Kummt Senf druff

Trotz großer Enttäuschung: Mit aller Macht 2008!

Trotz großer Enttäuschung: Mit aller Macht 2008!


Nach den Ergebnissen des 33. Spieltages ist nun endgültig klar, was schon seit Wochen absehbar war: Der 1. FC Kaiserslautern bleibt ein weiteres Jahr zweitklassig. Sah die sportliche Lage bis zur Winterpause trotz einiger schwächerer Spiele noch ganz ordentlich aus, wurden die Leistungen des FCK in der Rückrunde, trotz fünf Neuzugängen in der Winterpause, immer schlechter.

Sicherlich lag dies zum einen an einer oftmals zu ängstlichen Grundausrichtung des Teams, zum anderen aber auch am mangelhaften Engagement des ein oder anderen Spielers über Monate hinweg und letztlich auch an fehlender Klasse auf einzelnen Positionen, besonders im Offensivbereich. An den Fans, die trotz allem wieder für einen Zuschauerschnitt von mehr als 30.000 pro Spiel sorgten und die Truppe auch auswärts zahlenmäßig stark unterstützten, lag es jedenfalls nicht.

Trotz diverser Schwächen im Defensivverbund ist die Anzahl der Gegentore des FCK in Ordnung, doch vorne passierte viel zu wenig. Es wurden in zu vielen Spielen zahllose gute Torchancen vergeben, wie zuletzt auch wieder in Jena, als man alleine in der Nachspielzeit noch dreimal hätte treffen können.

Das Saisonziel „Sofortiger Wiederaufstieg“ verpasst zu haben muss man nun akzeptieren, gleichzeitig aber eben auch die Zukunft ins Visier nehmen. Wichtig ist die „richtige“ Besetzung auf der Position des Cheftrainers. Spekulationen gab es in den vergangenen Wochen diesbezüglich zuhauf, in Kürze werden wir wissen, wer die Roten Teufel in die neue Saison führen wird - derzeit deutet alles auf den Norweger Kjetil Rekdal hin.

Dabei sind aus meiner Sicht die Perspektiven für einen neuen Anlauf im Aufstiegsrennen 2008 gar nicht so schlecht. Einigen unserer jungen Spieler wird die Spielpraxis aus dieser Saison in der nächsten Serie noch einmal sehr zugute kommen wie zum Beispiel Sascha Kotysch oder Marcel Ziemer. Mit Daniel Halfar und Fabian Schönheim werden zwei unserer Jungspunde nach quälender Verletzungszeit zur neuen Saison quasi wie Neuzugänge zur Truppe stoßen. Aimen Demai gehört durchaus auch noch zur jüngeren Garde und wird nach ausgeheiltem Kreuzbandriss ebenfalls wieder angreifen. Wichtig ist, die Position des Spielmachers adäquat zu besetzen, sollte Tamas Hajnal, so wie es aussieht, in die Bundesliga wechseln. Auch muss noch mindestens ein starker Stürmer hinzukommen, die Gerüchte über eine (leihweise?) Rückkehr von Boubacar Sanogo, der in Hamburg keine Rolle mehr spielen soll, halten sich hartnäckig. Alex Bugera und Boubacar Diarra für den Defensivbereich stehen als erste Neuzugänge bereits fest, wobei bei Diarra noch die offizielle Bestätigung fehlt.

Silvio Meißner wird nach Stuttgart zurückkehren, was sicher zu bedauern ist. Balasz Borbély wird ebenfalls gehen, andererseits muss man die Position der Nummer 6 gerade in der zweiten Liga nicht permanent doppelt besetzen zugunsten einer weiteren Offensivkraft. Also reichen im defensiven Mittelfeld durchaus Kräfte wie Demai, Aki Riihilahti (falls er denn bleibt) oder Steffen Bohl aus. Auf der rechten Offensivseite zeigte Stefan Lexa zuletzt leicht aufsteigende Tendenz, hier wird zudem der in der Vorrunde hervorragende Sebastian Reinert in der neuen Runde wieder voll angreifen, nachdem seine Verletzungsprobleme beseitigt scheinen. Links scheint man mit Josh Simpson, Axel Bellinghausen und Bugera (alternativ Schönheim, der auch Innenverteidiger spielen kann) gut gerüstet. Endgültige Klarheit über die Zusammensetzung des Kaders wird allerdings erst in einigen Wochen herrschen, wenn der neue Trainer da ist, der sicher auch noch zwei bis drei weitere Neue mitbringen wird. Dann wissen wir auch, ob Leute wie Kapitän Mathieu Béda, Ismael Bouzid oder Nourredine Daham bleiben werden.

Aber werfen wir doch einmal einen Blick auf die Konkurrenz. Einmal davon abgesehen, dass viele spannende Spiele gegen attraktive Gegner winken, muss man nicht übertrieben viel Angst vor den Gegnern haben. Der 1. FC Köln will nach einem erneuten Katastrophenjahr „hoffentlich“ oben mitspielen (laut FC-Boss Wolfgang Overath), die Gladbacher kommen mit der schlechtesten Auswärtsbilanz und miserabler Torabschlussquote ohne große Perspektiven nach unten, zumal ihr bester Mann, Marcell Jansen, wohl zu den Bayern gehen wird. Der Aachener Präsident sagte am Sonntag in einem Interview, dass man noch nicht wisse, ob man Trainer und Manager für die neue Serie behalte, geschweige denn, wie der Kader aussehe und somit sei es noch nicht zu beantworten, ob man oben mitspielen könne. Und Mainz? Die hatten neben Zidan ohnehin kaum bundesligataugliche Spieler, und werden laut Medienberichten ohne Zidan, Azaouagh, Gerber, Andreasen, Noveski, Friedrich und vielleicht auch Wache auskommen müssen. Szabics und Weigelt sind schon weg. Da kann man im Extremfall auch schnell noch mal absteigen.

Sicher bleiben Duisburg oder Freiburg, je nachdem wer in der Liga bleibt, mögliche Konkurrenten. Fürth aber eher nicht, nach den Abgängen mehrerer Leistungsträger. Natürlich kann von hinten noch jemand ganz nach vorne stoßen wie beispielsweise der TSV 1860 oder die Millionarios aus Hoffenheim, auch der FC Augsburg könnte zum Geheimtipp werden - aber der Weg nach ganz oben ist kein Selbstgänger.

Man muss also keine Angst haben vor der neuen Saison. Ich teile nicht den Pessimismus derer, die vom Abstiegskampf des FCK in der neuen Saison sprechen. Sicher hat der FCK in den vergangenen Jahren viele Fehler und oftmals eine denkbar schlechte Figur gemacht. Aber selbst mit der aktuellen Mannschaft wäre der Aufstieg absolut möglich gewesen. Es muss das Selbstverständnis des FCK sein, dies 2008 nachzuholen. Mit aller Macht 2008! Irgendwann scheint auch für die Roten Teufel mal wieder die Sonne.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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