Vorbericht: VfL Osnabrück - 1. FC Kaiserslautern

Selbstvertrauen tanken im DFB-Pokal

Los geht's! Nach einer langen Sommerpause rollt der Ball wieder, der Startschuss für den 1. FC Kaiserslautern fällt im Pokalduell mit dem VfL Osnabrück. Beim Zweitligaaufsteiger wollen die Roten Teufel einen ersten Erfolg feiern, Berlin einen Schritt näher kommen und für finanzielle Mehreinnahmen sorgen. Am wichtigsten ist es jedoch zu sehen, wo man als Mannschaft steht und sich durch einen Sieg Selbstvertrauen zu holen. So wie es in der vergangenen Saison schon optimal klappte.

Die Ausgangslage

Wie wichtig ein Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals sein kann, hat der FCK im letzten Jahr gezeigt. Der Erfolg in Unterzahl bei Eintracht Braunschweig war so etwas wie eine Initialzündung für die Aufstiegssaison, der Treffer von Adam Nemec der Startschuss zu einer tollen Hinrunde. Und auch diesmal wurde mit dem VfL Osnabrück eines der schwersten Lose aus dem Topf gezogen.

Das Spiel an der Bremer Brücke kann also wieder große Bedeutung für die komplette Saison oder zumindest den Start haben. Und zwar für beide Mannschaften, denn auch der VfL wird in der neuen Saison den Klassenerhalt auf der Agenda haben. Da käme ein weiterer Überraschungserfolg gegen eine höherklassige Mannschaft wie in der letzten Saison gegen Dortmund und Hamburg gerade recht. Aber so schön Sensationen im Pokal auch sind, dieses Mal wäre ein Sieg des Favoriten aus der Bundesliga deutlich angenehmer.

Die Personalsituation

So einfach wie in der letzten Saison wird es nicht mehr werden, die Aufstellungen vorherzusagen. Vor allem vor den ersten Spielen sind noch einige Positionen im Kader vakant. Haben die Neulinge die Nase vorn? Oder gehen die Aufstiegshelden mit einem Bonus in die Saison? Es wird spannend, denn auf fast allen Positionen gibt es einen ernsthaften Konkurrenzkampf.

Im Tor wird sich nichts ändern, Tobias Sippel wird hinter der Viererkette stehen, in der wohl drei Positionen vergeben sind: Alexander Bugera auf links, Florian Dick auf rechts und in der Zentrale Kapitän Martin Amedick. Die Frage wird also sein, spielt neben Amedick wie gewohnt Rodnei oder doch Neuzugang Jan Simunek? Tipp: Rodnei hat noch die Nase vorn, Simunek muss sich erst beweisen und bleibt draußen.

Ein dichtes Getümmel gibt es im Mittelfeld. Auf den Außen könnte es auf Oliver Kirch und Chadli Amri hinauslaufen. Hier fehlen am Freitag die Alternativen: Ivo Ilicevic ist noch vom Braunschweig-Spiel gesperrt, Stiven Rivic plagt eine Kehlkopfentzündung. In der Mitte könnte es offensiver aussehen als in der letzen Saison - es sei denn, Trainer Marco Kurz setzt auf Jiri Bilek und Bastian Schulz. Offensiver wäre allerdings die Variante mit Bilek neben Christian Tiffert, der seinen Part weiter vorne spielen würde. Hier stünde auch Jan Moravek parat, der bislang einen guten Eindruck hinterließ und nah an der Mannschaft ist.

Gefüttert werden möglicherweise Srdjan Lakic und Ilian Micanski, die bislang treffsichersten Stürmer in der Vorbereitung. Erwin Hoffer ist noch nicht komplett fit, bewies gegen Aberdeen allerdings schon seinen Torriecher, womit der Matchwinner des Braunschweig-Spiels, Adam Nemec, womöglich nur noch die Nummer 4 im Lautrer Sturm ist. Andererseits waren Micanski und Hoffer am Mittwoch noch im Länderspieleinsatz, was Nemec' Chancen wieder leicht erhöhen könnte. Es ist also noch einiges offen bezüglich der ersten Aufstellung in der neuen Saison!

