Vorbericht: Greuther Fürth - 1. FC Kaiserslautern

Der Countdown läuft

Als der 1. FC Kaiserslautern vor einem Jahr als Tabellen-2. in die Rückrunde startete, waren alle Fans der Roten Teufel voller Hoffnung, dass das dritte Jahr zweite Liga in Folge auch das letzte sein wird. Es kam leider anders, der FCK brach in der Rückserie ein und landete unter ferner liefen. Dieses Jahr ist das Umfeld noch euphorischer, die phänomenale Hinrunde macht Appetit auf mehr - und dieses Wochenende geht es endlich wieder los.

Die Ausgangslage

Wir erinnern uns noch gut an die mulmigen Gefühle vor dem Saisonauftakt: Schlagen die Transfers ein? Spielt die Mannschaft unter Trainer Marco Kurz attraktiveren und beständigeren Fußball? Wird der FCK dieses Jahr wieder vorne mitmischen oder steht uns eine durchschnittliche oder gar schlechte Saison bevor? Heute sind wird alle schlauer, nach einer grandiosen Hinrunde grüßen die Roten Teufel von ganz oben, mit neun Punkten Vorsprung vor dem vierten Platz und den besten Aussichten. Das haben wohl die wenigsten erwartet, umso schöner ist es, dass die Mannschaft alle Trümpfe in der Hand hat, um den größten Wunsch der Fans endlich umzusetzen - die Rückkehr ins Oberhaus!

Und dabei hilft jeder Sieg, jeder Punkt weiter. In Fürth kann außerdem der missglückte Hinrundenabschluss in Augsburg vergessen gemacht werden. Die unglückliche 1:4-Packung wurde sicherlich professionell aufgearbeitet und die Roten Teufel werden weiterhin selbstbewusst auftreten und auch in der Fremde auf Sieg spielen. Vorne schnell und attraktiv, hinten sicher und abgeklärt. Und wenn der Auftakt in Fürth gelingt und drei Punkte mitgebracht werden, dann wird jeder erkennen: Der Aufstieg ist keine Utopie aus der Hinserie, sondern realistisch - denn eins steht fest, wie auch Tobias Sippel anmerkte: Der FCK ist schon viel zu lange in der zweiten Liga!

Ganz anders sieht es bei den Franken aus. Eine schlechte Hinrunde kostete Trainer Benno Möhlmann den Job, zum dritten Mal trennen sich die Wege von Fürth und Möhlmann. Seine Wohnung sollte er dennoch nicht kündigen, wer weiß, ob er nicht bald wieder am Ronhof tätig sein wird. Nun hat jedoch erstmal Mike Büskens, einer der „Eurofighter“ aus Schalke, das Sagen und wird natürlich alles daran setzen, in der Rückrunde mehr als die bisherigen 19 Punkte zu sammeln. Denn damit steht die SpVgg nur auf dem 15. Rang, nur sechs Punkte vor dem Relegationsplatz. Dabei wurden fünf der letzten sechs Spiele verloren, zu Hause warten die Kleeblätter schon seit Monaten auf einen Sieg. Ob Augsburg, Karlsruhe, Aachen, Duisburg oder Koblenz, sie alle konnten schon drei Zähler vom Ronhof entführen. Das macht Mut, dass der FCK auch weiterhin keine Zweitliganiederlage in Fürth kassiert. Und als beste Auswärtsmannschaft der Liga wird man sicherlich auch selbstbewusst in die Partie gehen.

Die Personalsituation

Das Management des FCK blieb auch in der kurzen Winterpause nicht untätig und so wurde mit Markus Steinhöfer ein neuer Spieler verpflichtet, Pierre de Wit unterschrieb bereits zuvor einen Vertrag in der Pfalz. Und beide Spieler werden voraussichtlich in Fürth von Beginn an auflaufen. Durch die Ausfälle von Bastian Schulz (Kreuzbandverletzung) und Georges Mandjeck (Afrika-Cup und Gelbsperre) stellt sich das zentrale Mittelfeld mit de Wit und Jiri Bilek quasi von selbst auf, wobei die Ausrichtung durch den Neuzugang aus Leverkusen durchaus offensiver sein könnte als in der Hinrunde. Seine Fähigkeiten im Spiel nach vorne sind bekannt, ein reiner Zerstörer und Aufbauspieler wie die anderen zentralen Spieler ist er nicht, was den FCK noch schwerer auszurechnen macht. In der Hinrunde war das Offensivspiel sehr stark auf die Flügel ausgelegt, nun strahlt das gesamte Mittelfeld Angriffsstärke aus. Ein Pluspunkt für de Wit!

Währenddessen leistet sich Steinhöfer mit dem Ex-Fürther und erstem Saisontorschützen Ivo Ilicevic ein spannendes Rennen um den Platz auf der rechten Außenbahn und scheint die Nase leicht vorne zu haben, seine Leistungen im Training und auch in den Testspielen gegen Mainz und Hoffenheim machen Lust auf mehr. In Fürth wird auf jeden Fall Steinhöfer spielen und so mit einem kleinen Vorsprung in die Rückrunde starten, da Ilicevic mit einer Sprunggelenksverletzung ausfällt.

