Vorbericht: MSV Duisburg - 1. FC Kaiserslautern

Helau, Alaaf... und drei Punkte?

Dieses Karnevalswochenende könnte ein eminent wichtiges für den 1. FC Kaiserslautern werden. Der FC St. Pauli konnte erstmals in der Rückrunde keinen Sieg landen, Fortuna Düsseldorf und der FC Augsburg spielen gegeneinander. Die Verfolger werden an diesem Spieltag also Federn lassen. Und mit einem Auswärtssieg beim MSV Duisburg - ebenfalls ein Aufstiegskandidat - könnte der FCK seinen Vorsprung weiter ausbauen. Für die Rückeroberung der Tabellenspitze würde diesmal sogar schon ein Punkt reichen.

Die Ausgangslage

Und die Serie spricht für den FCK: Zwei 3:0-Siege in Folge, drei Mal am Stück ohne Gegentreffer geblieben und weiterhin Spitzenreiter. Währenddessen hat der MSV Duisburg, mit dem ehemaligen Lautrer Trainer Milan Sasic auf der Kommandobrücke, mit zwei 0:2-Pleiten gegen die direkten Konkurrenten St. Pauli und Düsseldorf erstmal den direkten Anschluss nach oben verloren. Es geht also um viel beim MSV, doch der krasse Fehler des sonst bärenstarken Duisburger Torwarts Tom Starke beim Führungstreffer der Fortuna am letzten Sonntag zeigt, dass auch die Meidericher langsam nervös werden. Denn bei einer erneuten Niederlage wären es mindestens sechs Punkte bis zum Relegationsplatz, da müsste schon eine gewaltige Aufholjagd folgen. Aber dass er so etwas kann, hat Sasic vor zwei Jahren schon einmal bewiesen. Positiv für den FCK: Der MSV Duisburg hat bislang erst einen Gegner aus der Spitzengruppe besiegen können, und zwar die Düsseldorfer zu Beginn der Saison.

Beim FCK sieht es dagegen etwas ruhiger aus, ein Unentschieden im Wedaustadion genügt, um die Pole Position vor dem absoluten Spitzenspiel eine Woche später gegen den FC St. Pauli zu verteidigen, bei einem Sieg wären es sogar schon wieder drei Zähler Vorsprung, auf den vierten Platz könnten es sogar zehn Punkte werden. Also, ein ganz wichtiger Spieltag für die Psyche!

Die Personalsituation

Erstmals könnte es passieren, dass am 22. Spieltag die Abwehrkette gesprengt wird. Sensationell, dass die vier Verteidiger plus Torwart an allen Spieltagen jede Minute auf dem Feld standen, aber interessant wird sein, wer im Fall des Falles für Florian Dick auflaufen wird. Alexander Bugera wird wohl spielen können, aber ein Ausfall würde auch schon reichen, es müssen ja nicht direkt beide Außenverteidiger draußen bleiben. Der Einsatz wird sich am laufenden Wochenende nach einem Härtetest entschieden haben, die Hoffnung auf einen Einsatz von Dick ist auf jeden Fall vorhanden.

Auch Sidney Sam, der kurzzeitig pausieren musste, kann beim Montagsspiel auflaufen - und diese scheinen ihm ja zu liegen, gegen Bielefeld und Aachen bestach der Flügelflitzer jeweils als der entscheidende Torschütze. Ansonsten werden keine Überraschungen bezüglich der Aufstellung erwartet. Sso wird auch Erik Jendrisek, der Matchwinner gegen Paderborn, wieder in der Startaufstellung vermutet - nach seinen Leistungen in Aachen und gegen den Aufsteiger wäre es ja fast schon fahrlässig, ihn draußen zu lassen.

