Neues vom Betzenberg

Antwerpen dankt Fans:

Antwerpen dankt Fans: "Ihr habt uns sehr geholfen"

Foto: Neis / Eibner

Noch einmal 90 Minuten alles geben, möglichst einen Heimsieg einfahren, dann ist die schlechteste Saison in der Vereinsgeschichte des 1. FC Kaiserslautern Vergangenheit. Von Urlaub will Trainer Marco Antwerpen aber nichts wissen. Es wartet noch genügend Arbeit.

Kapitän Jean Zimmer dürfte seinem Trainer nach dem gelungenen vorzeitigen Klassenerhalt aus der Seele gesprochen haben: "Jeder einzelne FCK-Fan ist diese Saison mindestens fünf Jahre gealtert." Antwerpen übernahm am 01. Februar das Amt des Cheftrainers von Jeff Saibene und erlebte eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen. Beginnend mit dem Derbysieg in Mannheim, dem Tiefschlag in Magdeburg und der Aufholjagd im April, an deren Ende der vorzeitige Klassenerhalt vergangenes Wochenende stand. Vor dem letzten Spieltag hat der 49-Jährige ein Zwischenfazit nach etwas mehr als einhundert Tagen im Amt gezogen und einen kleinen Ausblick auf die nächsten Aufgaben gegeben.

FCK-Trainer Marco Antwerpen über ...

... seine bisherige Zeit in Kaiserslautern: "Die dreieinhalb Monate sind sehr intensiv gewesen. Eine Situation im Abstiegskampf ist nie einfach. Aber wir mussten wirklich unglaublich harte Rückschläge wegstecken, wenn ich da an die späten Gegentore gegen Zwickau oder Duisburg denke, oder auch die eine oder andere Schiedsrichter-Entscheidung, die gegen uns getroffen wurde. Wir haben uns aber immer wieder gesagt, dass wir uns diesen Widerständen stellen müssen. Das Magdeburg-Spiel war sicher ein Knackpunkt. In diesen zwei Wochen danach haben wir intensiv trainiert, zunächst läuferisch, aber vor allem in der zweiten Woche auch fußballerisch. Die Spieler haben richtigen Kampfgeist gezeigt, wir haben es als Mannschaft geschafft, wir haben es als Trainer-Team geschafft, aber wir haben es auch als ganzer Verein geschafft, mit den Fans, die uns immer unterstützt haben. Das alles können wir mitnehmen in die neue Saison."

... die Aufholjagd und Momente des Zweifelns: "Ich habe die Jungs nie aufgegeben, vor allem aber war uns bewusst, dass in dieser Phase jeder Punkt zählt und wir einfach regelmäßig punkten müssen. Da hatten wir zum Beispiel die Partie in Lübeck, wo wir nach einem Rückstand zurückgekommen sind. Und so haben wir das regelmäßig seit dem Magdeburg-Spiel gemacht. Damit haben wir natürlich auch Druck auf die Konkurrenz aufgebaut, die damit nicht so gut umgehen konnte, wie wir das gemacht haben."

... die Unterstützung der FCK-Fans trotz Corona und Geisterspielen: "Wenn man überlegt, wie wir bei den Anfahrten zu den Spielen empfangen wurden oder dass wir hier am Betze nachts nach einem 1:1 in Lübeck empfangen worden sind, nachdem schon vor Ort Fans unseren beschädigten Mannschaftsbus mit Plakaten verschönert hatten, dann ist das sehr, sehr beeindruckend. Aber auch vor den Trainingseinheiten wurden wir immer wieder gepusht. In Gesprächen, etwa mit dem Fanbeirat, haben wir es geschafft, dass wir als Einheit zusammengewachsen sind. Da kann ich nur aus allen Richtungen ein fettes Dankeschön sagen. Ihr habt uns sehr geholfen und wir hoffen, dass wir Euch in der neuen Saison, auch viel zurückzahlen können."

... die Fortschritte der Langzeitverletzten Spalvis, Gottwalt und Schad: "Von den drei genannten Spielern ist 'Dome' [Schad] mit Sicherheit am weitesten, wir wollen aber auch bei ihm kein Risiko eingehen und ihm eine vernünftige Vorbereitungszeit im Sommer geben. Lukas Spalvis konnte fast drei Jahre keinen Leistungssport betreiben, da zurückzukommen ist keine einfache Aufgabe. Bislang verträgt er die Trainingsbelastung gut und ist von weiteren Verletzungen verschont geblieben, das ist schon mal ein positives Zeichen. Man sagt aber nicht umsonst, dass die Zeit, die ein Spieler verletzt war, oft identisch ist mit der, die er braucht, um wieder an sein altes Leistungsniveau anzuknüpfen. Da kann man sich ungefähr ausrechnen, dass es noch ein langer Weg für ihn werden wird."

... seine Urlaubspläne in der Sommerpause: "Wir hatten ja nach dem geglückten Klassenerhalt schon zwei Tage frei. Das tat schon sehr gut lacht. Wir wissen aber auch, dass wir jetzt einen Kader zu planen haben, das macht [Sport-Geschäftsführer] Thomas Hengen ja nicht alleine, da stehe ich natürlich auch zur Verfügung. Von daher stehe ich Urlaubsplänen skeptisch gegenüber, denn es steht Arbeit an. Ich werde mich hier in der Region aufhalten, vielleicht hier ein paar Tage ausspannen, und wenn ich Zeit habe mal eine Partie Tennis spielen."

» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SC Verl

Quelle: Der Betze brennt

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