Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Carl Zeiss Jena 0:0

Katastrophen-Kick gegen Jena

Der 1. FC Kaiserslautern empfängt an einem windigen Dezemberabend die Schießbude der Liga, den FC Carl Zeiss Jena, und kommt nicht über ein mageres 0:0 hinaus. Wie schon im vorigen Heimspiel gegen den FC Augsburg ein herber Dämpfer im Kampf um den sofortigen Wiederaufstieg - und nach der Nullnummer gegen Jena dürfte nicht nur Trainer Wolfgang Wolf, sondern auch dem letzten Zweifler klar sein: Der FCK braucht in der Winterpause dringend Verstärkungen für den Offensivbereich, die möglichst auch sofort einschlagen sollten!

25.860 Zuschauer wohnten dem Kick des Aufstiegsanwärters gegen den Abstiegskandidaten bei, darunter gut 1.000 Schlachtenbummler aus Thüringen. Diese zeigten zu Beginn beider Halbzeiten ein ansehnliches Intro mit Doppelhaltern und Schwenkfahnen, im zweiten Abschnitt kamen außerdem noch einige bengalische Feuer hinzu. Auch die Stimmung im Gästeblock wurde mit jeder Minute ohne Gegentor immer besser, wobei besonders der teilweise sehr lautstarke Dauergesang in der Schlussphase hervorzuheben ist. Guter Auftritt der FCC-Fans!

Ganz anders der Support in der erneut fast voll besetzten Westkurve, die heute nur selten die Mannschaft geschlossen nach vorne trieb. Bei schlechter Stimmung meist nur ein schwacher Trost ist eine gelungene optische Unterstützung. So wurde zum Einlaufen der Spieler im Zentrum der Westkurve eine Blockfahne in Form eines Wunschzettels präsentiert, auf der die Weihnachtswünsche der FCK-Fans wie folgt zu lesen waren: „Aufstieg - Die Kurven rocken - TV entmachten - Keine Repressionen - Spaß beim Fußball“. Außerdem gab es ein Spruchband für die beiden schwer verletzten Aimen Demai und Fabian Schönheim („Aimen & Fabian: Vor Euch die Leiden, hinter Euch die ganze Pfalz!“) sowie sieben neue Schwenkfahnen, welche den FCK-Fans vor dem Anpfiff von einigen Spendern überreicht wurden.

Nach dem Spiel haben die Anhänger der Roten Teufel auf ihrem Wunschzettel wohl noch einen neuen Stürmer ergänzt, denn die Leistung auf dem Rasen war eine einzige Katastrophe. Mit zunächst nur einem Angreifer gegen die Jenaer Abwehrtaktik angetreten verschlief der FCK die komplette 1. Halbzeit und konnte sich bei Torwart Jürgen Macho sowie der Latte bedanken, dass es mit einem 0:0 in die Pause ging. Doch wer auf Besserung im zweiten Abschnitt hoffte, sah sich getäuscht - zwar gab es nun vereinzelte Chancen, unter anderem durch Noureddine Daham und Daniel Halfar, doch ein Tor sollte an diesem Tag nicht mehr fallen. Wie auch, wenn erneut kein Offensivspiel geschweige denn ein Powerplay stattfindet, obwohl immer wieder die Rückkehr der alten Betze-Tugenden gepredigt wird? Gehört hierzu etwa kein pausenloses Anrennen gegen jedes Bollwerk, kein Erzwingen des Glücks, notfalls in der Nachspielzeit?

Stattdessen war das einzige statistische Highlight die gelb-rote Karte für FCK-Kapitän Mathieu Beda kurz vor Spielende, womit vor dem Abschluss der Hinrunde nicht nur der Angriff Sorgen bereitet, sondern auch in der Verteidigung kaum noch Alternativen zur Verfügung stehen. Mit einem Auswärtssieg beim 1. FC Köln kann die Hinrunde trotz nur einem Sieg aus den letzten vier Heimspielen noch gerettet werden - doch das wird ein verdammt hartes Stück Arbeit!

- Fanfotos vom Spiel

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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