Standesgemäß: Mit einem Auswärtssieg bei Arminia Bielefeld zerstreut der 1. FC Kaiserslautern die letzten Zweifel am Klassenerhalt. Ausgerechnet ein gebürtiger Bielefelder lässt die gut aufgelegten FCK-Fans jubeln.
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Das Spiel: Wenige Chancen – ein Tor
Lange Zeit sah es nach einem müden Sommerkick und dem zweiten 0:0 in Folge aus. Doch dann kam Kacper Przybylko: Nach feiner Vorarbeit von Ruben Jenssen nickte der kurz zuvor eingewechselte FCK-Stürmer zum entscheidenden Tor des Tages ein (70.). Ausgerechnet Przybylko! Geboren in Bielefeld, zehn Jahre für die Arminia am Ball, fast die ganze Familie im Stadion – solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Der DSC konnte nicht mehr kontern, die wenigen großen Chancen wurden vergeben und die vielen Schüsse über's Fangnetz hinweg auf die Tribüne mögen an dieser Stelle ungezählt bleiben.
Die Stimmung: „Wir sind Dein zwölfter Mann“
18.511 Zuschauer, davon 1.200 Schlachtenbummler aus der Pfalz, zeigten sich trotz Zweitliga-Tristesse in guter Stimmung. Einige hundert FCK-Fans waren gemeinsam mit „Westkurve-Bussen“ angereist und ließen sich weder von unentspannten Kneipenwirten noch von dem merkwürdig um's Eck gebauten Gästeblock die Laune vermiesen: Mit Fahnen, Trommeln und einem neuen FCK-Song (siehe unten) im Gepäck, heizten insbesondere die Ultras dem Rest vom Block und der eigenen Mannschaft ein. Vor der Bielefelder Kurve gab es am Schluss noch kurz Ärger mit Torjäger Fabian Klos.
Stimmen zum Spiel: „Jetzt will ich auch zuhause treffen“
DSC-Trainer Norbert Meier konnte nur ein frustriertes Fazit ziehen: „Das war eine ärgerliche, vermeidbare, unnötige Niederlage.“ Auf Lautrer Seite interessierte das freilich niemanden, erst recht nicht Tagesheld Przybylko, der auf einen Torjubel gegen seinen Ex-Verein allerdings verzichtete. Trotzdem: „Ich bin jetzt ein Roter Teufel und das soll jeder wissen. Mein Ansporn ist es, die Saison gut abzuschließen, und das geht nur mit meinem ersten Heimtor auf dem Betze.“ Ob es im übernächsten Heimspiel gegen Fürth gelingt, wo „Pritsche“ sich doch gegen seine Ex-Vereine besonders treffsicher zeigt? „Nein, ich will schon gegen Leipzig treffen.“ Zu gönnen wäre es dem sympathischen Blondschopf allemal.
Ausblick: Leipzig weghauen und die Saison ordentlich abschließen
Der Klassenerhalt ist geschafft, was aber gewiss kein Grund zum Feiern ist, sondern allenfalls zum durchatmen. Nun gilt es, im nächsten Heimspiel den Emporkömmling aus Leipzig möglichst aus dem Fritz-Walter-Stadion zu schießen. Und danach die verkorkste Saison 2015/16 zu einem ordentlichen Abschluss zu bringen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas