Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - SC Freiburg 3:0

Ungefährdeter Heimsieg für den FCK

Freiburg... Einer der vielleicht langweiligsten Gegner der Bundesliga war heute auf dem Betzenberg zu Gast und nur 30.000 Fans wollten sich dieses Spiel ansehen, darunter etwa 800 SC-Fans. Diese zeigten zu Spielbeginn ein paar kleine Schwenkfahnen, blieben ansonsten allerdings recht blass. Auf FCK-Seite war das bereits seit einigen Heimspielen bekannte Szenario zu sehen: Vor dem Spiel herrschte wirklich gute Stimmung, die nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Jansen allerdings zunehmend schlechter wurde. Warum dies bereits seit mehreren Monaten immer wieder so ist, ist eine schwer zu beantwortende Frage - in der 1.Halbzeit war die Stimmung in der Westkurve jedenfalls schlecht.
Ebenso das Spiel auf dem Rasen, wo man deutlich merkte, dass der Tabellen-15. hier den -17. empfing. Zwar gab es für beide Teams einige Großchancen, doch die Roten Teufel konnten ihr Übergewicht nicht in Tore ummünzen. Bis zur 44.Minute: Als niemand mehr mit einem Tor vor der Halbzeit rechnete war es Ioannis Amanatidis, der den viel umjubelten Treffer zum 1:0 markieren konnte. Dies war auch gleichzeitig der Pausenstand, doch wirkliche Betze-Atmosphäre war an diesem tristen Novembertag trotzdem noch nicht aufgekommen.
Das sollte sich im zweiten Abschnitt ändern, in der alles nötige im Spiel enthalten war: Kampf, Tore, Stimmung und Emotionen. Der FCK erarbeitete sich nun eine deutliche Überlegenheit gegen bundesligauntaugliche Freiburger, und nach einigen Schiesdrichter-entscheidungen lag dann auch etwas Feuer in der Luft der "Hölle Betzenberg". Die wütenden Proteste der badischen Fans nach dem wegen Abseits zurecht nicht anerkannten Ausgleichstor beantwortete die Westkurve mit einigen Anti-Freiburg-Gesängen: "Wir bleiben drin und Ihr steigt ab!!" Die Vorentscheidung fiel dann in der 70.Minute, als erneut Amanatidis nach einem genialen Pass von Kamil Kosowski frei vor SC-Torwart Golz auftauchte und locker zum 2:0 einschob. Der erste Doppelpack des griechischen Hoffnungsträgers, der langsam seine Form zu finden scheint! Allerdings muss man fairerweise dazu sagen, dass dem Tor ein Foul von Carsten Jancker vorausging, was jedoch sicher nicht spielentscheidend war. Nach den gegenseitigen Sympathiebekundungen und dem zweiten Tor war nun auch die Stimmung absolut in Ordnung und "Karneval am Betze" angesagt. Die letzten 20 Minuten waren nur noch Zugabe zum Geniessen, die Fans waren froh endlich mal wieder einen Sieg ohne Zittern zu erleben, feierten Mannschaft, Verein und sich selbst mit lautstarken Gesängen und einer LaOla. Das i-Tüpfelchen war dann das verdiente 3:0 durch den Ex-Freiburger Ferydoon Zandi, der nach einem doppelten Doppelpass sein erstes Feldtor für den 1.FC Kaiserslautern erzielte (80.Minute). In den letzten Minuten schonten die Lautrer dann ihre Kräfte und spielten den Sieg locker nachhause.
Einziger Wermutstropfen war die schwere Verletzung von Keeper Tim Wiese, der von Thomas Ernst auf und neben dem Spielfeld allerdings erstklassig ersetzt wurde: Nach dem Schlusspfiff kamen auf Initiative des Lautrer Ersatztorhüters viele Spieler an den Zaun der Westkurve und bedankten sich bei den feiernden Fans per Handschlag. Eine gute Aktion, die die Distanz zwischen Publikum und Mannschaft sicher etwas verringern konnte! Der Sieg wurde noch lange nach Spielende gefeiert, selbst beim Auslaufen der Spieler waren noch zahlreiche Fans im Stadion und jubelten diesen zu. Rechtzeitig vor dem ersten rheinland-pfälzischen Derby der Bundesligageschichte befinden sich die Roten Teufel im Aufwärtstrend, den man als leidgeprüfter FCK-Fan allerdings mit Vorsicht geniessen sollte. Dennoch: Mainz kann kommen!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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