Am Freitagabend gibt Jeff Strasser sein Comeback beim 1. FC Kaiserslautern. Bei seinem Debüt als Trainer der Roten Teufel hat der Luxemburger direkt den "Kellergipfel" gegen die SpVgg Fürth vor der Brust.
Nachdem es zunächst danach aussah, dass der neue Trainer erst nach dem Spiel des 18. (FCK) gegen den 17. (Fürth) vorgestellt wird, kam es doch ganz anders: Seit dem gestrigen Mittwoch steht fest, dass der frühere Lautrer Bundesligaprofi Jeff Strasser direkt als neuer Trainer am Betzenberg einsteigt und gegen Fürth auf der Bank sitzen wird.
Was Strasser planen könnte und womit wir am Freitag zu rechnen haben, steht in unserem Ausblick zum Kellerduell:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Der neue Coach ist da, doch leider konnte er weder Punkte noch Tore als Einstandsgeschenk mitbringen: Mit nur zwei Zählern und drei Treffern (bei schon vier Eigentoren) dümpelt der FCK auf dem letzten Tabellenplatz herum. Die Ausgangslage des ruhmreichen FCK wäre also mit trostlos noch ziemlich rosig umschrieben. Es ist zwei vor zwölf und dennoch würden die Roten Teufel bei einem Heimsieg gegen die Franken den letzten Tabellenplatz verlassen und zumindest Anschluss an den Relegationsplatz herstellen. Auf mehr zu hoffen ist kurzfristig auch nicht angesagt.
Wem wird Jeff Strasser in dieser schwierigen Phase das Vertrauen schenken? Sicher hat er schon die Schlappe von Union analysiert und mit seinem Interims-Co-Trainer Alexander Bugera diskutiert. Große Experimente sind nach nur zwei gemeinsamen Trainingstagen nicht zu erwarten, ein richtiges Bild kann sich Strasser ohnehin erst in der Länderspielpause machen. Vermutlich wird der Kader ähnlich aussehen wie in Berlin, möglicherweise werden "Verbannte" wie Gervane Kastaneer in den Kader zurückkommen. Was Strasser, der eigentlich gerne offensiv mit zwei Stürmern spielen lässt, schon ankündigte: Zunächst geht es einmal um die Stabilisierung der Defensive. Strasser scheint ein Verfechter der Vierer-Abwehr, so dass die in den letzten Monaten oft gesehene Fünferkette womöglich vor dem Aus steht - lassen wir uns also mal überraschen!
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Einen Trainerwechsel hat auch Fürth bereits hinter sich. Nach dem Wechsel von Janos Radoki zu Damir Buric wähnte man sich schon im Aufwind, da Buric direkt zum Debüt mit einem Heimsieg gegen Tabellenführer Düsseldorf glänzte. Danach gab es jedoch wieder zwei Pleiten, unter anderem im prestigeträchtigen Derby mit dem Nachbarn aus Nürnberg, und so steht die Spielvereinigung nach acht Spieltagen auf Platz 17 und nur zwei Zähler vor dem FCK. Und ähnlich wie bei den Roten Teufeln wundert man sich ein wenig, da die Namen im Kader durchaus andere Tabellenregionen versprechen.
Beim Spiel "Not gegen Elend" steht Buric ein Quartett nicht zur Verfügung, darunter mit Adam Pinter und Nik Omladic durchaus zwei eingeplante Stammspieler, die für Torgefahr sorgen sollten. Dies ist nun die Hauptaufgabe von Philipp Hofmann, der 2014/15 in 30 Zweitligaspielen sechs Tore für den FCK erzielte. Zudem kommt mit Jurgen Gjasula ein weiterer Ex-Lautrer zurück auf den Betzenberg.
Frühere Duelle
Inklusive DFB-Pokal gingen die letzten sechs Aufeinandertreffen der beiden Klubs alle an die Lautrer. Im April diesen Jahres gewann der FCK in einem der wenigen guten Spiele der vergangenen Saison mit 2:0 nach Toren von Jacques Zoua und Christoph Moritz. Schiedsrichter Sören Storks pfiff übrigens den vorletzten Heimsieg gegen Fürth (3:1) am 33. Spieltag der Saison 2015/16 - ein gutes Omen?
Fan-Infos
Nach den bisherigen Spielen ist die Vermutung, dass die Trostlosigkeit noch mehr FCK-Fans vom Stadionbesuch abhalten wird, keine Überraschung. Viele Dauerkartenbesitzer werden sich das "Treiben" auf dem grünen Rasen nicht antun, Tageskartenverkäufe gab es bislang kaum und die Fürther bringen traditionell nur wenige Fans mit (es gibt sogar noch freie Plätze im Fanbus). Maximal 20.000 Zuschauer werden erwartet, eher weniger.
Um das Fritz-Walter-Stadion etwas besser zu füllen als gegen Aue, werden Tickets zum Sonderpreis rausgehauen: Stehplatzkarten gibt es für 10 Euro, für Sitzplätze sind 20 Euro zu zahlen - und wer im Jeff-Strasser-Trikot aus besseren FCK-Zeiten zum Spiel kommt, der darf sogar kostenlos rein. Vielleicht bringt es ja was!
O-Töne
Der neue FCK-Trainer Jeff Strasser: "Man muss ein gewisses Schutzschild für die Spieler sein. Freitag müssen die Spieler mir vertrauen und ich weiß, dass ich den Spielern zu 100 Prozent vertrauen kann."
Fürths Stürmer und Ex-Lautrer Philipp Hofmann: "Für uns ist es eine sehr wichtige Begegnung, darauf bereiten wir uns in diesen Tagen sehr sorgfältig vor."
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Müller - Kessel, Vucur, Correia, Guwara - Moritz, Halfar - Mwene, Atik, Osei Kwadwo - Andersson
Es fehlen: Albaek (Schambeinentzündung), Przybylko (Ödem im Fuß)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
SpVgg Fürth: Megyeri - Caligiuri, Maloca, Magyar, Wittek - Gjasula - Narey, Aycicek, Sontheimer, Green - Hofmann
Es fehlen: Bolly (muskuläre Probleme), Omladic (Fußentzündung), Pinter (Infekt), Sararer (Reha), Steininger (Zerrung)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian