Gradmesser nach der Länderspielpause

Länderspielpausen sind doch echt nervig. Da ist man gerade wieder richtig heiß auf Fußball geworden und schon heißt es wieder: Spielfreies Wochenende! Nee, muss echt nicht sein, aber zum Glück ist das jetzt erstmal überstanden und der nächste Spieltag naht. Zu Gast auf dem Betze ist mit dem MSV Duisburg einer der Topfavoriten auf den Aufstieg - also ein echter Gradmesser und Fingerzeig für die kommenden Wochen, denn die Zebras sind zur Zeit in richtig guter Form.

Die Ausgangslage

Doch dies gilt ebenso für den 1.FC Kaiserslautern, trotz zweier siegloser Spielen in Folge, die zumindest nicht verloren wurden. Einen richtigen Ausreißer nach unten gab es bislang nicht und die Mannschaft macht auch nicht den Eindruck als müssten wir am Freitag einen Schritt zurück befürchten oder erwarten.
Dennoch wird der MSV ein richtig harter Brocken werden. Immerhin verloren die Ruhrpottler ihre letzten 12 Auswärtspartien nicht und haben mit Wagner einen Stürmer vorne drin, der zur Zeit trifft wie er will. Fünf Treffer stehen für ihn bislang zu Buche, das ist einer mehr als der gesamte FCK Kader in dieser Saison erreichen konnte. Vielleicht ändert sich das ja schon am Freitag und Wagner geht erstmals in dieser Spielzeit leer aus. Und nach dem Weggang seines Sturmpartners Kouemaha muss sich der U21 Europameister erst einmal umstellen - vielleicht gelingt es ihm noch nicht direkt, besser gesagt hoffentlich. So oder so will der MSV selbstbewusst auftreten und nach Aussage ihres trainierenden Dampfplauderers Peter Neururer auf Sieg spielen. Sollen sie doch auf Sieg spielen, solange sie die drei Punkte nachher trotzdem brav abliefern! Denn ein Heimsieg gegen einen direkten Konkurrenten um die ersten Plätze wäre nicht nur ein Zeichen in Richtung Neururer und Co, sondern eine kleine Kampfansage an den Rest: Sehr her, wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken! Außerdem spränge der FCK mit einem Sieg mindestens auf den dritten Platz. Eine Momentaufnahme zwar nur, aber eine mehr als angenehme! Zumal Neruruers vorwitzige - zwar richtige, aber respektlose - Bemerkung, der FCK sein „keine Übermannschaft“ gerächt worden wäre. Und zwar dort, wo man diese Sprüche am besten ins Leere laufen lässt - auf´m Platz!

Die Personalsituation

Möglicherweise wird zum fünften Mal die gleiche Startaufstellung auf den Rase geschickt, ein Fragezeichen steht eigentlich nur über Erik Jendrisek, der noch am Mittwoch beim Länderspiel der Slowakei weilte. Marco Kurz wird kurzfristig nach einem Gespräch mit Jendrisek entscheiden, ob er eine Alternative für die erste Elf ist. Ansonsten könnte die Stunde für Dragan Paljic gekommen sein, der in seinen Kurzauftritten mächtig Wirbel und viel Werbung in eigener Sache machen konnte. Die restlichen Positionen dürften unverändert bleiben, eine lange nicht gesehene Konstanz im Aufstellungspoker!
Der MSV fährt ohne große Personalsorgen nach Kaiserslautern, nur der Ex-Freiburger Willi ist verletzungsbedingt nicht im Kader, während die Neuzugänge Andersen und Larsen aus anderen Gründen auf ihren ersten Einsatz im Zebratrikot warten müssen. Das die Lautrer Hintermannschaft besonders auf Wagner aufpassen muss ist klar, dies weiß auch Tobias Sippel, der mit Wagner vor ein paar Wochen U21-Europameister wurde und seine Stärken hoffentlich genau kennt und nichts anbrennen lässt. Ansonsten ist die Elf von Neururer recht erfahren, die Abwehrreihe hat mit Fahrenhorst sogar einen zweimaligen Nationalspieler dabei, auch Schlicke und Korzynietz haben einige Bundesligaspiele auf dem Buckel, ebenso die offensiveren Yankov, Tararache und Tiffert. Das wird also kein Zuckerschlecken gegen diese alten Recken!

Die Statistik

Ou, in der zweiten Liga sieht es nicht gut aus gegen Duisburg. Auf dem Betze konnte der FCK noch keinen Zweitligasieg gegen den MSV feiern, 3-8 Tore stehen zu Buche. Es wäre schön, diese Statistik mal ein wenig aufzupeppen! Immerhin stehen in der Bundesliga 20 Heimsiegen nur zwei Siegen des MSV in Kaiserslautern entgegen. Das sieht viel besser aus. Nicht nur das „Bundesliga“...

Fan-Infos

Irgendwie scheinen die FCK Fans noch nicht ganz mitbekommen zu haben, dass ihre Mannschaft erfrischenden Fußball spielt, wirklich den von Marco Kurz proklamierten „ehrlichen Fußball“. Das sollte doch honoriert werden - und dennoch scheinen es nur knapp 30.000 Fans zu werden, die Freitagabend den Weg auf den Betze finden. Sehr schade, immerhin ist 20:30 Uhr an einem Freitag durchaus machbar, außerdem haben Flutlichtspiele auf Deutschlands höchstem Fußballberg einen besonderen Reiz, man denke nur an letzte Saison St. Pauli oder an die Spiele gegen die Bayern 1997 und 1994, auch das 3-2 gegen den KSC 1991 war unter Flutlicht. Also, lasst es euch nicht entgehen, steigt die Stufen hinauf und feuert den FCK an!

O-Töne

FCK Trainer Marco Kurz: „Wir verfolgen am Freitag unser Ziel, und das ist ein Sieg.“

Martin Amedick: „Wir gehen mit Respekt und Motivation in die Partie, um dann hoffentlich mit unseren tollen Fans im Rücken einen Sieg einzufahren.â€

Schiedsrichter am Freitag Abend um 20:30 Uhr ist Babak Rafati.

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Rafati (Hannover)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Schulz, Mandjeck, Sam - Nemec, Jendrisek (Paljic)

Ersatz: Robles, Damjanovic, Müller, Pavlovic, Bilek, Hesse, Paljic

Es fehlen: Kotysch, Abel (beide Rückstand), Lakic (Reha), Hornig (Sprunggelenk)

MSV Duisburg: Starke - Korzyniertz, Schlicke, Fahrenhorst, Veigneau - Yankov, Bodzek, Tararache - Tiffert - Wagner, Caiuby

Ersatz: Herzog, Soares, Tiago, Ben-Hatira, Ede, Grlic, Maicon, Sahan

Es fehlen: Andersen, Willi, Larsen

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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