Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1860 München

Kein Freundschaftsdienst für die Löwen

Auf und ab, auf und ab. Die letzten drei Spiele des 1. FC Kaiserslautern können fast schon sinnbildlich für die laufende Saison betrachtet werden: Das 0:0 in Koblenz bedeutete für viele schon das Aus im Aufstiegsrennen, nach dem 4:0 gegen Unterhaching hoffte man auf eine Wende, endlich wurden wieder Tore erzielt. Und dann? Das 0:1 in Aue, kaum Torgefahr und ein Platzverweis. Gerade wenn die FCK-Fans einen Schritt nach vorne bejubeln konnten, kam der nächste Rückschlag. So wird es garantiert nichts mit dem Aufstieg.

Immerhin haben die ersten Ergebnisse des 25. Spieltages gezeigt, dass auch die Auer und Freiburger nicht jedes Wochenende punkten können: Freiburg kam nicht über ein 2:2 bei Abstiegskandidat Burghausen hinaus, Erzgebirge Aue konnte die Leistung vom 1:0 gegen den FCK nicht bestätigen und verlor gar beim Tabellenletzten Braunschweig. Das ist also die Chance für die Roten Teufel, wenigstens nach hinten für etwas Ruhe zu sorgen.

Um vorne dran zu bleiben muss weiterhin auf Ausrutscher der Konkurrenz oberhalb der Aufstiegslinie gehofft werden. Dann muss der FCK jedoch auch da sein und Montag dreifach gegen 1860 München punkten. Die Parole von Wolfgang Wolf zum Spiel liest sich wie immer in den letzten Wochen: „Jetzt müssen wir Flagge zeigen und 1860 zu Hause schlagen, egal wie“. So heißt es schon seit Wochen, dennoch konnten bislang erst zwei Rückrundensiege eingefahren werden.

Doch die Löwen sind derzeit ein dankbarer Gegner: Das letzte Auswärtsspiel der Sechzger ging völlig daneben, bei Abstiegskandidat Carl Zeiss Jena musste Torwart Hoffmann innerhalb von vier Minuten drei Treffer hinnehmen, mit 1:3 gerieten die Löwen unter die Räder. Auf Platz 9 liegend und mit acht Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz ist die Saison schon fast gelaufen, somit ist die Entscheidung, ab nächster Saison nicht mehr mit Trainer Walter Schachner zusammen zu arbeiten nicht überraschend.

Bei den Roten Teufeln gibt es endlich wieder positives aus dem Lazarett zu vermelden: Es gibt keine neuen Krankheitsfälle, hoffentlich ist die nervende Magen-Darmgrippe nun endlich überstanden: Balasz Borbely, Emeka Opara und Azar Karadas haben sich diese Woche zurückgemeldet, Ricardo Villar und Benjamin Auer stoßen vielleicht auch noch in den Kader. Auer, der sich eine Prellung am Knie zugezogen hat, wird dann wohl eher auf der Bank Platz nehmen und Marcel Ziemer im Sturmzentrum auflaufen, unterstützt möglicherweise von Emeka Opara, der seine Klasse bislang nur andeuten konnte. Gegen die zurzeit defensiv schwachen Löwen wäre ein Zweimannsturm eine gute Wahl, um wie gegen Unterhaching von Anfang an das Tor des Gegners unter Druck zu setzen.

Ob der bislang sehr starke Silvio Meißner auflaufen kann ist noch nicht sicher, für ihn stünde Borbely parat. In der Abwehr wird Kapitän Mathieu Beda wieder von Beginn an auflaufen, im Zentrum unterstützt von Moussa Ouattara, der diesmal den gesperrten Izmael Bouzid vertritt.

An das Hinspiel haben die FCK Fans noch gute Erinnerungen: Der 1:0-Sieg in der Arena war der erste Auswärtssieg in dieser Saison, trotz eines verschossenen Strafstoßes von Sebastian Reinert. In der 84. Minute war es Tamas Hajnal, der mit einem Traumtor den Endstand markierte. Hajnal gibt auch die Richtung vor, in die es Montagabend gehen soll: „Egal wer nach Kaiserslautern kommt, wir dürfen nur auf uns selbst schauen und müssen versuchen den Gegner, wie gegen Unterhaching, von Anfang an unter Druck zu setzen. Wenn uns das gelingt, haben wir gute Chancen, am Montag zu gewinnen“.

Ein Sieg wäre auch aufgrund der nächsten Spiele ungemein wichtig: Die Wochen der Wahrheit stehen auf dem Programm, mit einem Auswärtsspiel in Freiburg und dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. In diesen Spielen könnte eine Vorentscheidung um den Aufstieg fallen, dessen sollte sich das Team klar sein. Dazu muss unbedingt der „Montagsfluch“ gebannt werden, denn bislang konnte keines der TV-Spiele gewonnen werden, zuletzt gab es ein 1:1 gegen den Karlsruher SC. Auch wenn viele FCK-Fans Freundschaften zu 1860-Fans pflegen - unter anderem bekundet durch eine kleine Choreographie der Fan-Initiative „Jetzt erst recht“ und weitere Aktionen am Montag - einen Freundschaftsdienst zugunsten der 60er darf es am Montag auf keinen Fall geben. Denn dann rückt der Aufstieg in weite Ferne!

Anpfiff ist um 20:15 auf dem Betzenberg, pfeifen wird die Partie der erfahrene Lutz Wagner aus Kriftel. Übertragen wird das Spiel auf dem Poker- und Dartsender DSF - in diesem Sinne: We don't like Mondays!

Bilanz: In der Bundesliga siegte der FCK in 19 Heimspielen neunmal gegen 1860 und verlor vier Spiele. In der zweiten Liga gab es bislang erst eine Partie, die der FCK in München mit 1:0 für sich entschied.

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel)

Vorrausichtliche Aufstellungen:

1. FC Kaiserslautern: Macho - Müller, Ouattara, Beda, Vignal - Meißner (Borbely), Bohl, Bellinghausen, Hajnal - Opara, Ziemer

Reserve: Robles, Villar, Karadas, Kotysch, Werner, Simpson, Auer, Lexa

Es fehlen: Demai (Kreuzbandriss), Schönheim (Patellasehnenschaden), Riihilahti (Waden-OP), Halfar (Bandscheiben), Reinert (Prellung), Daham (Gürtelrose), Fromlowitz (Innenbandzerrung), Sippel (Knochenabsplitterung am Fuß), Bouzi (Gelb-Rot Sperre)

1860 München: Hofmann - Burkhard, Hoffmann, Eberlein, Johnson - Adler, Baier, Schwarz, Milchraum -Göktan, Vucicevic

Reserve: Tschauner, Ghvinianidze, Janker, Lamotte, Szukala, Bender, Cerny, Ledgerwood, Thorandt, Tyce, Ziegenbein, Agostino, di Salvo

Es fehlen: Berhalter (gesperrt), Wolff (Muskelfaserriss), Schäfer (Innenmeniskus OP)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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