Spielbericht: 1.FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart 2:3

1.FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart 2:3

Der 1.FC Kaiserslautern setzt den Trend der letzten Jahre fort und stellt Negativrekord um Negativrekord auf. Zwei Heimniederlagen zum Saisonauftakt, das war bereits im vergangenen Jahr einmalig, doch schlimmer gehts immer: Mit dem neuen Negativrekord von drei Niederlagen in drei Bundesligaspielen stehen die Roten Teufel bereits zu Beginn der Saison 2004/2005 dort, wo sie nie mehr hin wollten. Auf einem Abstiegsplatz. Platz 18, Tabellenletzter.
Gut gemeint und in gewisser Weise auch passend war das Motto der Choreographie, die heute wie immer von der "Generation Luzifer" organisiert wurde und zu Spielbeginn in der Westkurve zu sehen war: "Die rot-weisse Fahne wird niemals untergehen" prangte in grossen Buchstaben vor der Kurve und wurde von einer passenden Blockfahne sowie Papptafeln in den Vereinsfarben nochmal besonders hervorgehoben. Nach dieser Choreo wären die Zuschauer, ausgenommen die 4.000 VfB-Fans, besser nachhause gegangen und hätten sich an dieser gelungenen Aktion erfreut. Doch selbstverständlich blieben alle im Stadion und sahen einen FCK, für den mittlerweile die Worte der Beschreibung ausgehen: ängstlich, zaghaft, unglücklich, ...? Nach einer halben Stunde fiel der verdiente Führungstreffer für die Gäste durch Kuranyi, nachdem die VfB'ler schön durch die Mitte (!) bis in den Strafraum hinein kombinieren durften. Ein fader Beigeschmack war hierbei allerdings der am Betzenberg besonders beliebte Schiedsrichter Wack aus Bayern, der die Abseits-Signale seines Linienrichters nicht beachtete - im Gegensatz zur FCK-Abwehr! Spätestens mit diesem Tor nahm das Übel seinen Lauf, daran konnten auch die Treffer von Jochen Seitz (35.) und Carsten Jancker (38.) nur kurzfristig etwas ändern. Genau diese beiden Spieler vergaben auch nach bzw. vor ihrem Tor jeweils eine hundertprozentige Chance kläglich, womit die guten Szenen der Roten Teufel allerdings auch schon aufgezählt sind.
Der VfB Stuttgart machte es besser und kurz nach dem bereits erwähnten seitz'schen Kunststück, den Ball aus einem Meter nicht ins leere Tor zu bringen, war erneut Kuranyi zur Stelle - 2:2 in der 51.Spielminute! Das Spiel hatte sich mit den Toren zu einem offenen Schlagabtausch entwickelt, in dem der FCK durchaus mithalten konnte, doch nach dem Ausgleich rieb sich so mancher Fan verwundert die Augen: Der 1.FC Kaiserslautern spielte nun tatsächlich im eigenen Stadion nur noch auf Konter, während die Stuttgarter das Spiel in die Hand nahmen. Folgerichtig fiel dann auch das fünfte Tor, und zwar für die Mannschaft, die es schlicht und einfach mehr verdient hatte: Der dritte Streich des Kevin Kuranyi, 2:3 in der 81.Minute! Das in den letzten zehn Minuten keine ernstzunehmende Gegenwehr von Seiten des FCK kam wird langsam zur Gewohnheit. Nach dem Treffer zum 2:3 und nach Schlusspfiff quittierte das aufgebrachte Publikum die Zwischenbilanz der ersten drei Saisonspiele mit lautstarken "Jara raus"-Rufen, die vom Trainer allerdings ungeachtet blieben. Der Österreicher schlich ebenso wie die Spieler mit hängendem Kopf vom Platz, während sich der Gästeblock langsam aber sicher zur "Party-Area" und zur "LaOla-Location" mausert. Die Stuttgarter Spieler hatten nach Abpfiff verständlicherweise viel Spass beim Feiern mit ihren Anhängern.
Insgesamt war die Stimmung an diesem Spieltag trotz der Niederlage durchschnittlich und zwischendurch sogar sehr gut, zum einen nach der zwischenzeitlichen Führung und zum anderen nach einigen unschönen Aktionen der Stuttgarter, die ein minutenlanges Pfeifkonzert in der 2.Halbzeit nach sich zogen. Der schwäbische Anhang zeigte angesichts des Sieges einen Support der besseren Sorte, wobei neben dem akustischen auch der optische Support nennenswert war.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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