Spielbericht: MSV Duisburg - 1. FC Kaiserslautern 0:0

Gerechtes Unentschieden an der Wedau

Gerechtes Unentschieden an der Wedau


MSV Duisburg gegen 1. FC Kaiserslautern, da werden Erinnerungen an bessere Zeiten wach. Erst zum zweiten Mal trafen die beiden Traditionsvereine, die es zusammen auf 70 Erstligajahre bringen, in einem Spiel der 2. Bundesliga an der Wedau aufeinander. Am Ende stand ein gerechtes Unentschieden, mit dem die Roten Teufel zwar auf Platz 3 abrutschten, die Zebras aber zumindest weiterhin auf Distanz halten konnten.

Etwa 2.500 Schlachtenbummler begleiteten den FCK in die mit 17.135 Zuschauern gefüllte MSV-Arena - auch hier steht der Verkauf der Namensrechte zur Debatte, wogegen die heimischen Fans mit den Bannern „Wedaustadion“ (der traditionelle Name der Arena) und „Fritz-Walter-Stadion“ protestierten. Zur 2. Halbzeit folgte ein weiteres Spruchband zu einem aktuellen Thema in Fußball-Deutschland: „50+1 muss bleiben!“ Auch im Gästeblock gab es zwei Spruchbänder zu sehen. Zunächst setzten die FCK-Fans die Aktion vom letzten Heimspiel fort und forderten, untermalt von dutzenden roten Karten, eine „Denkpause“ für die Deutsche Fußball-Liga aufgrund der Anstoßzeiten. In der 2. Halbzeit folgte dann noch ein Banner mit der Aufschrift „Baila, gib nicht auf!“

Nicht auszudenken, wie gut die Stimmung in Deutschlands Stadien sein könnte, wenn die Fans ihre Energie nicht ständig in - berechtigte - Proteste gegen Schikanen und Kommerzialisierung stecken müssten! Doch auch so sorgte der FCK-Anhang in Duisburg mit teilweise sehr lautstarken Gesängen für Heimspielatmosphäre.

Auf dem Spielfeld war davon allerdings erstmal nur wenig zu spüren, die Roten Teufel gingen nach zuletzt vier Auswärtsniederlagen in Folge deutlich defensiver ins Spiel. Auch die Duisburger mit ihrem neuen Trainer Peter Neururer, der Anfang des Jahres unter der ehemaligen FCK-Führung fast in der Pfalz gelandet wäre, fanden speziell in der 1. Halbzeit kein Durchkommen, sodass sich zunächst ein eher mäßiges Zweitligaspiel entwickelte. Die einzige halbe Chance für Duisburg resultierte aus einer Unsicherheit des Lautrer Torhüters Luis Robles, der leider noch nicht an die Topleistungen seiner Vorgänger Sippel, Fromlowitz oder Macho anknüpfen kann.

Im zweiten Abschnitt wurde die Partie dann besser und es gab doch noch einige Torchancen. Speziell der FCK kam jetzt besser ins Spiel und mehrfach stand das Duell „Anel Dzaka gegen Tom Starke“ im Mittelpunkt. Während der Duisburger Keeper den ersten Versuch der Lautrer Nummer 10 nach einer Stunde noch abwehren konnte, wäre er sechs Minuten vor Abpfiff beinahe von einem Freistoß des gebürtigen Bosniers überrascht worden, der sich mit einer Bogenlampe kurz vor der Torauslinie doch noch bis auf die Latte senkte. Verdammt! Die Schlussphase des Spiels bot nun viel Spannung, die FCK-Fans peitschten ihr Team nach vorne und es war klar: wem das erste Tor gelingt, der macht heute einen klassischen „Big Point“. Die letzte große FCK-Chance vergab der frei vor Starke aufgetauchte Josh Simpson, in der Nachspielzeit sorgte dann die Lautrer Abwehr nochmals für eine Schrecksekunde, den Kopfball von Kouemaha konnte Robles jedoch noch gerade so abwehren.

Somit blieb es beim 0:0, das den FCK auf Relegationsplatz 3 zurückfallen und das obere Tabellendrittel enger zusammenrücken lässt. Nun folgen die beiden mit Sicherheit wichtigsten Spiele der bisherigen Saison, wenn zunächst der Tabellen-2. SC Freiburg auf dem Betzenberg gastiert und dann nach der Winterpause der derzeitige Spitzenreiter Mainz 05. Zwei ganz harte Brocken für die Roten Teufel - doch an der wieder erstarkten „Bastion Betzenberg“ haben sich in den letzten Monaten schon ganz andere Vereine die Zähne ausgebissen!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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