Vorbericht: RW Oberhausen - 1. FC Kaiserslautern

Der nächste Schritt ins Oberhaus?

Ostersonntag, regnerisches Wetter, altes Stadion, enge Kabinen: Laut dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz wird das Gastspiel in Oberhausen ein Meilenstein in dieser Saison. Ein Spiel, in dem die Mannschaft zeigen kann, ob sie auch unter solchen Voraussetzungen besteht und bereit ist, einen weiteren wichtigen Schritt zu gehen. Rot-Weiß Oberhausen empfängt den 1.FC Kaiserslautern - und mit ihm mindestens 4.000 Fans der Roten Teufel.

Die Ausgangslage

Der Traum einiger FCK-Fans - „In Oberhausen ins Oberhaus“ - wird zwar nicht erfüllt, aber ein wichtiger Schritt kann dennoch vollzogen werden. Mit einem Sieg wären es weiterhin mindestens acht Punkte, die den „Betze“ vom Relegationsplatz trennen. Bei dann noch zu erringenden 15 Zählern und dem direkten Aufeinandertreffen von St. Pauli und Augsburg wären wir nicht nur mit einem Bein, sondern schon fast mit dem halben Körper in der Bundesliga. Doch auch ein Unentschieden bedeutet keinen Beinbruch, für solche Fälle hat sich unsere Truppe ja schließlich den großen Vorsprung erspielt. Außerdem spielt St. Pauli am Montag noch in Düsseldorf - und das man da nicht einfach so im Vorbeigehen 'nen Dreier einsackt, haben wir vor knapp zwei Wochen selnsz erfahren.

Oberhausen, vor dem Hinspiel mit nur vier Zählern Rückstand auf den FCK noch auf Tabellenplatz 6, muss noch zittern. Seither wurden in 17 Spielen nur 14 Punkte ergattert, der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nur noch fünf Punkte. Jeder Zähler ist also wichtig für die Mannschaft von Trainer Bruns. Doch die Heimbilanz ist eher durchwachsen. Es wurden zwar sieben Partien gewonnen, aber auch sechs verloren, bei nur einem Unentschieden. Verglichen mit der Auswärtsbilanz der Roten Teufel (acht Siege bei vier Unentschieden und zwei Niederlagen) ist die Bilanz nicht wirklich furchteinflößend, doch eine Mannschaft im Abstiegskampf ist meistens gefährlich. Es ist zwar ermüdend, immer wieder darauf hinzuweisen, aber die Punktverluste gegen Ahlen, Frankfurt und in Paderborn bestätigen dies. Dennoch, der FCK geht als klarer Favorit in die Partie und kann einen eminent wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg machen. Mal schauen, ob Vorstandsboss Stefan Kuntz nach einem möglichen Sieg wirklich das „A-Wort“ in den Mund nimmt. Angekündigt hat er es bereits nach dem fulminanten 4:0-Erfolg gegen 1860 München. Ob dies nur aus der Euphorie heraus gesagt wurde oder ob Kuntz nun wirklich nicht mehr an dem Wort vorbeikommt, sehen wir dann am Sonntag. Immerhin wird schon seit Monaten davon gesprochen, dass das Saisonziel frühestens vier bis fünf Spiele vor Schluss neu definiert wird.

Top: Wenn der FCK in der Rückrunde gewinnen konnte, dann stets mit mindestens drei Treffern. Und bei fünf dieser sechs Siege trafen die Roten Teufel zwischen der 87. und 92. Minute - zu Saisonbeginn waren genau diese späten Tore noch eines der wenigen Mankos. Außerdem konnte noch kein Gegner eine FCK-Führung in einen eigenen Sieg umdrehen, nur der MSV Duisburg schaffte es, immerhin noch einen Punkt zu holen. Eine sagenhafte Bilanz!

Die Personalsituation

Vorbei, aus und vorbei. Das erste Mal, am 29. Spieltag, kann FCK-Trainer Marco Kurz nicht auf seine gewohnte Abwehrreihe zurückgreifen. Florian Dick zieht es vor, gelbgesperrt Ostereier zu suchen. Für ihn könnte der vielseitig einsetzbare Markus Steinhöfer auf der rechten Verteidigerposition agieren, was den Platz vor ihm für Ivo Ilicevic frei machen würde, der bei seinem Kurzeinsatz gegen die Löwen mit einem herrlichen Treffer in der Schlussminute glänzte. Bange muss einem jedenfalls nicht sein, dass die Abwehr nun bröckelt, dafür sind die Spieler zu stark. Und trainiert wurde dieser Fall sicherlich auch unter der Woche, also - ruhig Blut, die Jungs ziehen das locker durch! Ansonsten wird die gewohnte Elf im Niederrheinstadion auflaufen, also auch wieder mit dem „Slowaken-Sturm“ Erik Jendrisek und Adam Nemec, die am Montag brillant harmonierten.

