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Altintop und Co: Viel Erfahrung - viel Hoffnung?

Altintop und Co: Viel Erfahrung - viel Hoffnung?

Bildnummer: 01974492 Datum: 07.03.2006 Copyright: imago/Alfred Harder Halil Altintop (Lautern) - Torjubel; Vdig, quer, close, Schrei, schreien, Jubelschrei, Freudenschrei, Jubel, jubeln, Emotionen, Saison 2005/2006, 1. FC Kaiserslautern Kaiserslautern Freude, Begeisterung, Fuflball 1. BL Herren Mannschaft Deutschland Einzelbild optimistisch Aktion Personen

Zum Ende der Winter-Transferperiode machte es der 1. FC Kaiserslautern noch einmal richtig spannend - präsentierte mit Halil Altintop aber schließlich doch seinen dritten Neuzugang. Alle drei bringen vor allem eines mit: viel Erfahrung.

Das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg war gerade vorbei, da sprachen Cheftrainer Jeff Strasser und Sportdirektor Boris Notzon ganz unter dem Eindruck eines desolaten Halbjahres Klartext: Vier Neuzugänge wollte der 1. FC Kaiserslautern verpflichten, "für alle Linien", wie Strasser schon zum Ende der Hinrunde betont hatte. Bestenfalls sollten die Verstärkungen zum Trainingsauftakt am 3. Januar auf dem Betzenberg sein, spätestens aber zum Abflug ins Wintertrainingslager nach Spanien im Flieger sitzen.

Ob die Verantwortlichen ihre forschen Worte bald bereuten? Denn das Vorhaben, eine verstärkte Mannschaft zum Beginn der Vorbereitung beisammen zu haben und damit im Übrigen auch den Monsterumbruch aus dem vergangenen Sommer (jeweils 19 Zu- und Abgänge) zu korrigieren, glückte nicht. Fehlte es dem FCK, abgeschlagenes Schlusslicht in der 2. Bundesliga, an Argumenten? Das Anforderungsprofil war klar umrissen: Spieler mit Mentalität und Wille sollten kommen, eine Vergangenheit bei den Roten Teufeln, womöglich auch wegen geringer Eingewöhnungszeit, wäre neben der sportlichen Klasse von Vorteil.

Jenssen-Transfer sorgt für ein Ausrufezeichen

Es ging zunächst gut los: Einer, bei dem alles zusammenpasste, war Ruben Jenssen. Der Mittelfeldmann, der den FCK 2016 Richtung Groningen verlassen hatte, wechselte Anfang Januar auf Leihbasis zu den Roten Teufeln und sorgte für ein erstes Ausrufezeichen. "Zusammen ist alles möglich", gab der Norweger zum Einstieg die Richtung vor. Noch am gleichen Tag heizte eine mögliche Rückkehr von Halil Altintop, der bei Slavia Prag vor einem Abgang stand, die vorsichtige Aufbruchstimmung an.

Sie ebbte schnell ab. Weder der Profivertrag für Nachwuchstalent Dylan Esmel, noch die wohl eher für die zweite Mannschaft gehandelten Mats Facklam (der letztlich bei den Sportfreunden Lotte landete) und Jacky Mmaee (Torjäger in der zweiten luxemburgischen Liga) versetzten den rot-weißen Anhang in Euphorie.

Callsen-Bracker gleich ein Führungsspieler

Immerhin brachte Jan-Ingwer Callsen-Bracker wieder etwas Dampf in die Gerüchteküche. Die Ausleihe des beim FC Augsburg unter Vertrag stehenden Verteidigers bahnte sich an - und wurde nach dem ersten Bundesliga-Spieltag, bei dem der 33-Jährige nicht im Kader der Schwaben stand - eingetütet. Notzon hatte zuvor angekündigt, sich auch bei den 18 Erstligisten umzuschauen und wurde somit fündig. Callsen-Bracker avancierte in den ersten eineinhalb Pflichtspielen zum "Anker" (Notzon) und verdiente sich nach dem 1:3 in Düsseldorf schnell den Titel "Führungsspieler".

Zwei von vier Positionen konnte der FCK damit besetzen - es folgte die große Dürre. Weder Romain Bregerie, der stattdessen nach Darmstadt ging, noch Hannovers Manuel Schmiedebach waren zu einem Wechsel zu bewegen. Bis zum ersten Pflichtspiel in Darmstadt und vor dem Heimspiel-Auftakt gegen die Fortuna präsentierten die Roten Teufel einen Neuzugang. Notzon ruderte darüber hinaus auch noch in Sachen Altintop öffentlichkeitswirksam zurück - die Gerüchte hielten sich aber hartnäckig bis zur Schließung des Transferfensters. Hinzu kamen außerdem Fragen nach der Zukunft des gesundheitlich angeschlagenen Strasser.

Langes Ringen um Altintop

Der Luxemburger hatte kurz vor dem Darmstadt-Spiel noch einmal vehement um Verstärkungen geworben, andernfalls sei die Mission Klassenerhalt nicht zu erreichen. Ein Sechser und ein torgefährlicher Mittelfeldspieler sollten noch kommen. Mit Krystian Bielik rückte der "Kicker" ein junges polnisches Defensiv-Talent vom FC Arsenal in die Nähe der Roten Teufel. Ein Wechsel kam aber nicht zustande, trotz Gesprächen. Gustav Engvall wurde zudem als Verstärkung für den Sturm gehandelt.

Es folgte der letzte Tag der Transferperiode - Deadline Day! Schon am Vortag hatten "SWR" und "Kicker" die nun offenbar doch kurz bevorstehende Verpflichtung von Altintop vermeldet. Den ehemaligen Lautrer, der in der Abstiegssaison 2006 20 Tore erzielte hatte, zog es auch aus familiärer Verbundenheit in die Pfalz zurück. Doch die Verhandlungen zogen sich hin, das Ende der Transferphase rückte näher - und verstrich schließlich. Es folgten Stunden des bangen Hoffens - war der Transfer geplatzt? Dann schließlich die Erleichterung: Er kommt! Weil Altintops Ex-Klub Slavia Prag für Probleme sorgte, konnte der FCK erst am Abend offiziell die Verpflichtung bekanntgeben. Und der Stürmer unterschrieb sogar bis 2019 - ligaunabhängig.

Atik ist der einzige Abgang

Nahezu kein Thema waren dagegen Abgänge im Kader der Roten Teufel. Einzig die Leihe von Baris Atik, der die Reise ins spanische Trainingslager erst gar nicht angetreten hatte und dem Differenzen mit Strasser nachgesagt wurden, fand ihr vorzeitiges Ende. Der bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag stehende Offensivspieler kam bei Darmstadt 98 unter und stand beim abgebrochenen Spiel im Kader der Lillien.

FCK-Neuzugang Halil Altintop (l.); Foto: Imago/CTK Photo
Foto: Imago/Harder

Quelle: Der Betze brennt

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