Interview mit Fanvertretungskandidat Sascha Kempf

„Vorkenntnisse in verschiedensten Bereichen gesammelt“

„Vorkenntnisse in verschiedensten Bereichen gesammelt“

Foto: HSV-Volksparkett

Ihn kennt fast jeder: Westkurven-Vorsänger Sascha Kempf bewirbt sich für einen der vier Plätze in der neuen Fanvertretung des FCK. Der 26-jährige Chemikant hat in der Fangemeinde schon vielfältige Erfahrungen gesammelt und möchte möglichst viele gute Ideen im Verein einbringen - beispielsweise zur weiteren Verbesserung der Stimmung oder zur optischen Verschönerung des Fritz-Walter-Stadions.

Steckbrief:

Name: Sascha Kempf
Alter: 26
Wohnort: Völkersweiler
Beruf: Chemikant (i.W. zum Industriemeister Chemie)
Fanclub: Generation Luzifer, Pfalz Inferno, Förderkreis der Frenetic Youth


Der Betze brennt: Hallo Sascha, bitte stell Dich kurz vor.

Sascha Kempf: Mit dem FCK-Virus wurde ich über die klassische Schiene infiziert. Verwandte hatten mich als „kleinen“ Sascha mit auf den Betze genommen und dort hat es mir anscheinend so gut gefallen, das ich bis jetzt geblieben bin. Die erste Dauerkarte in der Westkurve hatte ich in der Saison 1999/2000, Mitglied im Verein wurde ich nach dem zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte im Jahr 2006. Seit der Saison 2003/04, als ich das „Amt“ des Vorsängers bei Heim- und Auswärtsspielen übernommen habe, aber auch schon davor, ist vieles passiert...

Der Betze brennt: Na dann erzähl mal: Welche konkreten Kenntnisse und Projekte möchtest Du in der Fanvertretung einbringen, falls Du gewählt wirst?

Kempf: Vorkenntnisse der Fanarbeit konnte ich in verschiedensten Bereichen sammeln. Unter anderem wurde ich zu diversen Regionstreffen und Diskussionsrunden eingeladen, um über das Thema „Stimmung im Stadion“ zu sprechen. Im April 2005 habe ich gemeinsam mit weiteren Mitstreitern das große Fan-Treffen der damaligen Initiative „Stimmung Westkurve“ organisiert, bei dem unter anderem über die mittlerweile vorhandene Megaphonanlage, aber auch Themen wie den fangerechten Stadionumbau oder das Stadionradio diskutiert wurde. Darüber hinaus habe ich Berichte für FCK-Fanzines geschrieben, mich beim Fanartikelverkauf engagiert, bei zahlreichen Choreographien mitgebastelt, mich zuletzt nach München beim Ausschank im Sonderzug nützlich gemacht und noch einiges mehr. Falls ich in die Fanvertretung gewählt werde, würde ich gerne verschiedene Projektgruppen ins Leben rufen, die sich unter anderem mit der Stimmung sowie dem schon länger im Raum stehenden Thema „Optische Stadionverschönerung“ beschäftigen. Da es hier noch etliche andere Themen gibt, ist der Kreativität der Fans natürlich keine Grenze gesetzt und ich würde versuchen, möglichst viele gute Vorschläge umzusetzen.

Der Betze brennt: Wie bewertest Du die bisherige Fanarbeit des FCK und was möchtest Du ändern bzw. verbessern?

Kempf: Mit Christoph Schneller und Timo Schneble haben wir bereits zwei fähige Leute am Kopf der Fanbetreuung sitzen. Gerade an Spieltagen haben die beiden allerdings viel um die Ohren, so dass es hier manchmal an präsenten Ansprechpartnern bei Problemen und Anregungen im und ums Stadion herum mangelt. Bei diesem Punkt könnte ich mir - auch durch meinen leicht zu findenden Standort im Stadion - vorstellen, vor allem nicht in Fanclubs organisierten Anhängern Informationen zur Fanarbeit weiterzugeben sowie interessierte Personen, ob Jung oder Alt, für die oben genannten Projektgruppen zu gewinnen. Meiner Meinung nach steckt im FCK noch ein riesiges Potential an kreativen Fans, die nur darauf warten, sich für entsprechende Themen zu engagieren.

Der Betze brennt: Als Vorsänger der Westkurve bist Du sicher das bekannteste Gesicht aller Bewerber. Siehst Du darüber hinausgehend einen möglichen Einfluss der Tätigkeit am Megaphon auf Deine Bewerbung als Fanvertreter?

Kempf: Aus Gesprächen mit vielen FCK-Fans, die es schon länger ins Fritz-Walter-Stadion zieht, die also den Werdegang der Westkurve mit all meinen Vorgängern auf der Position des Vorsängers verfolgten und auch zum Teil kritisch beobachteten, wurde mir spätestens nach diesen Unterhaltungen immer eine gute und objektive Meinung zu dem Thema attestiert. Einfluss auf meine Tätigkeit als Vorsänger wird die Bewerbung nicht haben. Ich werde im Falle einer erfolgreichen Wahl immer noch mit vielen von Euch in der Kurve einen wichtigen Beitrag zum Erfolg unserer Bundesligamannschaft leisten. Sehen wir es mal objektiv, für viele ist die Stimmung im Stadion ein Ventil für ihre Emotionen - und genau diese habe ich lieber zielgerichtet im Block als unkontrolliert auf der Straße. Natürlich singe auch ich mal Schmählieder im Stadion, aber bevor Missverständnisse aufkommen: Ich glaube kaum, dass jeder Fan, der den Schiedsrichter durch Fangesänge „aufhängen“ will auch gleich mit dem Strick auf den Platz rennen und zur Tat schreiten würde.

Der Betze brennt: Danke für das Gespräch und viel Erfolg bei der Wahl!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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