Spielbericht: 1.FC Kaiserslautern - Borussia Mönchengladbach 2:2

1. FC Kaiserslautern - Borussia Mönchengladbach 2:2

Abstiegskampf pur! Das kennen die Fans und Freunde des 1.FC Kaiserslautern zwar noch aus der letzten Saison, doch gestaltet sich die Situation in diesem Jahr wesentlich ernster: Waren die Roten Teufel zum selben Zeitpunkt der vergangenen Saison schon so gut wie gerettet, ist diesmal wohl Zittern bis zum letzten Spieltag angesagt.
47.000 Zuschauer besuchten den fast ausverkauften Betzenberg zum Spiel gegen den direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach und sorgten bereits vor Spielbeginn für tolle Stimmung. "Shalalalaaa" dröhnte minutenlang aus der Westkurve, nachdem die Spieler zuvor schon erneut durch ein lautstarkes "Wir wolln Euch kämpfen sehn" eine klare Ansage erhielten. Auch Stadionsprecher Horst Schömbs blieb nichts anderes übrig als zunächst einfach den Fans zu applaudieren, ehe doch noch einige Fans bei der Mannschaftsaufstellung mitmachten und die Namen der Söldner und Versager skandierten. Die anderen sangen einfach weiter.
Auf dem Spielfeld ging es dann auch gleich sehr gut los, heute waren mal nicht die Lautrer, sondern die Gäste gedanklich noch in der Kabine und schon stand es 1:0 - Halil Altintop konnte aus 16 Metern sein erstes Bundesligator erzielen (2.Minute). Fortan entwickelte sich aber ein schlechtes Spiel, was sich auch auf die Stimmung auswirkte. Die war zwar immer noch durchschnittlich, aber zu keinem Zeitpunkt der 90 Minuten so gut wie noch vor Spielbeginn. Es gab nur noch wenige Torchancen auf beiden Seiten, die grösste vergab Gladbachs van Houdt, als er in der 45.Minute das Kunststück vollbrachte, freistehend aus kürzester Distanz an den Pfosten zu köpfen - solche Glanzleistungen ist man normalerweise nur von den FCK-Spielern gewohnt. So ging es dann auch mit dem 1:0 in die Pause.
Zu Beginn der 2.Halbzeit dann dasselbe Bild wie zuvor, kaum angepfiffen stand es auch schon 2:0, nachdem Marian Hristov eine katastrophale Abwehrleistung der Gladbacher ausnutzen und mühelos einschieben konnte (47.). So weit, so gut. Hätte Schiedsrichter Franz-Xaver Wack aus Bayern - der WIE IMMER schlecht pfiff und Lautern u.a. mal wieder einen Elfmeter verweigerte - zu diesem Zeitpunkt abgepfiffen wären wohl alle FCK-Fans trotz der schwachen Leistung zufrieden nachhause gegangen. Zwar wurde bereits im letzten Heimspiel (zwischenzeitlich) eine Zwei-Tore-Führung verspielt, doch gegen die schwachen Borussen sollte dies doch die Entscheidung sein. Oder? Mitnichten! Nur wenige Minuten später wurde Tim Wiese von Gladbachs Broich vernascht, der den U21-Nationalkeeper ausschaute und eine vermeintliche Flanke einfach direkt aufs Tor zog und zum 2:1 einlochte (52.). Ein Geniestreich von Broich, doch ebenso ein klarer Torwartfehler von Wiese. Sollte da doch noch etwas schiefgehen? Nein! Dachten zumindest alle Zuschauer, als 20 Minuten vor Schluss auch noch der Gladbacher Obradovic mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. 2:1-Führung gegen 10 bis dahin schwache Gäste, das musste doch zu schaffen sein. Aber dann kam die Nachspielzeit... Viele Spiele wurden in diesen Minuten auf dem Betzenberg schon gewonnen, doch dieses sollte noch "verloren" gehen: In der 92.Minute konnte der Broich ungehindert durchs Mittelfeld tanzen, auf den mitten im 16er freistehenden Kolkka passen, der nur noch auf Demo zurücklegte, welcher mühelos zum 2:2-Ausgleich einschieben konnte. Schock! Abseits? Nein, das Tor zählt... Fassungslosigkeit in der Westkurve, grosse Party bei den gut 6.000 anwesenden Gladbach-Fans, die auch lange nach dem Spiel noch im Stadion feierten (und auch sonst einen ordentlichen Support inkl. einiger kleiner Schwenkfahnen boten). Zwar gab es für beide Teams gleich viele Punkte, doch die zwei verlorenen Zähler machten das Spiel für die Roten Teufel zur Niederlage.
War das der Abstieg? Natürlich nicht, schliesslich sind noch immer 9 Punkte zu vergeben und der FCK steht weiterhin auf Platz 15. Gegen Wolfsburg MUSS am kommenden Samstag ein Sieg her und auch auf Schalke und am letzten Spieltag gegen Dortmund ist noch nichts verloren - allerdings nur, wenn die Spieler endlich über 90 Minuten den nötigen Einsatz zeigen und keine Angst vorm Gewinnen haben. Zudem muss auch Trainer Kurt Jara aus seinen Fehlern lernen. Wie schon im Spiel gegen Rostock wechselte er mit Lucien Mettomo einen Verteidiger für einen Stürmer ein anstatt auf Konter und die endgültige Entscheidung zu setzen. Mettomo stand zwar in der Nachspielzeit auf der Linie, konnte den Ausgleich aber auch nicht mehr abwenden...
Jetzt gilt es: Beweist noch dreimal, dass Ihr keine Versager seid! Lauft und kämpft für Eure Millionengehälter, für uns, für den FCK!!

Ergänzung, 02.Mai, 0:54 Uhr: Hoffnung für die nächsten Spiele macht noch das Comeback von Miroslav Klose. Wie der Nationalstürmer in der "Sportschau" bekanntgab will er gegen Wolfsburg wieder mit von der Partie sein

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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