Sasic kann voraussichtlich fast auf die gleiche Mannschaft zurückgreifen wie gegen Düsseldorf, nur Bodzek fällt gesperrt auf jeden Fall aus. Hinter Andersen, einem der besten Verteidiger der Liga, steht noch ein Fragezeichen, er laboriert an einer Grippe. Ansonsten gilt es wohl, möglichst den unsicheren Björn Schlicke ständig zu attackieren, irgendeinen Fehler wird er dann hoffentlich fabrizieren, im Hinspiel war er ebenfalls ein Unsicherheitsfaktor neben dem diesmal wohl nur auf der Bank sitzenden Frank Fahrenhorst. Ansonsten wird Duisburg sicher versuchen das Spiel an sich zu reißen, was unserer Mannschaft liegen sollte, wie die Spiele gegen Ahlen, Aachen und Paderborn zeigten. Wenn unsere Jungs zu Kontern ansetzen, sind sie schwer zu stoppen, daher ist in Duisburg sicher etwas drin. Denn so heimstark sind die Zebras auch nicht, dass man Angst haben müsste: vier Siege, vier Unentschieden und drei Niederlagen stehen zu Buche.


Die Statistik

In der zweiten Liga gab es bislang nur Unentschieden in Duisburg, 0:0 und 1:1, während es auf dem Betze stets zu hohen Ergebnissen kam. In der Bundesliga konnte der FCK 1994 mit 7:1 im alten Wedaustadion gewinnen, es war der höchste Bundesligasieg der Roten Teufel. Dies war auch der letzte Sieg der Rot-Weißen in Duisburg, höchste Zeit also, dass sich was ändert!

Fan-Infos

Es ist natürlich wieder mal eine blöde Anstoßzeit, 20:15 Uhr auswärts, ausgerechnet am Rosenmontag. Letzte Saison gab es an diesem Tag eine 0:2-Niederlage bei St. Pauli, da bedarf es also einer Verbesserung der „Rosenmontagsstatistik“. Und es wollen wieder einmal einige FCK Schlachtenbummler dabei sein, mindestens 1.500 Anhänger der Roten Teufel begleiten ihren Verein und werden ihn sicherlich gut unterstützen.

Insgesamt ist die Resonanz bei dieser Partie eher gering, was auch an den letzten beiden MSV-Spielen lag - der Kredit der Mannschaft bei den Fans ist, wie man aus Internetforen interpretieren kann, stark gesunken. Das fast schon übliche „Heimspiel in Duisburg“ dürfte also machbar sein!

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Trotz unserer guten Tabellensituation müssen wir ein Klasse-Spiel machen. Die Duisburger Mannschaft hat eine hohe Qualität.“

Duisburgs Manager Bruno Hübner: „Der FCK hat eine Top-Innenverteidigung, ist dazu brandgfährlich bei Kontern und eine absolute Macht bei Standardsituationen. Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein. Im Hinspiel haben wir vieles falsch gemacht. Das darf sich zuhause auf keinen Fall wiederholen.“

Duisburgs Trainer Milan Sasic: „Wie ich mich von Kaiserslautern getrennt habe, spielt keine Rolle. Es war eine super Zeit, die Ergebnisse waren top. Über das Zwischenmenschliche will ich aber kein Wort verlieren.“

Schiedsrichter der Partie ist der erfahrene Wolfgang Stark, der zuletzt den 2:0-Auswärtserfolg des FCK bei Union Berlin leitete und wenn wir an den möglichen Foulelfmeter für Union denken, sicher nicht gegen die Roten Teufel gepfiffen hat. Um 20:15 Uhr geht's los, hoffentlich letztmals um diese Uhrzeit in Duisburg.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Stark (Ergolding)

Voraussichtliche Aufstellungen

MSV Duisburg: Starke - Andersen, Schlicke, Tiago, Veigneau - Schindler, Grlic, Tiffert, Tararache, Sahan - Baljak

Ersatz: Herzog, Fahrenhorst, Ben-Hatira, Adler, Caiuby, Vidosic

Es fehlt: Bodzek

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam, Bilek, Mandjeck, Ilicevic - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles, Damjanovic, Pavlovic, Fuchs, Steinhöfer, Lakic, Paljic

Es fehlen: Kotysch (Reha) Abel (Knieverletzung), Schulz (Kreuzbandverletzung), de Wit (Kreuzbandriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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