Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Frankfurt

Fußball gespielt wird auch noch...

Über die Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15:30 Uhr) wurde im Vorfeld bereits ausgiebig diskutiert. Doch dabei ging es selten um die fußballerischen Aspekte dieses Traditionsduells, sondern mehr um das Drumherum. Aber wie sieht es eigentlich sportlich aus? Wer spielt, wer fehlt, wer geht als Favorit in die Partie?

Die Ausgangslage

Sportlich könnten aus FCK-Sicht zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden - ein Sieg würde einen Schritt nach vorne bedeuten, der nach dem Großteil der bisher gezeigten Leistungen auch verdient wäre, und gleichzeitig würde die Eintracht unten gehalten werden. Aktuell sind die Lautrer allerdings seit fünf Spielen ohne Dreier.

Der Saisonstart der Hessen war ebenfalls eher durchwachsen. Nach den letzten, durchaus erfolgreichen Jahren, sollte ein weiterer Schritt nach vorne gegangen werden, doch krebst die SGE derzeit im Niemandsland der Tabelle herum. Ein Heimsieg, und die Roten Teufel stehen wieder über den gerupften Adlern - und vor anderen Teams, die als vermeintliche Konkurrenten im Abstiegskampf in die Saison gingen!

Die Personalsituation

Weiterhin bleibt die FCK-Truppe von schwerwiegenden Verletzungen verschont, doch neben Jan Simunek fallen mit Chadli Amri und Ilian Micanski zwei Offensivspieler kurzfristig aus. Ansonsten steht Trainer Marco Kurz der gesamte Kader zur Verfügung. Micanski wurde zwar schon als weitere Alternative gehandelt, doch nun wird die Entscheidung über den zweiten Stürmer zwischen Jimmy Hoffer und Adam Nemec fallen. Weitere Positionswechsel sind ebenfalls spekulativ, ob Clemens Walch oder Oliver Kirch, Nemec oder Hoffer, Stiven Rivic oder Kirch - alles ist denkbar.

Kurz' Gegenüber Michael Skibbe, Vizeweltmeister mit Rudi Völler bei der WM 2002, kann wieder auf den häufig verletzten Ex-Lautrer Ioannis Amanatidis zurückgreifen, der bei den Fans der Roten Teufel seit 2005 untendurch ist. Damals schwor er zunächst dem FCK die Treue, meldete sich dann aber krank und wechselte schließlich doch zurück nach Frankfurt. Erstmals kehrt außerdem Halil Altintop auf den Betze zurück, der wiederum bewiesen hat, wie man trotz feststehendem Wechsel alles für seinen Verein gibt. Torgefahr geht von dem Türken allerdings wenig aus: In den vier Saisons nach seinem Wechsel vom FCK nach Schalke traf er insgesamt 19 Mal, also einmal weniger als alleine in seiner letzten Saison am Betze.

Die Statistik

Noch nie endete diese Partie 0:0, die Zuschauer können sich also auf Tore freuen. In der Bundesliga ist die Statistik unglaublich ausgeglichen: Neben 26 Punkteteilungen stehen pro Team 25 Siege zu Buche. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs auf dem Betzenberg endete in der Abstiegssaison mit 1:2 - damals eine doppelte Niederlage sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen. Revanche ist angesagt!

Fan-Infos

Viel diskutiert wurde im Vorfeld über den Aufruf der Frankfurter Ultraszene, der letztendlich aber nur die ohnehin vorhandene Brisanz dieses Spiels nochmals unterstrich und in die Öffentlichkeit brachte. Die Hessen planen den Einsatz von 3.500 Schals, vermutlich mit der Aufschrift „Lauternschweine“, und rufen symbolisch zum „Schlachtfest in Kaiserslautern“ auf. Mit strikter Fantrennung und 850 Polizisten sollen gewaltsame Zwischenfälle vermieden werden, außerdem warben beide Vereine für ein friedliches Derby.

Auf Lautrer Seite ist davon auszugehen, dass die Fans kreative Antworten auf die Ankündigungen aus Frankfurt finden werden. Unter anderem hat die „Generation Luzifer“ einmal mehr eine große Choreographie in der Westkurve geplant. Doch auch so gilt es für jeden einzelnen FCK-Fan, gegen den vermutlich lautstärksten Gästeanhang der letzten Jahre alles zu geben: Schreit 90 Minuten lang, singt und pfeift, und bringt für ein gutes optisches Bild alle verfügbaren Fahnen und Doppelhalter mit!

Insgesamt wird mit 49.780 Zuschauern im dann ausverkauften Fritz-Walter-Stadion gerechnet, es sind nur noch wenige Restkarten verfügbar. Aus Frankfurt werden etwa 7.000 bis 8.000 Fans erwartet.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir haben jetzt zwei Wochen intensiv trainiert, ein gutes Testspiel gemacht und sind optimal vorbereitet auf Eintracht Frankfurt.“

Mittelfeldspieler Ivo Ilivevic: „Jedes Heimspiel ist was Besonderes. Die Fans sind einmalig - sie peitschen uns nach vorne. Das trägt die Mannschaft und hilft, noch ein paar Prozent mehr rauszuholen.“

Ex-Lautrer Halil Altintop: „Ich erwarte super Stimmung und eine heiße Atmosphäre.“

Schiedsrichter Felix Zwayer wird die Partie im Fritz-Walter-Stadion um 15:30 Uhr anpfeifen. Es ist angerichtet für ein heißes Duell auf dem Rasen und auf den Rängen!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Jessen - Ilicevic, Bilek, Tiffert, Kirch (Walch) - Lakic, Hoffer (Nemec)

Ersatz: Trapp, Bugera, Schulz, Walch, Nemec

Es fehlt: Simunek (Aufbautraining), Amri (Sprunggelenksverletzung), Micanski (Muskuläre Probleme)

Eintracht Frankfurt: Nikolov - Jung, Franz, Russ, Tzavellas - Chris, Schwegler, Ochs, Köhler - Altintop, Gekas

Ersatz: Fährmann, Vasoski, Caio, Meier, Fenin, Korkmaz, Heller, Amanatidis

Es fehlen: Bajramovic, Rode

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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