Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Carl Zeiss Jena

Den Auswärtssieg versilbern

Mit dem FC Carl-Zeiss Jena kommt auch der vierte Aufsteiger schon in der Hinrunde auf den Betzenberg. Zwei Siege und ein Unentschieden gegen die Liganeulinge machen die bisherige Bilanz nicht makellos, zumal diese Spiele auch immer knappe Angelegenheiten waren. Gegen Jena, der Mannschaft mit den meisten Gegentoren der zweiten Liga, erwarten die FCK Fans dagegen einen klaren Heimsieg, immerhin verloren die Thüringer zuletzt 0:4 in Duisburg und 1:5 in Aue. Der FCK hingegen ist nun seit sechs Spieltagen ungeschlagen und würde diese Serie gerne ausbauen, vor allem, weil der Tabellen-2. Karlsruher SC nun mit nur noch vier Punkten Vorsprung zum Greifen nahe ist - zumal es im ersten Heimspiel der Rückrunde gegen eben jenen KSC geht.

Während also der FCK zurzeit positiv in Erscheinung tritt war der FC Carl Zeiss zuletzt Mittelpunkt eines kleinen Skandals, als nämlich Sven Günther seine Schwalbe gegen Freiburg im Internet feierte und mit den Worten „Ich würde es immer wieder tun“ zitiert wurde. Mittlerweile ist Günther vom DFB Sportgericht für zwei Spiele gesperrt worden, er wird also nicht auf dem Betzenberg auflaufen. Ebenfalls nicht dabei sein kann der am Kreuzband geschädigte Stürmer Sebastian Helbig, der in Cottbus und Köln schon Erstligaluft schnuppern konnte und Jena mit seiner Erfahrung im Abstiegskampf fehlen wird. Dort sind die Thüringer nach sechs Niederlagen aus den letzten zehn Spielen angekommen, besonders nachdem Wacker Burghausen am letzten Sonntag in Jena mit 2:0 siegen konnte und Carl Zeiss nach gutem Saisonstart mit 15 Punkten nun auf einem Abstiegsplatz steht.

Beim FCK sieht die Lage weitaus rosiger aus: Noch immer punktgleich mit dem Dritten aus Duisburg, vermeintlich starke Gegner wie den 1. FC Köln und 1860 München distanziert und mit allen Chancen, die Hinrunde auf einem Aufstiegsplatz zu beenden. Trainer Wolfgang Wolf wird dabei möglicherweise auf die erfolgreiche Auswärts-Aufstellung zurückgreifen, die in Braunschweig nach phasenweise richtig guter Leistung den Dreier eingefahren hat, also wieder mit einer Sturmspitze. Dieses System scheint sich bewährt zu haben, ein Grund für den möglichen Einsatz im Heimspiel ist sicherlich auch die derzeitige Schwäche der Sturmalternativen: Pavlovich verletzt, Halfar noch angeschlagen, Karadas, Villar und Ziemer nicht in Topform. Doch mit den sehr offensiv agierenden Lexa, Hajnal und Reinert im Mittelfeld ist der FCK stets in der Lage, das Spiel zu machen und Druck auf das gegnerische Tor zu entfalten. Und da Noureddine Daham derzeit häufig einnetzt besteht wohl auch kein Grund, die Formation zu verändern. Mit dabei sein wird wohl auch wieder Steffen Bohl, der in Braunschweig seine Chance an der Seite von Balasz Borbely nutzen konnte und sich ins Team spielte: „Ich bin zufrieden, habe viele Zweikämpfe gewonnen“, glaubt auch Bohl, nun eine weitere Chance von Beginn an zu erhalten. Vor allem, weil Trainer Wolf mit der Leistung des gesamten Teams zufrieden war: „Das war unser bestes Spiel seit langem“, so Wolf. Doch Sven Müller legte, leider zu Recht, den Finger ein wenig in die nach wie vor größte Wunde beim FCK: „Wir hätten einfach höher gewinnen müssen“. Würde der FCK seine Chancen besser nutzen, könnte man vielleicht sogar jetzt schon vor dem MSV Duisburg stehen.

Der 1. FC Kaiserslautern und Carl Zeiss Jena trafen bislang einmal im Fritz-Walter-Stadion aufeinander: In der Saison 1996/97 konnte der FCK durch Treffer von Martin Wagner und Harry Koch sein erstes Heimspiel überhaupt in der 2. Bundesliga mit 2:0 gewinnen, Jena-Coach Heiko Weber spielte damals noch im Sturm der Thüringer. Ebenfalls mit von der Partie war Mark Zimmermann, der noch immer im Jenaer Sturm spielt, zurzeit jedoch verletzt ausfällt. Damals fanden 36.611 Zuschauer den Weg nach Kaiserslautern, dieses Mal werden etwas weniger Fans erwartet. Aufgrund der Entfernung werden wohl auch nicht allzu viele Carl Zeiss Fans nach Kaiserslautern kommen, um ihre Mannschaft zu unterstützen und auf den ersten Auswärtssieg der Saison zu hoffen - vor zehn Jahren stellten die Jenaer Fans noch ihren persönlichen Auswärtsrekord auf dem Betzenberg auf.

Pfeifen wird das Spiel der Hamburger Schiedsrichter Matthias Anklam, Anstoß ist um 18 Uhr im Fritz-Walter-Stadion. Im letzten Heimspiel 2006 zählt dabei nur eins: Ein klarer Heimsieg. Denn wie Steffen Bohl so richtig bemerkte: "Wir müssen gewinnen. Sonst war das jüngste 1:0 wertlos“. Wie Recht er hat!

Bilanz: Der 1. FC Kaiserslautern und der FC Carl Zeiss Jena trafen 1996/1997 in der zweiten Liga aufeinander. Der FCK siegte zu Hause 2:0 und holte in Jena beim 2:2 einen Punkt.

Schiedsrichter: Anklam (Hamburg)

Voraussichtliche Aufstellungen:

1.FC Kaiserslautern: Macho - Müller, Beda, Bouzid, Bellinghausen - Borbely, Bohl, Hajnal, Reinert, Lexa - Daham

Reserve: Fromlowitz, Henn, Ouattara, Simpson, Halfar, Villar, Karadas, Ziemer

Es fehlen: Demai (Kreuzbandriss), Schönheim (Patellasehnenschaden), Riihilahti (Waden-OP), Pavlovich (Leistenzerrung)

Carl Zeiss Jena: Person - R. Maul, Kühne, Hasse - Schlitte, Wachsmuth, Schmidt, Holzner - Fröhlich - Sykora, A. Maul

Reserve: Kraus, Kowalik, Thielemann, de Napoli, Werner, Jelic

Es fehlen: Günther (Sperre), Ziegner (Trainingsrückstand), Helbig (Kreuzband OP), Güvenisik (Reha), Zimmermann (Schultereckgelenk-Sprengung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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