Trotz einer aus dem Spiel heraus ordentlichen Leistung kassiert der FCK gegen Duisburg eine 1:3-Heimniederlage. Einmal mehr wird deutlich, wieso die Roten Teufel über Mittelmaß einfach nicht hinauskommen.
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Es bleibt dabei: Der 1. FC Kaiserslautern kann im Jahr 2020 kein Heimspiel gewinnen - zumindest keines, das auch als Heimpartie gewertet wird. Nach zuvor fünf Unentschieden in Serie geht die Begegnung gegen den MSV Duisburg mit 1:3 (1:2) verloren. Der 2:1-Erfolg am Sonntag im Fritz-Walter-Stadion gegen Jena war aus bekannten Gründen ja offiziell ein Auswärtsspiel.
Beste Leistung seit dem Re-Start, aber kein Punkt
Dabei machen die Roten Teufel gegen den Tabellenführer eigentlich kein schlechtes Spiel. Wahrscheinlich zeigen sie sogar ihre bislang beste Leistung seit dem Re-Start der Liga vor elf Tagen. Den Unterschied machen einmal mehr die Standards, von denen die Jungs vom Betzenberg gleich zwei Eckbälle kurz vor und kurz nach der Pause nicht verteidigt bekommen. Man kann es eigentlich nicht mehr hören.
Dazu kommt ein vom Gegner eiskalt genutzter Fauxpas im Aufbauspiel der Lautrer zum frühen 0:1. Unter dem Strich gewinnt der MSV dank Standardstärke, Konsequenz und Souveränität. Alles Punkte, die dem FCK auch in seiner zweiten Drittliga-Saison viel zu häufig abgehen. Man fühlt sich als Betze-Fan ungut an Spiele wie letzte Saison gegen den damaligen Spitzenreiter Osnabrück erinnert. Die zuletzt schwächelnden Duisburger bringen die genannten Qualitäten zumindest oft genug, um nach dem 31. Spieltag wieder etwas komfortabler an der Tabellenspitze zu stehen.
Vier rein, vier raus: Thiele beginnt und trifft
Trainer Boris Schommers setzt angesichts des brutal engen Spielplans auch im Duell mit seinem MSV-Kollegen und Ex-Lautrer Torsten Lieberknecht, mit dem er während der 90 Minuten ein ums andere Mal verbal aneinander gerät, auf Rotation. Vier rein, vier raus lautet wie schon am Sonntag gegen Jena das Rezept, wobei dieses Mal mit Kevin Kraus, Dominik Schad und Christian Kühlwetter drei ausgesprochene Vielspieler eine Pause bekommen. Zumindest von Beginn an unverzichtbar scheint derweil Florian Pick, der an der Seite von Lucas Röser und Timmy Thiele die offensive Dreierreihe bildet. Auch Jungprofi Anas Bakhat spielt erneut von Anfang an und kann mit einigen gelungene Aktionen Werbung in eigener Sache machen.
Der auffälligste Teufel im ersten Durchgang ist allerdings der nach zwei Partien in die Startelf zurückgekehrte Thiele. Ein Ballgewinn in der 5. Minute, ein Fast-Patzer von MSV Schlussmann Leo Weinkauf in der 12. oder eine Abnahme nach Pick-Flanke in der 14. - an allen einigermaßen gefährlichen Angriffsaktionen der Roten Teufel in der Anfangsphase ist Thiele beteiligt. Nach einem Foul an Pick im Gäste-Strafraum nach einer halben Stunde schnappt sich der Stürmer dann auch den Ball und verwandelt den fälligen Foulelfmeter sicher zum verdienten 1:1-Ausgleich.
Noch fünf Punkte Polster: Es wird Zeit für einen Heimsieg
Am Ende ist dieser Treffer allerdings nicht mehr als Ergebniskosmetik. Und das hat sich das Schommers-Team in erster Linie selbst zuzuschreiben. Der ebenfalls in die Anfangsformation zurückgekehrte André Hainault spielt schon in der 9. Minute einen schlampigen Fehlpass in der eigenen Hälfte, Torwart Lennart Grill bleibt auf der Linie und Leroy-Jaques Mickels vollendet zum 0:1. Beim Gegentor zum 1:2 werden mit Janik Bachmann und Hikmet Ciftci gleich zwei Lautrer von einem Gegenspieler nach einer Ecke ausgeblockt. Beim 1:3 erneut nach Eckball der Duisburger sieht Grill - am Sonntag noch der Matchwinner - nicht besonders gut aus.
Auf der Gegenseite hätte Röser nach einem Freistoß von Pick in der 55. Minute wohl besser selbst abgeschlossen, als noch einmal abzulegen. Auch der nach knapp einer Stunde gebrachte Top-Torschütze Kühlwetter hat in der 62. Minute kein Schussglück. In der Schlussphase bringt der Gegner den Vorsprung schließlich relativ sicher nach Hause und kann nach zuletzt drei Pleiten in der Fremde wieder einen Auswärtssieg einfahren. Für den FCK, der nur eine Niederlage mehr, aber eben sechs Siege weniger als der Tabellenführer auf dem Konto hat, muss der Blick in der Tabelle bis zum Saisonende wohl nach unten gehen. Fünf Punkte beträgt das Polster aktuell auf den ersten Abstiegsplatz. Ein Heimsieg gegen Chemnitz (Samstag, 14:00 Uhr) würde helfen, dass es nicht kleiner wird.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Ingo
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