1-Taktik spielen lässt oder gegen den unterklassigen Gegner - wie in Koblenz - mit zwei Angreifern operiert, scheint noch offen. Sollte ein zweiter Stürmer auflaufen, so wird dies wohl Adam Nemec sein.

Kurz' Pendant Sasic muss möglicherweise auf zwei Stützpfeiler seiner Elf verzichten: Stürmer Srdjan Baljak (Muskelfaserriss) und Julian Koch (Knochenprellung) stehen auf der Kippe und werden wahrscheinlich nicht auflaufen können. Aufpassen sollte man auf den riesigen Stefan Maierhofer, besser wäre es noch, gar keine Flanken zuzulassen und auch Freistöße von Außen zu vermeiden. So oder so müssen die „Langen“ in der Lautrer Abwehr stets aufmerksam sein, denn Lauterns Ex-Trainer arbeitet bekanntlich gerne mal mit hohen Bällen.

Die Statistik

Im DFB-Pokal steht es 3:2 für den „Betze“, die letzten 3 Aufeinandertreffen wurden dabei alle gewonnen. In Duisburg selbst sieht es allerdings generell weniger gut für die Rot-Weißen aus: Fünf Siege, 14 Unentschieden und 14 Niederlagen stehen hier zu Buche. Der letzte Sieg wurde 1994 errungen, wobei „erballert“ richtiger wäre: 7:1 hieß es damals für den FCK, der höchste Auswärtssieg der Lautrer Bundesligageschichte. Die letzten fünf Spiele an der Wedau endeten alle Unenschieden.

Fan-Infos

Der MSV rechnet mit knapp 25.000 Zuschauern, davon werden sicherlich 3.000 die Roten Teufel nach vorne schreien. Wer sich neben Schal und Trikot optisch als Lautrer outen möchte, der kann Fahnen mit einer Höhe von 1,50 Meter mitbringen. Doppelhalter sowie Zaunfahnen sind im Wedaustadion hingegen nicht gestattet.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Ein Spiel in einer K.O.-Runde ist immer etwas Besonderes. Für den Verein und auch für die Spieler ist es eine große Chance, wir haben uns dieses Spiel hart erarbeitet und wollen jetzt natürlich auch ins Halbfinale einziehen.“

Rechtsaußen Oliver Kirch: „Natürlich wissen wir, was alles noch kommen kann und davon darf man vielleicht auch einmal träumen, aber wir müssen uns jeden weiteren Schritt hart erarbeiten und jetzt denken wir nur an die Partie am Mittwoch.“

Lauterns Ex-Trainer Milan Sasic: „Wir haben uns dieses Spiel verdient. Und wir wollen nicht, dass dies unser Endspiel ist. Wir sind gewappnet.“

Als Mann an der Pfeife hat Dr. Felix Brych die Chance, seinen grotesken Auftritt vom letzten direkten Bundesligaduell beider Clubs vergessen zu machen. Damals verpfiff er im Februar 2006 den FCK in einer selten gesehenen Art und Weise, dennoch holten die Roten Teufel dank der Tore von Daniel Halfar noch einen verdienten Punkt. Diese Saison pfiff Dr. Brych den obligatorischen Sieg des FCK in Köln, wobei er sich durch den schnellsten Platzverweis der Bundesligageschichte in die ewigen Annalen der Liga schrieb.

Das Halbfinale winkt und mit ihm die Chance auf Berlin! Alle haben dieses Ziel vor Augen, ob Spieler, Fans oder Verantwortliche. Nutzt diese Chance, gewinnt in Duisburg und kommt unserem Traum vom Finale einen Schritt näher - die Auslosung fürs Halbfinale findet übrigens am Sonntag um 18:00 Uhr im Rahmen der ARD-Sportschau statt.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Brych (München)

Voraussichtliche Aufstellungen

MSV Duisburg: Yelldell - Kern, Soares, Bajic, Veigneau - Banovic, Sukalo - Yilmaz, Trojan, Sahan - Maierhofer

Ersatz: Herzog, Theißen, Kunt, Grlic, Exslager, Reiche

Es fehlen: Baljak, evtl. Koch

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Kirch, Petsos, Tiffert, Moravek, Ilicevic - Lakic

Ersatz: Knaller, Abel, Jessen, Amri, Bilek, de Wit, Hoffer, Nemec

Es fehlen: Micanski, Rivic (beide Aufbautraining), Simunek (Entzündung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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