Während sich die Abwehr aus Leistungsgründen von selbst aufstellt, herrscht auch im Sturm ein gesunder Konkurrenzkampf. Erik Jendrisek, Adam Nemec und Srdjan Lakic kämpfen um ihre Position, alle sind bedenkenlos einzusetzen. Lakic hat seine Ambitionen nach seiner Einwechslung gegen Mainz nochmals unterstrichen, aber vermutlich setzt Kurz noch auf das Duo der Hinrunde, also auf den „Slowaken-Sturm“. So oder so, die Angreifer müssen ein wenig effizienter agieren als noch in den ersten 17 Spielen, dann ist es auch vollkommen egal, wer aufläuft.

Keine großen Verletzungssorgen auch bei Mike Büskens. Von den Stammspielern der Hinrunde wird nur Mokhtari ausfallen, dazu kommt Ergänzungsspieler Prib. Ob Christian Rahn auflaufen kann ist noch nicht klar. Bei einem Blick auf die mögliche Aufstellung fallen als gefährliche Spieler das Sturmduo Nöthe und Allagui auf, die mit jeweils sieben Treffern die Hälfte der 28 Fürther Tore erzielen konnten. Stellt man diese beiden sicher zu, dann strahlen die Kleeblätter weniger Gefahr aus, dies sollte also ein Hauptziel in der Defensivarbeit darstellen. Und dann gibt es ja noch den Spieler mit der Nummer 33, Marco Caligiuri, dem man als FCK-Fan die extrem unsportliche Schwalbe im Duisburger Trikot beim 2:2 in der Abstiegssaison nie verzeihen wird. Da wird sich hoffentlich unser Abräumer Bilek mal drum kümmern.

Die Statistik

Drei Spiele in den letzten drei Zweitliga-Jahren, von denen der FCK zwei mit jeweils 1:0 gewinnen konnte und ein 2:2, stehen zu Buche. Ein drittes 1:0 darf ruhig folgen.

Fan-Infos

Mehr als 2.500 Lauternfans werden wieder einmal die Gästeblöcke in einem Auswärtsspiel bevölkern und eine prächtige Stimmung entfachen. Hinter einem der Tore im Ronhof wird es also rot-weiß erstrahlen, laut werden und nach dem Abpfiff hoffentlich der Ausbau der Tabellenführung gefeiert werden. Gästeblock sowie Sonderzug sind ausverkauft und die FCK-Fans haben sich bereits eine kleine optische Aktion zur Unterstützung ihrer Mannschaft ausgedacht.

Fürths Trainer Büskens erhofft sich zwar einen Anschub durch die eigenen Fans, aber gegen enthusiastische Lautrer Schlachtenbummler wird es schwer sein, Herr im Hause zu bleiben! Immerhin wird fast das halbe Publikum dem Gastverein die Daumen drücken, was man auch nicht alle Tage hat.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Kurz: „Fürth ist eine spielerisch starke Mannschaft, die vor allem in der Offensive sehr gut besetzt ist. Wir treffen auf einen sehr guten Gegner, der wie wir gut in die Rückrunde starten möchte“.

Außenverteidiger Florian Dick: „Fürth hat eine eher durchwachsene Vorrunde gespielt, hat einen neuen Trainer und ist somit unberechenbar“.

Fürths Trainer Büskens: „Ich habe bei der Mannschaft Eifer und Begeisterung gesehen. Alle wollen gegen Lautern gewinnen“.

Schiedsrichter ist Markus Schmidt, der um 13:00 Uhr in seine Pfeife blasen wird, um das Spiel zu starten. Hoffen wir auf ein gutes Händchen und keine Fehlentscheidungen.

Also dann, auf geht's zur hoffentlich letzten Rückrunde in der zweiten Liga für den FCK, der Countdown läuft!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)

Voraussichtliche Aufstellungen:

Greuther Fürth: Loboue - Schröck, Biliskov, Mauersberger, Rahn - Caligiuri - Nehrig, Haas, Müller - Allagui, Nöthe

Ersatz: Kruse, Grün, Falkenberg, Karaslavov, Fürstner, Ghasemi-Nobakht, Sararer, Sailer, Schahin

Es fehlen: Fejzic, Meichelbeck, Mokhtari, Prib, Wörle, evtl. Rahn

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam, Bilek, de Wit, Steinhöfer - Nemec, Jendrisek

Ersatz: Robles, Damjanovic, Pavlovic, Fuchs, Lakic, Paljic

Es fehlen: Hornig (Rückstand), Kotysch (Reha), Abel (Knieverletzung), Schulz (Kreuzbandverletzung), Mandjeck (Afrika-Cup und Gelbsperre), Ilicevic (Sprunggelenksverletzung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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