Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - FC Augsburg

Nie mehr zweite Liga!

Sonntag, der 9. Mai 2010. Auf dieses Datum warten die Fans des 1. FC Kaiserslautern nun schon seit vier Jahren, seit dem Abstieg aus der Bundesliga. Auf das letzte Spiel im Unterhaus, zu Hause, vor vollen Rängen. Es heißt Abschied nehmen, mit mehr als einer Freudenträne. Ein Abschied, der nicht schwer fällt und mit der Meisterschaft in Liga zwei einen optimalen Ausklang finden soll. Gegner im Fritz-Walter-Stadion ist der FC Augsburg.

Die Ausgangslage

Die Ausgangslage ist noch klarer als vor dem Auswärtsspiel in Koblenz: Gewinnt Mitaufsteiger St. Pauli alkoholgeschwängert nicht gegen das Überraschungsteam aus Paderborn, ist es völlig egal, wie der FCK gegen den sicheren Relegationsteilnehmer Augsburg spielt. Aber wieso sollen wir feiern, weil andere patzen? Ein gutes Spiel der Roten Teufel, garniert mit einem Sieg und möglichst vielen Toren, das wäre der perfekte Ausklang einer grandiosen Saison und der sichere Gewinn der Schale für den Zweitligameister. Also, noch einmal alles geben - und zwar Spieler wie auch Fans. Lasst uns die Liga im Freudentaumel verlassen!

Für Augsburg geht es in der Partie eigentlich nur um eins: Möglichst nichts riskieren. Weder Sperren noch Verletzungen, denn der FCA möchte seine Chance nutzen und die Bundesliga durch die Hintertür Relegation erreichen.

Die Personalsituation

Der FCK kann wieder auf alle Spieler außer Pierre de Wit zurückgreifen, also auch auf die in Koblenz gesperrten Sidney Sam und Alexander Bugera sowie den geschonten Jiri Bilek. Somit darf die bestens funktionierende Viererkette zum Saisonabschluss wieder ihr Können beweisen und „Kampfhund“ Bilek das Mittelfeld umpflügen. Auch der zur Nationalmannschaft berufene Torwart Tobias Sippel wird wieder zwischen den Pfosten stehen. Im Sturm hat sich Srdjan Lakic wohl gegen Adam Nemec durchgesetzt, sechs Tore in der Rückrunde gegenüber keinem des fleißigen Slowaken geben hier mit den Ausschlag.

Verabschieden werden sich die FCK-Fans auf jeden Fall von Erik Jendrisek, der letztmals im roten Jersey das Feld betreten wird. Nächste Saison spielt der WM-Teilnehmer für Schalke 04. Auch Moussa Ouattara, der in dieser Saison keinen Einsatz bekommen hat, wird vor dem Spiel verabschiedet. Gefeiert werden wird außerdem Kapitän Martin Amedick, der von der „Rheinpfalz“ erneut zum FCK-Spieler der Saison gekürt wird.

Der FCA wird womöglich auf seine drei mit vier gelben Karten vorbelasteten Spieler Jens Hegeler, Stefan Buck und Jonas de Roeck verzichten, um sie sicher in der Relegation einsetzen zu können - denn auch dort zählen die Verwarnungen aus der ablaufenden Saison. Verletzungsbedingt fehlen auch die Stützen Youssef El Akchaoui, Nando Rafael, Elton da Costa, Andrew Sinkala sowie Kapitän Uwe Möhrle, wodurch der frühere Kapitän der Roten Teufel, Axel Bellinghausen, von Beginn an auflaufen wird. Ob einer der speziellen Lieblinge der Lautrer Fans, Michael Thurk, der noch aus seinen Zeiten bei Mainz 05 und Eintracht Frankfurt „verehrt“ wird, von Anfang an dabei ist oder nicht, ist nicht gesichert - eventuell wird er geschont.

