Spielbericht: Borussia Dortmund - 1. FC Kaiserslautern 2:1

Niederlage in Dortmund

Das Westfalenstadion ist aus Fan-Sicht eine Reise wert! Ein echter Fußball-Tempel im Arena-Zeitalter, relativ viele erlaubte Fanartikel auch für auswärtige Fans, ein dezentes Stadionradio und seit neuestem einer der besten Gästeblöcke der Liga: So durften auch die rund 3.000 mitgereisten FCK-Fans - unter ihnen der verletzte Torhüter Jürgen Macho - einige Fahnen und Doppelhalter im von der Eckfahne bis zum Tor reichenden Gästebereich präsentieren. Vielen Dank an die BVB-Fans, die sich enorm hierfür eingesetzt haben! Die Gastgeber selbst zeigten ihre „gelbe Wand“ auf der berühmten Südtribüne, welche optisch wohl eine der besten Fankurven Europas wäre, wenn auch die zahlreichen vor dem Spiel präsentierten Fahnen noch auf der Tribüne statt auf dem Rasen geschwenkt würden.

Auf dem Spielfeld machte sich prompt das Fehlen des zuletzt sehr starken Fabian Schönheim bemerkbar. Die Lautrer Defensive konnte dem Druck der Gastgeber in der 1. Halbzeit kaum standhalten und profitierte nur vom Dortmunder Unvermögen sowie dem besten Mann auf dem Platz: FCK-Torhüter Florian Fromlowitz. Fast alle Torchancen, die die Schwarzgelben nicht von selbst vergaben, fischte der Junioren-Nationalspieler noch aus der Gefahrenzone. Nur beim 1:0 durch Dede, dem ein leichtfertiger Ballverlust von Ervin Skela vorausging, war er machtlos (25.). Doch Skela machte seinen Fehler mit dem Pausenpfiff wieder gut und stellte den Spielverlauf vollkommen auf den Kopf. Dank einem direkt verwandelten Freistoß ging es mit einem 1:1 in die Halbzeit, was für den FCK mehr als glücklich war, von den Fans aber natürlich umso mehr gefeiert wurde.

Im zweiten Abschnitt kamen die Roten Teufel besser ins Spiel, mussten aber mitten in einer Druckphase den erneuten Rückschlag hinnehmen. Kurz nachdem Halil Altintop einen Konter knapp über dem Lattenkreuz abschloss nutzten die Dortmunder eine der weniger gewordenen Unachtsamkeiten in der Lautrer Hintermannschaft und kamen zum 2:1 durch Kringe (64.). In der Folge kam der FCK zwar noch zu einigen Entlastungsangriffen, unter anderem traf Sanogo die Latte, doch unter dem Strich stand ein verdienter Heimsieg. Dieser drückte natürlich die noch zu Spielbeginn sehr gute Stimmung im Gästeblock erheblich, während die Heimfans durchaus zu hören waren. Seit Jahren verbessert sich die Stimmung auf der Südtribüne bei FCK-Gastspielen kontinuierlich, von der einstigen „Friedhofsatmosphäre“ ist kaum noch etwas zu spüren.

Zum erwähnten Reisetipp Dortmund fehlt also nur noch hin und wieder ein Auswärtssieg - und kompetente Polizisten. Diese fielen leider einmal mehr negativ auf, insbesondere als sie nach dem Spiel an der S-Bahn-Station bei einer Auseinandersetzung zwischen Dortmunder Fans (Hooligans?) und friedlichen Lautrern nicht eingriffen. Mindestens ein FCK-Fan musste mit einem blutigen Auge ins Krankenhaus. Stattdessen wurden während dem Spiel mal wieder vereinzelte Lautrer verhaftet und teilweise nicht besonders freundlich behandelt, was in Dortmund ja leider schon "Tradition" ist.

Beim Fazit des Spiels ist noch zu erwähnen, dass die letzten Ausgleichshoffnungen abrupt durch den überpünktlichen Schlusspfiff des Schiedsrichters beendet wurden. In diesem Moment wurden Erinnerungen an den Punktverlust gegen den VfB Stuttgart wach („Hätte der besser da mal pünktlich abgepfiffen!“) und prompt muss man sich die letzten 180 FCK-Minuten vor Augen halten: In der 92. Minute des sehr guten Spiels gegen Stuttgart hatte der 1. FC Kaiserslautern noch fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, woraus innerhalb dieser paar Stunden drei Punkte Rückstand geworden sind. Doch so schnell, wie man "unten" ist, kann man dort auch wieder rauskommen. Büßen muss nun hoffentlich Borussia Mönchengladbach, der nächste Gast auf dem Betzenberg. Denn: Lautrer geben niemals auf!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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