Auch die Gastgeber sind naturgemäß noch schwer einzuschätzen. Wie die Elf von Trainer Karsten Baumann auflaufen wird, ist aus der Entfernung nur schwer zu beurteilen - wenn schon die eigene Aufstellung nicht wirklich vorhersehbar ist. Gut verstärkt hat sich der VfL allerdings, nach einem abeschließenden 1:1 im Test gegen Bundesligist Hannover 96 scheint das Team gewappnet für die kommende Saison. Spieler wie Momo Diabang, Nicky Adler oder Sebastian Tyrala kennt man mehr oder weniger aus der Bundesliga, nicht mehr dabei ist hingegen Oldie Thomas Reichenberger. Gegen Lautern fehlen wird der Ex-Saarbrücker Henrich Bencik, weshalb Osnabrück statt mit zwei echten Stürmern mit einer hängenden Spitze auflaufen könnte.

Die Statistik

Im DFB-Pokal trafen beide Clubs noch nie aufeinander. Bislang gab es vier Spiele in der zweiten Liga - dreimal siegten die Roten Teufel, einmal der VfL. Und stets gingen die Spiele zu Null aus, der erste Treffer war also immer vorentscheidend.

Fan-Infos

Der VfL könnte durchaus ein ausverkauftes Stadion an der Bremer Brücke vermelden, es gibt nicht mehr viele Karten für das Flutlichtspiel am Freitagabend. Auch viele Lautrer werden den Weg nach Niedersachsen antreten.

Etwas Ärger gab es in Bezug auf die erlaubten Fan-Utensilien. Nachdem in Osnabrück das sogenannte „St. Pauli-Modell“ eingeführt wurde, wonach fast alle Materialien erlaubt sind, bastelte der FCK-Fanclub Frenetic Youth eine Choreographie für den Gästeblock. Auf der abschließenden Sicherheitsbesprechung wurde dieses Modell dann aber völlig überraschend gekippt, so dass die Durchführung der geplanten Choreo leider nicht mehr möglich ist. Ansonsten sind erlaubt fünf große Schwenkfahnen, kleine Fahnen bis zu einer Stocklänge von 1,50 Meter und Doppelhalter - Zaunfahnen müssen vor Spielbeginn beim FCK-Fanbeauftragten Christoph Schneller abgegeben werden, der sich um das Aufhängen kümmern wird.

Für die Heimreise wird außerdem darauf hingewiesen, dass Eintracht Frankfurt zeitgleich beim SV Wilhelmshaven (ca. 160 Kilometer entfernt von Osnabrück) spielt. Insbesondere im Fall einer Verlängerung könnte es also zu Überschneidungen kommen, weshalb an Autobahnraststätten auf Fanschals und FCK-Fahnen geachtet werden sollte.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Die ersten, die die Mannschaftsaufstellung erfahren, werden die Spieler sein - und zwar am Spieltag.“

Neuzugang Christian Tiffert: „Wir haben viel und hart trainiert. Ich bin zwar lange genug dabei, um zu wissen, dass die Testspiele nicht wirklich zählen. Aber dennoch glaube ich: Es sieht gut aus!“

VfL-Trainer Karsten Baumann: „Wir sind wie immer bereit und haben auch gegen Kaiserslautern eine Chance. Vor unserem Publikum wird es für jeden Gegner schwer.“

Es kann also endlich losgehen... falsch: Endlich geht es los! Schritt 1 auf dem Weg nach Berlin und in eine geile Saison. Anschnallen, der Betze kommt!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)

Voraussichtliche Aufstellungen

VfL Osnabrück: Berbig - Schnetzler, Barletta, Nickenig, Tauer - M. Heidrich, Tyrala - Siegert, Lindemann, Krük - Kotuljac

Es fehlen: Engel, Bencik

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Amri, Bilek, Tiffert, Kirch - Lakic, Micanski

Es fehlen: Ilicevic (Rotsperre), Rivic (Kehlkopfentzündung), de Wit (Aufbautraining) 9ab0b790f49f46d68c03c713af0603d8

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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