Vorbericht: Alemannia Aachen - 1. FC Kaiserslautern

Lauterns erster Auftritt am neuen Tivoli

Letzte Woche stand an dieser Stelle, dass noch nichts passiert ist. Heute stimmt das so nicht mehr, denn in der Tabelle steht der am Freitag siegreiche FC St. Pauli mittlerweile vor dem FCK - und nur ein Auswärtssieg bei Alemannia Aachen bedeutet die Verteidigung des ersten Tabellenplatzes. Und auch wenn die letzten Spiele enttäuschend liefen: ein Sieg bei den Schwarz-Gelben ist durchaus nicht unmöglich!

Die Ausgangslage

Denn Aachen hat ein Problem, dass viele Mannschaften in neuen Stadien kennen: Es läuft noch nicht so ganz im neuen Zuhause. Vier Heimsiege bei drei Niederlagen - unter anderem 1:4 gegen Union Berlin und 0:2 gegen Rot-Weiß Ahlen - machen deutlich, dass die Heimstärke der Alemannia noch nicht vom alten in den neuen Tivoli transferiert wurde. Zuletzt gab es jedoch einen Heimsieg gegen den KSC, in der aktuellen Tabelle steht Aachen auf dem elften Platz. 26 Punkte sind bescheiden und bedeuten keine Gefahr nach unten und wenig Anlass zur Hoffnung auf einen der ersten drei Plätze.

Der 1. FC Kaiserslautern hingegen steht noch gut da. Ein Sieg und der Vorsprung auf den vierten Platz beträgt wieder neun Punkte, die Niederlagen von Duisburg, Bielefeld und Düsseldorf können also von großer Bedeutung sein. Außerdem kommt der FC Augsburg mit großen Schritten von hinten heran, mit 37 Punkten liegen die Fuggerstädter mittlerweile auf dem Relegationsrang und scheinen schon nach ganz oben zu schielen. Daher wäre ein FCK-Sieg von enormer Wichtigkeit, denn der Februar hat es in sich - es warten unter anderem noch Duisburg und St. Pauli auf die Roten Teufel. Und da wäre ein Punktepolster durchaus nicht zu verachten! Also, es ist noch nichts entscheidendes passiert, aber bei einer weiteren Auswärtspleite wird es langsam wieder spannend. Zu spannend, wenn wir an die hervorragende Ausgangslage zurückdenken, die wir Mitte Januar noch innehatten. Also, her mit der Trendwende, Jungs!

Die Personalsituation

Ganz wichtig: Georges Mandjeck ist wieder da! Der Kameruner Internationale erreichte mit seinem Land das Viertelfinale beim Afrika-Cup und kommt sicher mit einer guten Portion Selbstvertrauen nach Kaiserslautern zurück, sein Einsatz am Montag ist durchaus im Bereich des Möglichen. Ansonsten wird das zentrale Mittelfeld wieder von Jiri Bilek neben Pierre de Wit beackert, während auf den Außen wieder die offensive Flügelzange Sidney Sam und Ivo Ilicevic für Verwirrung und schnelle Vorstöße sorgen soll. Der Experiment mit Sam im Sturm und Danny Fuchs auf links ging gegen Ahlen chief, weshalb die Rückkehr von Erik Jendrisek (Beckenprellung) und Adam Nemec (Gelbsperre) dazu genutzt wird, wieder auf das erfolgreiche System der Hinrunde zu bauen. Das gilt natürlich auch weiter für die Abwehr, die auch im 20. Punktspiel in Folge in gewohnter Formation auflaufen wird.

Und zwar gegen eine stark dezimierte Aachener Mannschaft. Trainer Krüger hat große Verletzungssorgen, es scheint fast so, als falle pro Woche ein weiterer Spieler aus. Neben den Stammkräften Junglas und Achenbach fallen auch alte Aachener Recken wie Plaßhenrich und Stehle aus, der Ex-Lautrer Aimen Demai steht noch auf der Kippe. Dafür wird mit einem Einsatz des dänischen Neuzugangs Jepsen gerechnet, der in den 90er Jahren auch mal beim HSV unter Vertrag stand. Der beste Aachener Torschütze der letzten Saison, der frühere Lautrer Stürmer Benjamin Auer, kommt vielleicht wie in St. Pauli letzten Samstag nur von der Bank. Auf jeden Fall spielt im zentralen Sturm der Torschütze und Provokateur aus dem Hinspiel, Gueye.

Die Statistik

Seit dem Abstieg der Alemannia aus der ersten Liga konnte der FCK noch keinen Punkt am Tivoli entführen. Letztes Jahr gab es ein 1:0, zuvor ein knappes 2:1 für die „Kartoffelkäfer“. Da es bei dieser Spielpaarung noch nie einen Auswärtssieg gab - weder in Aachen noch auf dem Betze - wird es mal Zeit, mit dieser Tradition zu brechen. Wichtig wäre es!

Fan-Infos

Das Stadion ist neu, der Anfahrtsweg allerdings nicht. Die neue Heimstätte der Alemannia steht quasi direkt neben dem alten Tivoli, alles beim Alten also. Das Stadion ist allerdings das komplette Gegenteil im Vergleich zur offenen und windigen Spielstätte der letzten Jahrzehnte, ein grell gelbes und überdachtes Stadion. Bislang brachte es dem TSV nicht unbedingt viel Glück. Die erwarteten 1.500 Fans, die den FCK auch am Montag begleiten werden, können auf jeden Fall mit einer besseren Akustik als vorher rechnen, der Charme des ursprünglichen Fußballs ist allerdings verflogen.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Wir freuen uns riesig auf die Partie. Aachen wird mitspielen, dadurch sehe ich mehr Räume für uns. Die Mannschaft geht in die richtige Richtung, wir wollen ein gutes Spiel machen.“

Aachens Trainer Krüger: „Gegen den Tabellenführer zuhause anzutreten, das hat schon seinen Reiz. Wenn es dann noch der FCK ist, ist es umso reizvoller.“

Schiedsrichter ist Lutz Wagner, der um 20:15 Uhr in seine Pfeife blasen wird um das Spiel zu starten. Hoffen wir auf ein gutes Händchen und keine Fehlentscheidungen.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Wagner (Kriftel)

Voraussichtliche Aufstellungen

Alemannia Aachen: Stuckmann - Demai, Herzig, Olajengbesi, Jepsen - Adlung, Fiel, Kratz, Milchraum - Auer, Gueye

Ersatz: Hohs, Szukala, Burkhardt, Casper, Nemeth, Polenz, Uludag

Es fehlen: Junglas, Achenbach, Daun, Plaßhenrich, Stehle

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam, Bilek, de Wit (Mandjeck), Ilicevic - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles, Damjanovic, Pavlovic, Mandjeck (de Wit), Fuchs, Steinhöfer, Lakic, Paljic

Es fehlen: Kotysch (Reha), Abel (Knieverletzung), Schulz (Kreuzbandverletzung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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