Augsburgs Trainer Jos Luhukay wird also sein Team so aufstellen, dass die Relegation nicht durch Sperren und Verletzungen aufs Spiel gesetzt wird. Ob die Mannschaft dann „volle Pulle“ gehen wird oder sich schont, weiß man nicht. Dennoch bedeutet dass für die Lautrer Jungs nicht, dass sie den FCA so einfach im Vorbeigehen aus dem Stadion ballern können, daher sind noch ein letztes Mal 90 Minuten Power gefragt. Danach kommt eine lange Pause und das Team von Trainer Marco Kurz kann sich bald in den Urlaub verabschieden.

Die Statistik

In der zweiten Liga gab es bei diesem Aufeinandertreffen noch keinen Auswärtssieg, weder auf dem Betzenberg noch in der Fuggerstadt. Nach der Statistik ist nun ein FCK-Sieg fällig: je ein Unentschieden in beiden Städten, dazu drei Heimsiege für Augsburg und zwei für den FCK stehen zu Buche. Außerdem ist noch eine Revanche für die höchste Saisonniederlage, das 1:4 im eisig kalten Hinspiel, fällig!

Fan-Infos

Und wieder kommen 50.000 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion, sensationell! Seit Monaten ist die Partie ausverkauft, nun gibt es allerdings wieder ein paar Restkarten aus dem Gästekontingent. Wie schon gegen Rostock können sich Kurzentschlossene noch mit ein paar Karten eindecken, ein Anruf beim Ticketservice genügt - solange es die Karten noch gibt!

Einen Aufruf gibt es von der „Generation Luzifer“, die eine denkwürdige Choreographie zum Aufstieg vorbereitet hat und die Unterstützung aller Fans erhofft. Bringt also eure Fahnen mit, taucht die Westkurve in ein unvergleichliches Bild!

Außerdem plant die „Perspektive FCK“ einen großen Bannermarsch zum Erhalt des Stadionnamens. Treffpunkt: 13:00 Uhr am Bahnhofsvorplatz, dort werden auch die bereits bekannten Motto-Shirts verkauft.

Nach dem Spiel ist schließlich eine große Aufstiegs- und hoffentlich Meisterfeier am Rathausplatz geplant. Zuvor weist der Verein ein weiteres Mal darauf hin, dass ein Platzsturm unterlassen werden soll - zu groß ist die Angst vor Sanktionen von Seiten des strafwütigen DFB, außerdem soll die Meisterschale im Erfolgsfall auf dem Spielfeld übergeben werden und nicht auf der Tribüne.

O-Töne

FCK-Kapitän Martin Amedick: „Wir haben nach Rostock etwas gutzumachen!“

Augsburgs Trainer Jos Luhukay: „Wir können uns in diesem Spiel Selbstvertrauen für das Saisonfinale in der Relegation holen.“

Wenn Schiedsrichter Knut Kircher um 16:45 Uhr abpfeift ist nicht nur die unsägliche Zeit in der zweiten Liga endlich vorüber, nein, Marco Kurz hätte es dann geschafft, als erster Trainer seit Andreas Brehme 2001/02 vom ersten bis zum letzten Spieltag Trainer des FCK zu sein. Und das hat er sich auch redlich verdient! Chapeau, Marco!

Und nun - lasst uns die zweite Liga so verlassen, wie wir in der nächsten Spielzeit die erste rocken wollen. Laut und euphorisch! Gebt alles!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Steinhöfer, Bilek, Mandjeck, Sam - Jendrisek, Lakic

Ersatz: Robles, Hornig, Schulz, Pavlovic, Ilicevic, Paljic, Fuchs, Nemec

Es fehlen: de Wit (Kreuzbandriss)

FC AugsburgJentzsch - Reinhardt, Khizaneishvili, Schick, Bellinghausen - Ndjeng, Brinkmann, Baier, Traore - Thurk, Hain

Ersatz: Kruse, Buck, Hegeler, de Roeck, Sukalo, Szabics, Torghelle

Es fehlen: El Akchaoui, Schick, Sinkala, Strauß, Rafael, Möhrle, da Costa

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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