Bei Oberhausen fallen zwar einige Spieler verletzungsbedingt aus, diese spielen jedoch eher eine kleine Rolle in dieser Saison. Somit wird die Stammelf zum Einsatz kommen, also auch mit dem Ex-Lautrer Amateur Ronny König und Mike Terranova, den die Lauternfans seit seinem provokanten Jubel in der letzten Saison „ins Herz geschlossen“ haben. Zusammen haben die beiden neun der 29 Oberhausener Treffer erzielt, nicht gerade viel für ein Sturmduo. Der beste Torschütze, Mittelfeldspieler Stoppelkamp, wird nur auf der Bank erwartet, eine Erkrankung ließ wenig Training in dieser Woche zu.

Die Statistik

In der zweiten Liga gab es bislang drei Partien. Letzte Saison gewann Oberhausen das Heimspiel, während der FCK in dieser Saison auf dem heimischen Platz siegreich war. Das letztjährige Spiel auf dem Betze endete 1:1, ausgeglichene Bilanz also. In der Bundesliga gab es drei Unentschieden und je zwei Heimsiege. Nur der FCK konnte 1971 ein Auswärtsspiel gewinnen, 5:2 endete damals die Partie am 17. Spieltag.

Fan-Infos

Es ist Ostersonntag und über 4.000 rot-weiße Schlachtenbummler werden in der Kanalkurve des Niederrheinstadions erwartet. Einfach überwältigend, findet auch Kapitän Martin Amedick: „Das ist grandios! 4.000 Fans am Ostersonntag, die uns helfen. Absolut beeindruckend.“ Jetzt noch eine beeindruckende Vorstellung auf den Rängen und dem Rasen sowie die Partie gegen Union Berlin am kommenden Samstag wird voll. Erfreulich: Fast alle Fan-Utensilien sind in Oberhausen erlaubt, also lasst die Gästekurve rot-weiß erstrahlen!

Wer noch mehr über das Spiel lesen möchte, dem sei der Vorbericht auf der Internetseite von RWO ans Herz gelegt: „Mit an 100-prozentige Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit - also, anders ausgedrückt: da brennt nix mehr an! - kehren die Barbarossastädter vier Jahre nach dem zweiten Erstliga-Abstieg der Vereinsgeschichte in die Bundesliga zurück. Dorthin, wo der Heimatverein des großen Fritz Walter mit seinem fantastischen Publikum hingehört“.
Das geht runter wie Öl!

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Es ist Wahnsinn, dass uns erneut so viele Fans begleiten. Umso mehr motiviert geht die Mannschaft in diese Partie, die für uns so fast zu einem Heimspiel werden wird.“

Mannschaftskapitän Martin Amedick: „Uns erwartet ein Kampfspiel in Oberhausen. Der Gegner wird aggressiv auftreten und versuchen, mit viel Tempo nach vorne zu spielen.“

FCK-Stürmer Adam Nemec: „Die Fans dürfen gerne träumen, wir müssen uns den Traum erst noch erarbeiten.“

Schiedsrichter ist der Burgdorfer Florian Meyer, der in der letzten Saison den 1:0-Heimsieg über Wehen-Wiesbaden leitete. Anpfiff ist um 13:30 Uhr - ebenso in Augsburg, die gegen Fürth antreten. Also Jungs, macht einen großen Schritt!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf)

Voraussichtliche Aufstellungen

Rot-Weiß Oberhausen: Pirson - Pappas, Miletic, Schlieter, Razic - Landers, Gordon, Kaya, Schmidtgal - Terranova, König

Ersatz: Semmler, Embers, Reichert, Petersch, Stoppelkamp, Schönfeld

Es fehlen: Uster, Heppke, Kruse, Luz, Tullberg

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Steinhöfer, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam, Bilek, Mandjeck, Ilicevic - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles, Damjanovic, Abel, Pavlovic, Fuchs, Lakic, Paljic

Es fehlen: Kotysch, Schulz (beide Reha), de Wit (Kreuzbandriss), Dick (Gelbsperre)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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