Spielbericht: 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern 3:2

Riesige Enttäuschung beim FCK

Die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte hatte sich FCK-Trainer Wolfgang Wolf wohl anders vorgestellt. Nicht nur, dass das Frankenstadion mittlerweile umbenannt wurde - die Fans tauften es kürzlich in Max-Morlock-Stadion um - auch das Spielergebnis ließ zu wünschen übrig.

In der WM-Arena, wo die lautstarken Ultras mittlerweile in den Oberrang umgezogen sind, leitete die heimische Nordkurve das Spiel mit einigen Fahnen und Doppelhaltern ein, später wurde noch ein Spruchband für freie Platzwahl und Zaunfahnenplätze im Oberrang präsentiert. Im Gästeblock wurde ebenfalls ein Spruchband gezeigt, welches das Motto aller FCK'ler für die Schlussphase der Saison umschrieb: „Mit aller Gewalt - Klassenerhalt!“.

In Führung ging allerdings trotz aller guten Vorsätze einmal mehr der Gegner in Person von Vittek (13.). Doch anstatt nun auseinander zu fallen weckte dieser Gegentreffer die Roten Teufel auf, die durch eine starke Einzelaktion mit Abschluss aus 25 Metern von Halil Altintop nur wenige Minuten später zum Ausgleich kamen (20.). Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Vorteilen für den FCK, zunächst ging es jedoch mit dem Unentschieden in die Halbzeitpause. Der zweite Abschnitt begann dann mit riesigem Jubel und großer Erleichterung im Gästeblock: Erneut war es Altintop, der mit seinem 18. Saisontreffer für die Führung sorgen konnte (48.). 2:1 für den FCK! Mit diesem Ergebnis hätten die Lautrer einen Tag nach den Punktverlusten der Konkurrenz einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht, doch leider wurde daraus nichts. Zunächst sorgte Paulus eine halbe Stunde vor Spielende für den Ausgleich, dem weitere gute Chancen auf beiden Seiten folgten. Und mitten in die Überlegungen, ob das Unentschieden ein Punktgewinn oder -verlust wäre, platzte dann kurz vor Spielende der Nürnberger Siegtreffer, für den sich erneut Vittek verantwortlich zeichnete (87.). Riesige Enttäuschung im Gästeblock und auch bei den FCK-Spielern. Zwar konnte sich die Konkurrenz erneut nicht entscheidend absetzen, aber langsam laufen den Roten Teufeln die Spiele davon. Die Heimpartie gegen Hannover 96 am kommenden Samstag wird nun eines der wichtigsten FCK-Spiele der letzten Jahre, ein Sieg ist so sehr Pflicht wie selten zuvor!

Unrühmliche Szenen spielten sich leider noch nach Spielende ab. Bereits auf dem Weg vom Gästeblock zum Parkplatz (aus Lautern waren über zehn Fanbusse angereist) war zu spüren, das möglicherweise ein Funke ausreichen könnte, um aus der riesigen Enttäuschung bei den FCK-Fans eine große Wut zu machen. Für diesen Funken sorgte dann schließlich die bayrische Polizei, die nach einer völligen Lapalie alles andere als deeskalierend wirkte, sondern selbst für die Eskalation sorgte. Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen einem Fan und einem Kameramann, die nach dem Eingreifen anderer FCK-Fans bereits schadlos beendet war, wollten die Cops dem jungen Lautrer an den Kragen. Dies führte letztendlich dazu, dass sich dutzende Polizisten und frustrierte Fans mit Pfefferspray und Hassgesängen gegenüberstanden, es auf beiden Seiten Verletzte gab. Letztendlich blieben zwar beide Parteien doch noch vernünftig, so dass der Spuk nach einigen Minuten mit der Abfahrt der FCK-Busse endete, dennoch hätte diese Situation durch das richtige Handeln der eigentlich für solche Vorfälle speziell ausgebildeten Polizisten leicht verhindert werden können. Ohne das überflüssige Eingreifen in einer bereits geklärten Meinungsverschiedenheit und mit einer besseren Einschätzung der Sachlage wäre alles friedlich geblieben.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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