Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - RW Oberhausen 1:1

Eine große Chance verpasst

Eine große Chance verpasst


Die Vorzeichen standen gut: Mit zwei Siegen in Folge konnte der 1. FC Kaiserslautern den zuvor verloren gegangenen Kontakt zu den Aufstiegsplätzen wiederherstellen. Da die Teams aus Fürth und Mainz schwere Auswärtsspiele zu absolvieren hatten und auf dem Betzenberg „nur“ Rot-Weiß Oberhausen zu Gast war, bot sich dem FCK nun eine große Chance, sich endgültig zurück zu melden. Doch es kam anders als geplant: Mainz gewann, hielt damit aber immerhin Gegner Duisburg auf Distanz, Fürth unterlag Aachen - und die Roten Teufel kamen nur zu einem enttäuschenden 1:1 gegen die „Kleeblätter“.

Aus Oberhausen kamen rund 800 Fans zum für die meisten wohl ersten Spiel im Fritz-Walter-Stadion, 500 davon reisten per Sonderzug an. Optisch präsentierten sie leider nur einige wenige Schwenkfahnen, waren akustisch aber besonders zum Spielende hin einige Male zu hören. Auch in der Westkurve gab es diesmal „nur“ Schalparaden, Doppelhalter und zahlreiche Schwenkfahnen zu sehen, jedoch keine größeren Aktionen oder Spruchbänder.

Die Stimmung unter den insgesamt 32.270 Zuschauern war dafür umso besser, als der FCK in den ersten Minuten loslegte wie in alten Zeiten und die Oberhausener in der eigenen Hälfte festsetzte. Die größte Chance hatte Abwehrchef Martin Amedick, dessen Kopfball RWO-Keeper Pirson noch gerade so an den Pfosten lenken konnte. Nach etwa 15 Minuten war die erste Druckwelle dann aber vorbei und nach einer verunglückten Kopfballrückgabe von Florian Dick hätten die Gäste gar in Führung gehen können - Schlussmann Tobias Sippel rettete im direkten Duell mit Heppke.

Für die verdiente Lautrer Führung sorgte dann, als das Spiel gerade ausgeglichener wurde, wieder einmal Srdjan Lakic. Nach Vorarbeit von Erik Jendrisek, Josh Simpson und Anel Dzaka war der Kroate zur Stelle und erzielte seinen elften Saisontreffer (25.). Einige Minuten später hatte Jendrisek freistehend die Chance zum 2:0, traf jedoch den Ball nicht richtig. So ging es dann in die Halbzeitpause, in der die Mehrzahl der Fans wohl trotz nur knapper Führung mit einem ungefährdeten Heimsieg rechnete.

Im zweiten Abschnitt lief dann aber plötzlich nicht mehr viel beim FCK. Lakic setzte kurz nach Wiederanpfiff einen Fernschuss knapp neben das Tor, und dann gab es 40 Minuten lang keine ernstzunehmende Torchance mehr für die Lautrer. Ganz übel kam es in der 56. Minute, als der flinke Terranova sich absetzen konnte und eine der wenigen Oberhausener Chancen zum 1:1 ausnutzen konnte - statistisch war es sogar der einzige Schuss, der in Richtung FCK-Tor ging. Zu allem Überfluss provozierte der Torschütze auch noch die Westkurve mit hämischem Jubel und war fortan natürlich der absolute „Publikumsliebling“ auf dem Betzenberg: „Alle auf die 10, alle auf die 10, ...!“ Letztendlich half aber alles nichts, zwei Chancen von Jendrisek und Danny Fuchs in der Schlussphase waren zu wenig, es blieb bei der enttäuschenden Punkteteilung.

Während RWO-Fans und -Mannschaft das Remis überschwänglich mit „Nie mehr dritte Liga“-Gesängen feierten, blieb den Roten Teufeln nicht mehr als aufmunternder Applaus des Publikums. Trotz der zeitgleichen Niederlage von Greuther Fürth in Aachen bedeutet der Punktverlust das Verpassen einer großen Chance im Aufstiegsrennen. Nachdem nun auch der 1. FC Nürnberg vorbei gezogen ist, belegt der FCK mit dem fünften Rang die schlechteste Platzierung seit dem ersten Spieltag. Der Rückstand auf Relegationsplatz 3 beträgt zwar weiterhin nur drei Punkte, was nach dem unnötigen Unentschieden jedoch nur ein schwacher Trost ist.

In beiden Spielen gegen Oberhausen führte der FCK mit 1:0, am Ende stand jedoch nur einer von sechs möglichen Punkten - trotz der gemessen an den Voraussetzungen starken Saison von RWO eine enttäuschende Bilanz für die Lautrer. Es folgen zwei Auswärtsspiele in Osnabrück und München, ehe der stark abstiegsbedrohte SV Wehen-Wiesbaden mit Marcel Ziemer und Fabian Schönheim auf dem Betzenberg gastiert.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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